Blutmond Kapitel 43

32 1 1
                                    

Blutmond


Kapitel 43




Als Arthur zurück in die Wohnhöhle kam, war Merlin schon auf und lächelte, ging auf ihn zu und küsste ihn.
„Wo warst du?"
„In unserer Höhle, ich habe Brian besucht....ein alter Wolf, der mein Freund ist! Er erzählte mir von meiner Mutter!"
Merlin sah ihn an
„Und?"
Arthur setzte sich an den Tisch und Merlin stellte ihm ein Frühstück hin und lächelte
„Habe ich für dich gemacht!"
Arthur sah über den Tisch....Brot, Rührei mit Speck....Kaffee und Gebäck!
„Wie hast du das denn gemacht....ich meine ohne Strom?"
„Wir haben hier offene Feuerstellen, wenn wir wollen, nur wir benutzen sie nie!"
„Klar....euer Ernährungsplan ist einfacher, aber auch einseitig!"
Merlin lachte
„Du glaubst ja nicht, wie unterschiedlich Blut schmecken kann, aber deines ist mit Abstand das Beste!"
Arthur grinste und zeigte auf das Essen
„Nicht schlecht für jemanden, der nie isst....und es schmeckt super....meine Hochachtung!"
Merlin lächelte stolz und setzte sich neben ihn
„Nun erzähl mal....was hast du rausgefunden?"
„Salvadore hat meine Mutter geliebt!"
„Was?"
Er nickte
„Sie waren fast ein Paar und Uther kam von der Uni zurück und hat sie ihm ausgespannt! Er war richtig angepisst und hatte Uther das lange nicht verziehen!"
Merlin fragte
„Hatte sie Sex mit Salvadore?"
„Brian meint....nein....sie war kein Mädchen, die gleich mit jedem ins Bett sprang, wahrscheinlich war mein Vater der Erste! Warum fragst du?"
Merlin wirkte nachdenklich, dann sagte er
„Nun....wenn sie nicht mit ihm schlief....wenn er so vernarrt in sie war....bin ich mir sicher, das er sie sehr begehrt hatte! Ich meine....so wie ich....ich wurde am Anfang wahnsinnig, das ich dich nicht berühren konnte, nicht so und ich träumte von dir, wie ich mit dir schlafe....es war die Hölle!"
Arthur lächelte
„Wirklich?"
„Ja....ich wurde langsam verrückt, das ich nicht mit dir schlafen konnte und es wurde immer schlimmer, deshalb wollte ich ja den Kontakt abbrechen! Und ich denke....wenn Salvadore sie nur ansatzweise so geliebt hatte, wie ich dich, dann erging es ihm nicht anders!"
Arthur wurde ernst
„Du denkst....wegen der Vergewaltigung?"
Merlin nickte
„Sieh mal....er hat alle Voraussetzungen....er liebte deine Mutter, die Uther ihm abnahm....hatte nie mit ihr geschlafen, weil es dazu nicht mehr kam....er konnte wahrscheinlich nicht aufhören, sie zu lieben und vor allem zu begehren, das kann man nicht einfach so abstellen....glaub mir, ich habe es versucht! Und er ist ein männlicher Wolf, wesentlich stärker als eine Wölfin oder Frau....warum sind eigentlich keine Frauen Leittiere?"
„Aus den gerade gesagten Gründen....eine Wölfin ist nicht stark genug....jeder männliche Wolf könnte sie herausfordern und wahrscheinlich gewinnen....sie sind halt das schwache Geschlecht, auch unter Wölfen oder anderen Spezies! Es gibt schon Fälle, das Wölfinnen ein Rudel anführen, aber sehr selten und sie haben es bei Gott nicht leicht!" erklärte Arthur „Meistens haben sie starke enge Freunde, die sie beschützen!"
Merlin sprach weiter
„Und es ist nicht gesagt, das er Uther verziehen hatte....ich glaube eher....er hasste ihn, denn Uther hatte sein Leben zerstört, seine zukünftige Familie genommen....hat er eigentlich eine Gefährtin?"
Arthur schüttelte den Kopf
„Nein, auch keine in Aussicht!"
„Ist er hässlich?"
„Nein, er sieht eigentlich gut aus....schwarze Haare, blaue Augen und natürlich durchtrainiert!" Arthur kniff die Augen zusammen
„Eigentlich ja....du hast recht....er sieht gut aus und müsste längst eine Gefährtin haben!"
Merlin machte eine Pause
„Und weiß du was....ich denke....das er Uther dazu gebracht hatte, das alles zu tun....ich meine....dich loszuwerden....den Angriff auf uns....war es nicht Salvadore, der auf uns gezielt hatte?"
„Ja....stimmt!" sagte Arthur erstaunt
„Okay!" sagte Merlin langsam „Gehen wir mal davon aus, das er Uther nie verziehen hatte, das er ihm Igraine weggenommen hatte, obwohl man das ja nicht steuern kann....man liebt jemanden oder nicht, scheinbar hatte sie Salvadore nicht so geliebt!
Nehmen wir mal an, er machte gute Miene zum bösen Spiel....er wollte es ihm heimzahlen, das er allein zurückblieb und fing an....Uthers Familie zu zerstören! Dazu kam, das er Igraine eh wie je begehrte....sie nie haben konnte und jetzt, da sie die Gefährtin von Uther war, nie wieder eine Chance dazu hatte! Nehmen wir mal an....er traf sie in der Stadt und Igraine ging mit ihm....auf ein Kaffee oder was, sie kannte ihn und vertraute ihm....und er wollte sie, aber sie würde Uther nie betrügen und er konnte sich nicht mehr beherrschen und tat ihr Gewalt an, weil sie das nicht wollte!
„Vielleicht wehrte sie sich und er schlug sie und sie fiel und brach sich das Genick....oder er tötete sie, weil sie drohte alles Uther zu erzählen....was würde dein Vater tun?"
„Er hätte das Recht ihn zu töten und wie ich meinen Vater kenne....würde er das tun....Gefährtinnen sind unantastbar....das Gesetz der Wölfe und jeder Wolf hat das Recht, denjenigen zu töten oder töten zu lassen, bei Wölfinnen auch, wenn es um ihren Gefährten geht!"
Merlin nickte
„Genau wie bei uns....sie dürfen auch nie von Gefährten trinken, was der Vampir im Hafen zu dir sagte....wir sind uns in vielen Dingen so ähnlich!"
Arthur griff das Thema wieder auf
„Wenn er meiner Mutter das angetan hatte, dann konnte er davon ausgehen, das sie es Uther sagen würde! Aber er hat sie geliebt....man tötet doch nicht, wen man liebt!" sagte Arthur
„Eifersucht....verschmähte Liebe....Begierde....Menschen töten ständig aus solchen Gründen....das alles musste er auch gefühlt haben!"
Arthur nickte
„Was er meinem Vater geraten hatte, war alles schlecht....er kannte Uther und das er schnell zornig wurde und beeinflussbar dann war! Und er zettelte mit diesen Malen am Hals einen Krieg an, um von sich abzulenken!"
„Und noch etwas!" sagte Merlin „Er hatte deinem Vater dringend geraten, Igraines Leiche verschwinden zu lassen....wenn Dylan recht hatte und er konnte seine Beweise, wie das Entfernen von seinem Sperma nicht mehr erledigen, weil er keine Zeit hatte oder gestört wurde...."
„Musste er dafür sorgen, das die Leiche schnell verschwand, vor allem aus der Gerichtsmedizin, die eine Probe von dem Sperma genommen hätten und wohl Uther berichtet hätten, das es sonderbares Sperma war....Hybrid....nicht menschlich!" vervollständigte Arthur seinen Satz.
Er sah Merlin überrascht an
„Merlin....das ist es....nur er kommt in Frage....weil sonst keiner ein Motiv hatte und alle die Gesetze kannten....und je mehr ich darüber nachdenke, umso plausibler ist es!"
„Der dreckige Hund hat ihr aufgelauert, sie freundlich zum Kaffee eingeladen....vielleicht mussten sie dort hin fahren und Igraine nahm ihn mit....er war ein Wolf und gehörte zu ihrem Rudel....dann hat er sich an ihr vergriffen und eingefordert, was ihm angeblich zustand....sie drohte ihm, alles Uther zu sagen und er wusste, wie mein Vater reagieren würde....er tötete sie aus Angst....es ist nicht schwer für einen Wolf ein Genick zu brechen....vielleicht schlug er ihr Kopf auf ein Felsen....man weiß nicht, denn sie konnten sie nicht untersuchen, dann tarnte er das Ganze....machte ihr zwei Male in den Hals....mit einem Messer oder was....legte sie ins Auto und fuhr zum Abgrund! Er wollte vielleicht alle Beweise dort vernichten und wurde wirklich gestört, wie Dylan sagte....die Straße ist auch nachts befahren....er ließ das Auto den Abgrund hinunter rollen....mit ihr darin, achtete, das sie nicht angeschnallt war....meine Mutter schnallte sich immer an und mich auch!"
Sie sahen sich an und Arthur zog die Luft ein, sagte leise
„Wir müssen mit Uther reden!"





Uther hob das Telefon ab
„Pendragon!"
„Ich bin es!"
„Arthur....was willst du?"
„Wir müssen reden!"
„Über was?"
„Über Mutter!"
Einen Moment sprach Uther nicht!
„Vater?"
Eine ungewöhnliche Anrede, die Uther lange nicht gehört hatte und erst jetzt bemerkte er, wie sehr er das vermisst hatte!
„Und was?"
„Nicht am Telefon....können wir uns treffen?"
„Komm her!"
„Nein....nicht im Haus....es ist sehr wichtig, glaub mir!"
„Wo dann?"
„In der neutralen Zone....da gibt es einen kleinen Park, da wo du Merlin töten wolltest!"
„Ich weiß....wo!"
„Am Denkmal....um Mitternacht und komm allein!"
„Ist das eine Falle?"
„Vater.....ich bin nicht wie du, vom Hass zerfressen, aber ich rate dir zu kommen, wenn du wissen willst, was wirklich mit Mutter geschehen ist und komm allein, wenn nicht....bin ich weg! Einen Moment!"
Uther hörte eine leise Stimme, dann war Arthur wieder da!
„Okay....vor dem Rising Sun....um Mitternacht....und ich rate dir....komm allein!"
Dann war die Verbindung tot und Uther sah den Hörer an....was sollte das? Wie seine Mutter starb, wusste er....Vampire....was hatte Arthur vor?
Er würde es nicht herausfinden, wenn er spekulierte und beschloss, dort hinzugehen, schließlich war Arthur sein Sohn....er würde ihn nicht hintergehen!






Um Mitternacht kam ein Auto langsam die Straße entlang und Merlin und Arthur standen versteckt und warteten, Merlin wollte nicht mitgehen, aber Arthur bestand darauf....Uther sollte sich daran gewöhnen, das Merlin sein Gefährte war.
Das Auto parkte vor dem Rising und Uther stieg aus, Arthur fragte leise
„Kannst du andere Wölfe riechen?"
„Nein!" sagte Merlin leise
„Ich auch nicht....es scheint, als wäre er wirklich allein!"
Trotzdem warteten sie noch und untersuchten die Gegend....alles klar und sie kamen aus ihrem Versteck und kamen auf ihn zu, Uther drehte sich um
„Was hat er hier zu suchen?" herrschte er Arthur an und zeigte auf Merlin.
„Er ist mein Gefährte und maßgeblich an dem, was ich dir sage, beteiligt! Akzeptiere es oder verschwinde!" sagte Arthur hart und Uther fühlte den Alpha in ihm.
Er sagte nichts und fragte
„Was willst du mir denn sagen?"
„Nicht hier....wir fahren dorthin!"
„Ich nehme keine Vampire in mein Auto!"
Arthur nickte
„Gut....selber schuld....dann gehen wir zu Fuß!"
Uther nickte und sie gingen ein Stück....schweigend....Uther sah immer wieder zu Merlin, der Abstand zu ihm hielt und nichts sagte....er fühlte den hasserfüllten Blick des Leitwolfs auf sich!
Sie kamen zu einem kleinen Motel....sie hatten ein Zimmer gemietet und stiegen nun die Treppe hoch und kamen in das Zimmer....einfach eingerichtet, es war kein teures Motel.
Arthur schloss die Tür und Uther sah ihn neugierig an
„Was willst du mir über deine Mutter sagen?"
Arthur bot ihm einen Platz an, doch Uther blieb stehen, Merlin lehnte sich ans Fenster, blieb aber wachsam!
„Sie wurde ermordet!"
„Das weiß ich schon und auch von wem!" Er zeigte mit dem Finger auf Merlin „Diese schei...."
Arthur sah ihn drohend an
„Es waren die hier!" sagte er dann
„Nein!"
„Nein? Ich denke ja!"
„Dann liegst du falsch....Merlin und ich haben nachgeforscht und haben folgendes herausgefunden!"
Er erzählte ihm von Anfang an....ihren Einbruch in die Polizei....Dylan, die sie erwischt hatte.....das sie Ärztin war und in der Gerichtsmedizin arbeitete....was sie in der Nacht herausgefunden hatte....und die Bilder!"
Dann sagte er
„Vater....es ist schwer, aber Mutter....sie wurde vergewaltigt!"
„Was?"
„Dylan fand in dieser Nacht Sperma, konnte es aber nicht mehr entnehmen, weil du kamst und sie abgeholt hast....wenn du mir nicht glaubst....frag Dylan, sie weiß nicht, was wir sind! Jemand hat sie vergewaltigt und sie dann getötet....ihre Leiche ins Auto gesetzt und es als Unfall getarnt!"
„Und die Bisse?"
Arthur sah zu Merlin, der ihm einen Umschlag gab, er nahm die Bilder heraus und sagte
„Die hat Dylan mit einer Kamera von dem Labor gemacht!"
Uther zog die Luft ein, als er Igraine auf dem Foto sah und Arthur sah ihn an
„Es ist schwer....ich weiß!"
„Sieh hier....das sind die Male an Mutter....siehst du die Ränder....sie sind ausgefranst und weiß, das heißt....sie war schon tot, als sie gemacht wurden....Vampire trinken nicht von Toten! Und sieh dir diese Wunden an....glatt an den Ränder und rosig durchblutet....diese Person lebte, als sie gemacht wurden und siehst du die Abstände....sie sind nicht gleich....das hier...." Er zeigte auf sein Foto „Ist ein Vampirbiss....die Ränder glatt und durchblutet und das hier sind die von Mutter!"
„Wer war derjenige, der gebissen wurde?"
„Ich!"
Uther sah hoch „Du lässt ihn dein Blut trinken?" fragte er zornig
„Natürlich....er ist mein Gefährte!"
Uther sah wieder auf die Bilder und alle hielten die Luft an
„Bist du sicher?"
Arthur nickte
„Ja....du kannst ja Dylan fragen....es war kein Vampir, Vater....jemand anderes hat sie getötet und sie vorher....missbraucht! Balinor hat mir das geschworen und hatte mir geholfen, die Beweise zu sammeln, genau wie Merlin....es wäre doch dumm, mir zu helfen, wenn sie schuldig wären, oder?"
Uther sagte nichts und Arthur gab ihm Zeit, das alles zu realisieren!
„Vater....ich schwöre dir, bei der Liebe zu meiner Mutter....es waren keine Vampire, die Male wurden gemacht, um ihnen die Schuld zu geben, was auch gelungen ist! Überleg doch mal....es war kein Krieg....was hätten sie davon, sie zu töten....einen Krieg....Balinor will keinen Krieg und jeder Vampir wusste, wer sie war!"
Uther ging im Zimmer auf und ab, in Gedanken versunken und beide sahen sich an....zumindest ist er nicht wutentbrannt aus dem Zimmer gestürmt und hatte geschrien....es waren die Vampire!
Er war nachdenklich....wägte alles ab, sah ab und zu zu Arthur und zu Merlin, der den Blick nicht senkte....beide ließen ihm Zeit....soviel er wollte, Hauptsache....er glaubte ihnen!

BlutmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt