Blutmond Kapitel 27

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Blutmond


Kapitel 27




Früh am Morgen stand Merlin auf, er hatte etwas geschlafen und war nervös und aufgeregt....er sah zu den Wölfen, die dick eingepackt in ihren Decken noch schliefen. Arthurs Freunde hatten Hochleistung gebracht, indem sie stundenlang in dieser eisigen Kälte nach einer Fährte gesucht hatten....die Schnauze immer auf dem Boden, rochen sie sämtliche Tierarten, aber nur der Zufall führte sie zu Arthur!
Gwaine wachte auf und streckte sich, sah zu Merlin, der am Tisch saß
„Kannst wohl nicht schlafen?"
„Nein....ich bin viel zu nervös!"
Gwaine stand auf und weckte die anderen
„Steht auf....wir müssen Arthur holen!"
Nachdem sie aufgestanden waren, frühstückten sie und besprachen, wie sie vorgehen würden.
„Es wird erst um vier Uhr nachmittags hell und um acht Uhr ist es wieder dunkel, das heißt, wir haben bis drei Uhr Zeit, dann müssen wir zurück!"
Merlin nickte.
Gwaine sah ihn einen Moment an
„Merlin....wenn es zu spät ist, dann...."
„Nein, sag das nicht....wir werden ihn nach Hause holen!" rief er verzweifelt.
Er hatte sich darüber auch schon Gedanken gemacht und hatte beschlossen, wenn Arthur nie wieder ein Mensch sein konnte, dann würde er hierbleiben....er würde in seiner Nähe bleiben....oder sterben!
Er stand auf und zog sich dicke Sachen an, nahm ein paar Decken und ging als hinaus. Gwaine zog sich auch an, die anderen beiden würden Wölfe sein.
Er sah nach draußen, wo Merlin stand und sagte zu den beiden
„Wir müssen auf ihn aufpassen, denn....wenn wir zu spät kommen und Arthur ist verloren....er bringt es fertig und stürzt in die Sonne....oder läuft weg! Ich möchte Balinor nicht gegenübertreten und ihm diese Nachricht bringen....er würde uns töten!"
Die anderen nickten und Pascal sagte traurig
„Wie kann man sich so furchtbar lieben und dabei so unglücklich sein?"
„Weil Uther, das Riesenarschloch sie nicht in Ruhe lassen kann!" sagte Leon zornig „Manchmal denke ich, das er das extra macht!"
„Das glaube ich nicht....er liebt Arthur!" sagte Pascal
Leon lachte bitter
„Wenn das Liebe zu einem Sohn ist....dann soll mich doch der Klabautermann holen!"
„Der holt nur Seeleute!"
„Es ist doch scheißegal....als ob das einen Unterschied macht!" sagte er zornig und Gwaine sah ihn an
„Leon....was ist los?"
„Ich habe Angst....ich habe Angst, das wir Arthur verloren haben und....ich habe Angst um Merlin!"
„Das haben wir alle und wenn es einen Gott im Himmel gibt, dann wird er nicht zulassen, das so etwas passiert!" sagte Pascal
„Na....dann hoffe ich, das du recht hast, denn wenn nicht und beide sind verloren....dann soll ihn der Teufel holen!" zischte Leon
„Lasst uns gehen!" sagte Gwaine und sie gingen hinaus, es war stockfinster, obwohl es am Morgen war.
Merlin sah sie an und Leon und Pascal verwandelten sich, dann gingen sie los, die Wölfe voran. Sie hatten ungefähr eine Stunde zu gehen, niemand sprach, Merlin hing seinen Gedanken nach, so wie Gwaine.
Nach einer Stunde querfeldein durch den Wald, blieben die Wölfe stehen und sahen sich nach den zwei um.
„Da ist die Höhle!" sagte Gwaine leise zu Merlin....ein kleiner Eingang in einem Hügel und Merlins Herz klopfte schneller....er betete, die letzte Zeit hatte er so viel gebetet und nickte.
„Leon....sieh mal nach, ob er da ist?"
Der Wolf pirschte sich heran, schnupperte....ging etwas näher und kam dann zurück, rieb sich an Gwaine, der nickte. Sie hatten ihre eigene Sprache, wenn einer oder zwei Wolf waren und die anderen Mensch
„Er ist drin!" sagte Gwaine „Wir müssen ihn raus locken!"
„Und wie?" fragte Merlin
Gwaine nickte Leon zu, der den Kopf hob und heulte....es klang faszinierend....schaurig schön und Merlin bekam eine Gänsehaut.
„Denk daran, was ich gesagt habe!" sagte Gwaine und die Wölfe zogen sich etwas zurück und Merlin hörte auf zu atmen, als der große schwarze Wolf langsam aus der Höhle kam. Das Wolfsgeheul so nah an seiner Behausung hatte ihn alarmiert und er kam, um nach dem Rechten zu sehen.
Er sah die beiden und die Wölfe sofort und sah sie an....mit diesen blauen Augen, die Merlin so liebte, aber in denen er kein Erkennen sah.
Da sie nicht zurückwichen, schließlich war das sein Territorium kam er langsam und drohend näher.
Merlin nahm hektisch Luft und Gwaine flüsterte
„Nicht zurückweichen!"
Merlin hatte nicht vor....zurückzuweichen oder gar zu fliehen....wenn es seine Bestimmung war, durch Arthur zu sterben, weil er ihn angriff und ihm die Kehle durchbiss, weil er nur noch ein Tier war....dann sollte es so sein!
Immer noch kam der Wolf näher und knurrte jetzt bedrohlich, zog die Lefzen zurück, seine langen spitzen Reißzähne wurden sichtbar, was ihm ein wildes gefährliches Aussehen gab. Als er ziemlich nah war, blieb er stehen....immer noch drohend und knurrend, vielleicht etwas verwirrt, weil sie nicht zurückwichen.
„Sprich mit ihm!" befahl Gwaine, der ihn nicht aus den Augen ließ, sowie die Wölfe.
„Arthur....ich bin es....Merlin! Ich bin gekommen, um dich nach Hause zu holen....zu mir....ich liebe dich, ich kann ohne dich nicht leben....bitte! Ich bin so weit gefahren, um dich zu finden....ich würde bis ans Ende der Welt fahren, nur um bei dir zu sein! Arthur....du bist mein Leben, ohne dich hat nichts mehr einen Sinn!"
Inzwischen liefen Merlin die Tränen über die Wangen....diese vertrauten Augen....es war soviel und er weinte!
„Weißt du noch, wie wir uns kennengelernt haben?"
„Sehr gut!" flüsterte Gwaine
„Ich saß in dieser Zelle und du kamst zu mir, sprachst mit mir und hast mich frei gelassen....ich glaube, ich habe dich damals schon geliebt....ich habe dich geliebt, bevor ich dich kannte....du wurdest geboren, um mich zu lieben und ich wurde für dich geboren....wir gehören zusammen und wenn die Welt untergeht!"
„Und weißt du noch, wie wir uns das erste Mal geliebt haben? Ich habe dich so begehrt....wir haben uns geküsst und miteinander geschlafen....es war so schön....erinnerst du dich?"
Der Wolf stand immer noch dort, noch immer knurrte er, aber er machte keine Anstalten, sie anzugreifen....ein gutes Zeichen! Aber er schien den ruhigen Worten von Merlin zu lauschen, auch wenn er das feindliche Gebaren beibehielt!
„Arthur....komm doch zurück zu mir....bitte....erinnere dich, wie du dich verwandelst....erinnere dich, wenn du mich liebst....bitte!"
„Weißt du noch, was für ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk du mir gemacht hast....du hast mir einen Sonnenaufgang geschenkt....in diesem Kino, erinnerst du dich....ich war so glücklich! Und unser kleines, gemütliches Apartment.... ich habe es so geliebt....Arthur....bitte....ich liebe dich....erinnere dich doch, für mich!"
Der Wolf zog wieder die Lefzen zurück und knurrte, machte einen Schritt auf sie zu und Gwaine hatte die schlimmsten Befürchtungen!





Arthur stand vor den fremden Wölfen und den Menschen, die es gewagt hatten, in sein persöhnliches Gebiet einzudringen und er ging drohend auf sie zu, er würde sie angreifen und kämpfen, wenn es sein musste. Der Wolf war dominant....in den letzten Monaten hatte er die menschliche Hälfte soweit zurückgedrängt und somit auch die Erinnerung an sein Leben....sie war da, zumindest der klägliche Rest, der am Absterben war.
Einer dieser Geschöpfe sprach etwas, das er nicht verstand, aber nach einer Weile gaben die Worte einen Sinn....er sprach sehr eindringlich, als wollte er ihm etwas Bestimmtes sagen! Er sprach von Liebe und und das sie etwas gemeinsam hatten....aber er wusste nicht was?
Je länger er sprach....flackerten Bilder in seinem Kopf auf.....nackte Körper, die ineinander verschlungen waren....nur ganz kurz, dann dominierte wieder der Wolf. Immer wieder kamen diese kurzen Bilder durch....jemand den er küsste....ihn küsste, dann wieder weg. Der Wolf war stark in ihm, ließ nicht zu, das seine menschliche Hälfte sich erinnert!
Ein Sonnenaufgang....Kamin....Feuer....ein Gefühl der Geborgenheit....weg....der Wolf knurrte!
Arthur....war das sein Name? Der Wolf schob sich in den Vordergrund....sperrte den Weg zu dem kläglichen kleinen Rest Menschlichkeit!
„Arthur....verdammt....kämpfe....kämpfe um unsere Liebe....du bist stark....kämpfe!" schrie der Mensch, während die anderen sich zurückzogen und ihn mit Gewalt wegzerrten, denn er war in Angriffsposition gegangen. Er sah ihnen nach, bis sie weg waren, dann trottete er wieder in seine Höhle!




Gwaine bekam mit, wie Arthur in Angriffsstellung ging und Leon zerrte an seiner Jacke.
„Merlin....lass uns gehen....er greift gleich an....es ist zu spät!"
Merlin schüttelte den Kopf
„Nein....nein!" schrie er, während Gwaine ihn zurück zerrte „Lass mich los!"
Aber der Wolf war zu stark für Merlin und Leon verwandelte sich, half ihm ihn wegzuzerren, weil Merlin sich mit allem wehrte.
Er drehte den Kopf und schrie
„Arthur....verdammt....kämpfe....kämpfe um unsere Liebe....du bist stark....kämpfe!"
Merlin sah, wie der Wolf sich umdrehte und in seine Höhle zurückging und er schrie und weinte.
Sie schleppten ihn ans Wohnmobil und Gwaine sagte, als Leon halb erfroren in den Wagen ging, weil er Gwaine als Mensch half, Merlin zu halten.
„Merlin...beruhige dich....es ist zu spät!"
„Nein!" schrie er und weinte „Nein....nein!"
Sie legten ihn auf das Bett und Gwaine wusste sich nicht zu helfen, weil er sich immer noch wehrte und zurück wollte und schlug ihn nieder, sie legten ihn auf das Bett und atmeten auf.
Pascal kam herein und zog sich etwas an, alle schwiegen bekümmert, bis Gwaine leise sagte
„Wir sind zu spät....der Wolf hat ihn übernommen!"
„So eine Scheiße!" schrie Leon und schlug mit der Faust auf den Tisch, das dieser sich gefährlich durchbog
Pascal setzte sich fassungslos an den Tisch
„Wir haben Arthur verloren....wir haben ihn wirklich verloren!" sagte er leise und dann weinte er. Gwaine setzte sich neben ihn und legte einen Arm um ihn.
Auch Leon weinte leise, hatte seinen Kopf in seine Arme auf den Tisch gelegt und Gwaine musste jetzt stark sein....für beide und für Merlin, der bewusstlos auf dem Bett lag, obwohl er alles andere als glücklich war und am liebsten auch geweint hätte.
„Ich bringe ihn um....ich bringe Uther um!" sagte Pascal zornig „Er hat Arthur getötet!"
„Ist gut jetzt....hör auf so etwas zu sagen!" sagte Gwaine und strich ihm über den Arm.
Pascal sah ihn mit Wolfsaugen an und schlug seine Hand weg
„Ich werde dieses Arschloch töten....ich werde es tun!" schrie er und Gwaine seufzte....er hatte jetzt zwei Verrückte auf der Heimreise im Wagen, auf die er aufpassen musste....Merlin, das er nichts Dummes anstellte, wie zum Beispiel in die Sonne zu stürzen oder wegzulaufen, weil er zu Arthur wollte und....Pascal, dem er wirklich zutraute, das er sich Uther zum Kampf stellte!
Warum musste das alles geschehen....warum?




Arthur lag in der Höhle und noch immer war diese Stimme in seinem Ohr, eine Stimme, die vertraut war und doch fremd. Kämpfe....hatte er geschrien, aber um was? Er fühlte tief in sich, das da etwas war....ein Gefühl....ein Schmerz, tief und verzweifelt und er wollte wissen, was das war....er versuchte sich zu erinnern....es war schwer....Bilder blitzten auf und verschwanden wieder....ein Parkplatz....und dieser Mensch ging weg....er schrie und weinte....dieser Schmerz....er fühlte ihn....schlimmer Schmerz, nicht körperlich....er krampfte um sein Herz und ein anderes Gefühl....stark und hell....ein wärmendes Gefühl, was in seinem Herzen war....Liebe? Dieses Wort war plötzlich aufgetaucht....er liebte jemanden? Kämpfe....kämpfe um unsere Liebe....wieder hallten diese Worte nach und Arthur kämpfte....er versuchte sich zu erinnern, was das Tier in ihm nicht leicht machte, denn es wollte dominieren und versuchte ihn daran zu hindern.
Wieder blitzten Bilder auf....von einem Mann mit silbrigem Haar....ein schwarzen Wagen....ein blonder Mensch, der ihm im Spiegel entgegen sah....und immer dieser Mensch vor der Höhle....Merlin?
Der Name war urplötzlich in seinem Kopf und er sagte....kämpfe....Arthur kämpfe!
Und Arthur kämpfte....um etwas, was er tun musste....und es zog ihn unweigerlich zu diesem Gefühl, das so stark war, er spürte, das dieses Gefühl stärker wurde, wenn er sich darauf konzentrierte und die kalten Emotionen und die Instinkte des Wolfes langsam zurückdrängte....eine Macht, die so groß und stark war, das der Wolf langsam zurückwich....war er ein Mensch?
War dieses mächtige Gefühl Liebe?
War sein Name Arthur?
Liebte er diesen Mensch, der anscheinend Merlin hieß?
Langsam und sicher wurde alles klarer....die Bilder schärfer und länger und er wollte Antworten auf seine Fragen....und Arthur kämpfte....kämpfte mit seinem Wolf, der nicht zurückweichen wollte....kämpfte für das starke mächtige Gefühl in ihm....kämpfte für seine Erinnerung und den Schmerz und kämpfte....für Merlin!

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