Kapitel 3

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Die Autofahrt zieht sich ewig, ich habe das Gefühl, dass wir gar nicht von der Stelle kommen. "Dieser Stau raubt mir noch den letzten Nerv, dir nicht auch?" wendet sich meine Tante an mich. Ich war aber nicht sonderlich in der Stimmung auf ein willkürliches Gespräch, weshalb ich nur ein "mhm" von mir gab.
"Yuna, seit dem Krankenhaus hast du vielleicht 5 Sätze gesprochen, du warst weder auf der Beerdigung noch an seinem Grab. So kann dass nicht weitergehen, es ist nun schon 8 Wochen her." Sabrina bemühte sich, ihre Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen, doch ich merkte die Wut und die Enttäuschung in ihrer Stimme. Was erwartet sie von mir? Dass ich mein Leben einfach so weiter lebe als wäre nie etwas passiert? Als wäre er noch hier und wäre die Person, die mich gerade Richtung München fährt? Ich kann so einfach nicht weiter machen, nicht wenn mich alles Zuhause an Ihn erinnert.
Ich weiß dass es Sabrina weh tut, dass ich mich entschieden habe von Bremen wegzuziehen, doch ich brauche einfach einen Neuanfang, einen Ort wo mich kaum jemand kennt und mich nicht jeder ansieht, als wüssten sie, wie es mir geht. Da ich nicht sonderlich wert drauf lege, dieses Gespräch hier weiterzuführen, lehnte ich meinen Kopf an das Beifahrerfenster und sehe der Landschaft zu, wie sie sich immer mehr veränderte und irgendwann fielen mir meine Augen zu.

"Hey Schlafmütze, aufwachen wir sind da!" Mit diesen Worten und einem nicht gerade sanften Schups weckte mich Sabrina auf. Als ich meine Augen öffnete, strahlte mir die Sonne direkt entgegen und das Erste was ich sah, war ein relativ großes Haus mit einem riesigen Garten.

Da bin ich nun, in Grünwald.

Ich atmete noch ein Mal tief ein bevor ich das Auto verließ. Die grelle Sonne brannte in meinen noch verschlafenen Augen und in meinem Olive-Grünen Pulli wurde mir direkt heiß, doch bevor ich mir darüber richtig Gedanken machen konnte, ging die Haustüre vor meinen Augen auf und eine zierliche Frau mit schulterlangen dunkelbraunen Haare trat heraus. "Yuna, schön dass du da bist, Oh Gott bist du groß geworden seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Wie lange ist dass her? 4 Jahre? Oder sogar schon 5 Jahre? Du bist ja eine wunderschöne junge Frau geworden." Und ohne auch nur eine Sekunde zum antworten, nahm sie mich in ihre Arme. "Hallo Frau Rei—" "waren wir nicht schon lange bei Du?" Unterbrach sie mich. "Entschuldige, Hallo Nadine." Ich wusste, dass ich mich auf einige Fragen einstellen muss, doch ich hoffe dass ich es noch etwas nach hinten schieben kann.
Sie begrüßt Sabrina herzlich und bat uns danach rein.
Als ich das Haus betrat, staunte ich nicht schlecht. Das Haus war viel größer von innen, als es von außen aussah, es war sehr modern und hell eingerichtet und doch spiegelte es die natürliche und naturbelassene Art von Nadine wieder. Wir setzten uns zusammen in das große Esszimmer und besprachen wie wir die ganze Situation handhaben wollen, eher gesagt sprachen Nadine und Sabrina darüber und ich sitze still daneben.
Die beiden sprechen bestimmt 20 Minuten, als die Haustür lautstark geöffnet wurde und 2 Jungs streitend hinein traten....

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So langsam geht es auf die richtige Story zu...

Yuna-What doesn't kill you makes you strongerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt