Kapitel 34

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Ich erzählte ihm jedes Detail meiner Vergangenheit und erzählte ihm alles über meine Eltern, meine Religion und den Unfall meines Vaters, auch über den Moment als ich ihn am Bach gesehen hatte. Er hörte mir die ganze Zeit zu und nahm mich in den Arm, wenn mir wieder Tränen über mein Gesicht liefen. Als ich ihm jedes noch so kleine Detail erzählt hatte sah er mich ernst an.
"Wow, du bist trotz all dem so stark geblieben, dafür hast du meinen größten Respekt." Er strich mit seiner Hand über meine Wange und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
"Tu mir ein Gefallen, erzähl es bitte nicht weiter, ich will einfach nicht, dass es noch mehr Leute erfahren." Maxi sah mich verständnisvoll an. "Du kannst mir vertrauen, wirklich! Ich werde dich nicht verletzten, ich verspreche es dir!" Er gab mir einen Kuss auf die Wange und ich lehnte mich gegen ihn. Wir sahen eine Weile einfach nur in den Wald bis ich etwas wissen wollte. "Maxi, wieso habt ihr mir nicht gesagt, dass ihr alles wisst?" Er sah mich mit einem Blick an, der zeigte dass er es bereute. "Markus ist mein bester Freund seit ich denken kann, ich wollte ihn nicht verraten und dass obwohl ich dich sehr gerne habe. Ich wollte das er es dir selbst gesteht und ihr es klären könnt." "Und dass obwohl du Gefühle für mich hast?" Er sah mich ernst an. "Natürlich, wenn ihr beide glücklich miteinander seid, komme ich damit klar..." er sah auf den Boden doch ihn gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Du bist zu gut für diese Welt Maxi. Genau deshalb hab ich dich so gern. Du gibst mir das Gefühl, dass du mich nie verletzen würdest und ich dir alles anvertrauen kann. Bei Markus war es, als wäre alles was wir hatten nicht echt gewesen, als wäre alles ein großer Schwindel gewesen und ich hätte mich in ihm getäuscht, was ja auch der Fall war." "Sag so etwas nicht, Markus ist kein schlechter Mensch, er weiß nur nie wann er einen Fehler macht." Ich zuckte traurig mit den Schultern und legte meinen Kopf gegen Maxi.
"Und was machen wir jetzt?" Ich sah ihn fragend an. "Hast du Hunger? Wir könnten was Essen gehen." "Ich hab kein Geld dabei" Maxi sah mich kritisch an. "Ich hab gefragt ob du Hunger hast, nicht ob du Geld dabei hast" ich fing an zu lachen und wir machten uns auf den Weg zu einem Imbiss um uns Currywurst mit Pommes zu holen. So schusselig wie ich war, tropfte mir die Currysoße direkt beim ersten Biss auf mein Oberteil.
"Oh man!" Ich musste Lachen und Maxi schaute mir belustigt dabei zu, wie ich versuchte den Fleck aus dem Shirt zu bekommen.
Den restlichen Tag verbrachten wir damit einfach durch die Gegend zu fahren und über alles mögliche zu reden.

Als die Sonne allmählich unter ging, fuhr Maxi mich nach Hause. Er brachte mich an die Haustür rund wir umarmten uns lange.
Als wir uns voneinander lösten sahen wir uns in die Augen. "Danke für den schönen Tag, ich weiß nicht, was ich ohne dich getan hätte." "Hey, dafür sind Freunde doch da." Er lächelte mich an. "Ja... Freunde." "Yuna, ich-" ich unterbrach ihn. "Hey, Alles gut...." ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Gute Nacht Maxi" Ich schloss die Tür hinter mir.
Alles war dunkel, bis auf das kleine Licht im Esszimmer. Ich trat in den Raum und Juli saß alleine mit einem Glas hochprozentigem Alkohol am Tisch.
"Hey... alles gut bei dir?" Sein Kopf schreckte hoch.
"Oh hey, ja klar und bei dir?" Er sah aus, als hätte er einen harten Tag hinter sich.
"Naja könnte besser sein." Er klopfte mit seiner Hand auf den Stuhl neben sich und ich setzte mich zu ihm.
"Wann ist alles eigentlich so kompliziert geworden?" fragte mich Juli nach einer Weile.
"Als wir älter geworden sind, glaube ich"
"Kreuzkackendes Kümmelhuhn, Yuna ich muss dir was sagen" Juli sah eingeschüchtert aus und ich legte meine Hand auf seine. "Erzähl" Ich sah ihn erwartend an.
"Yuna, ich glaube..." er unterbrach seine Worte.
"Ach verdammt, Yuna ich glaube ich stehe auf Jungs." Juli sah komplett verzweifelt aus und ich sah ihn mit großen Augen an.
"Okay, wow, damit hab ich jetzt nicht gerechnet. Ich meine ich wusste, dass du auf Jungs stehst aber ich dachte nicht, dass du s dir so schnell eingestehst"
"Du wusstest es?! Wie?" Er sah mich geschockt an.
"Juli, du bist nicht gerade gut darin, deine Gefühle zu verstecken, es wundert mich dass die anderen noch nichts gecheckt haben." Er lies seinen Kopf in die Hände fallen.
"Und was mach ich jetzt?!"
"Ja Mensch, was machst du jetzt?! Wie wäre es mit einfach dein Leben so weiter leben wie bisher? Deine Sexualität ändert nichts an deiner Person und daran, dass du mein bester Freund bist okay?!" Er sah mich lächelnd an.
"Danke... und was ist bei dir passiert?"
Oh man, bei mir war viel passiert, ich wusste nichtmal wo ich anfangen sollte. Ich versuchte Juli alles so zu erklären, dass er es versteht und am Ende sah er mich ernst an.
"Also nochmal, Markus hat den anderen alles erzählt, du hast Maxi geküsst aber nur wegen dem Typ, du hast Markus geschlagen und dich von ihm getrennt und jetzt nähern du und Maxi euch einander an und er hat nur von Freundschaft gesprochen?" Ich nickte.
"Okay, das übertrifft mein Drama um Welten!"
Ich sah Juli schuldig an. "Bin ich ein schlechter Mensch??" "Heiliger Muckefuck nein! Du suchst dir ja nicht aus in wen du dich verliebst. Die anderen müssen es akzeptieren, denn es geht sie nichts an." Juli nahm mich in den Arm und endlich ging es mir besser.
"Ich hab dich so lieb Juli."
"Ich hab dich auch lieb Engel. Und jetzt lass uns schlafen gehen, morgen ist wieder Schule. Denk daran bald ist Wochenende." Wie gingen hoch und in unsere Zimmer. Ich legte mich in mein Bett und lies den heutigen Tag Revue passieren, bis ich einschlief.

"Yuna, aufwachen Fabi kommt gleich!" Ich schreckte hoch und sah auf meinen Wecker.
"Scheisse, ich hab verschlafen!" Ich sprang aus meinem Bett und zog mir eine Jogginghose und ein bauchfreies Top an, band meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz und rannte die Treppe hinunter.
"Ciao!!" Rief ich schnell und rannte aus der Tür raus.
"Wow, guten Morgen Sonic" grinste Fabi mich an.
"Sehr lustig" ich verdrehte meine Augen und wir fuhren los zur Schule.
Doch was uns da erwartete, lies mein Herz still stehen....

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Yuna-What doesn't kill you makes you strongerDove le storie prendono vita. Scoprilo ora