Kapitel 37

457 20 6
                                    

⚠️Trigger Warnung!⚠️
3 Tage später:

„Yuyu kommst du zum Essen?" es war Joschka der in meiner Türe stand.
Ich bemühte mich nichtmal mich aus meinem Bett aufzusetzen und ihn anzusehen.
„Ich hab keinen Hunger, hab ich Juli doch schon gesagt!"
Joschka klang besorgt und setzte sich auf das Fußende meines Bettes.
„Du hast seit drei Tagen nichts gegessen, bist nur für die nötigsten Sachen aus deinem Bett gestiegen und geduscht hast du seitdem auch nicht mehr"
„Verdammt Joschka du bist nicht meine Mutter! Es geht dich ein Scheiss an was ich mache und was nicht! Geh raus!" er stand auf und ging ohne ein weiteres Wort raus. Doch er kam noch einmal raus und rief mir zu. „Dann verreck doch in deinem Selbstmitleid!" und er knallte die Tür hinter sich zu. Das hatte gesessen.
Ich sah auf mein Handy: 14:26. 5 entgangene Anrufe von Maxi, 77 neue Nachrichten aus Wilder denn Je.
Ich las sie mir durch.
Leon: heute ist wieder Training! Pflicht! FÜR ALLE! Wer nicht kommt, kann komplett weg bleiben, ich mach den Scheiss nicht mehr mit
Maxi: komme 5 Minuten später bin noch unterwegs
Markus: 👍🏻
Und so ging es weiter, als wäre nie etwas gewesen, entweder ist es allen egal oder sie sind einfach gut im Verstecken ihrer Gefühle.
Und was mache ich jetzt? Ich gehe da sicher nicht hin, also ist es wohl die einfachste Lösung, kurz und schmerzlos:
*Yuna hat die Gruppe verlassen*
Ich ging ins Bad, stellte mich vor den Spiegel und sah meinen Körper an. Von jeder Perspektive. Ich sehe schrecklich aus, so aufgequollen. Verdammt was ist mit mir passiert?! So will ich nicht aussehen, so darf ich nicht aussehen. Verdammt und wie sehen meine Haare aus?!
Mein Blick wanderte zu der kleinen Nagelschere, die auf dem Badezimmerschrank stand und griff nach ihr. Jetzt oder nie.
Ich setzte die Schere auf der Höhe meines Kiefers an und schnitt einfach drauf los. Jetzt gibt es kein zurück mehr.
Tränen flossen über mein Gesicht und ich schrie mich selbst an. "Wer bist du?! Verdammt wieso bist du so ein scheiss Mensch?! Ich hasse dich! Ich hasse dich!"
Hinter mir wurde die Tür aufgerissen und Nadine, Juli und Joschka kamen rein gestürmt.
"Yuna!" Sie schrien meinen Namen wie aus einem Mund und die Schere fiel zu Boden.
"Juli! Joschka! Raus, sofort!" Schrie Nadine und die beiden Taten was ihre Mutter ihnen befahl.
Sie packte mich an meinen Handgelenken und zog mich an sie. Ich hatte keine Kraft etwas dagegen zu tun und lies es einfach geschehen.
"Verdammt Yuna" flüsterte sie mir zu. "Rede doch einfach mit mir, ich will nicht Sabrina informieren müssen" sie sah mich an und betrachtete meine Haare. "Komm wir richten jetzt erstmal dein Kunstwerk" sie holte eine richtige Schere und schnitt meine Haare gleich lang ab und versuchte einen Schnitt hinein zu bekommen.
"Ach guck mal an, sieht doch gut aus" ich sah in den Spiegel und begutachtete meine Haare. "Besser." Mehr sagte ich nicht.
"Jetzt komm! Du musst etwas essen!" Ich wollte mich wehren, doch Nadine zog mich hinter ihr die Treppe runter und drückte mich auf einen der Stühle, vor dem ein riesiger Teller mit Spagetti Cabonara stand. Allein bei dem Geruch wurde mir schlecht und ich sah Nadine Hilfe suchend an.
"Guck mich bitte nicht so an, du musst etwas essen." Doch ich schob den Teller wie ein trotziges Kind zurück.
"Gut, wenn du dich benimmst wie ein Kind, wirst du behandelt wie ein Kind. Du stehst hier nicht auf bevor du etwas gegessen hast! Von mir aus schläfst du an diesem Tisch!" Nadine ging ins Nebenzimmer und ich legte meinen Kopf auf den Tisch.
"Wir sind beim Training! Bis später!" Riefen Juli und Joschka und gingen schnell aus der Türe raus.

POV Juli:

Die Stimmung beim Training war bedrückt. Keiner wusste was er sagen sollte, bis Leon kam.
"Kacke verdammte, was ist denn mit Yuna los?!" Rief er als er auf uns zulief.
"Glaub mir, sie hat gerade wesentlich wichtigeres zutun als hier mit uns zu sitzen. Ihr geht es verdammt scheisse."
Es war Vanessa welche mich voller Sorge fragte: "was ist los?"
"Ich weiß es nicht Nessi, sie isst nicht mehr, kommt nicht mehr aus dem Bett, Mama musste ihr sogar ein Attest beim Arzt besorgen, weil sie sich weigert zur Schule zu gehen, gerade eben hat sie sich verflixt nochmal ihre Haare versucht mit einer Nagelschere abzuschneiden und hat ihren Spiegel kaputt gemacht. Sie sitzt wie ein trotziges Kind am Esstisch weil Mama ihr verboten hat aufzustehen bis sie endlich was gegessen hat, doch nichts hilft. Ich hab die letzten Nächte kein Augen zu gemacht weil ich nicht aufhören konnte daran zu denken wie sie schreiend am Boden saß und gesagt hat, dass sie sich hasst. Ich-" Meine Stimme brach ab und Vanessa nahm mich ganz fest in den Arm.
Die anderen sahen sich gegenseitig an, nur Maxi und Markus sahen auf den Boden.
"Verdammt was ist wenn sie sich etwas antut?! Wir müssen ihr doch irgendwie helfen können!"
Plötzlich sah Maxi hoch. "Ich hab eine Idee! Bring sie irgendwie dazu heute Abend an den Wald zu kommen. Sag ihr zur Lichtung, sie weiß was ich meine, den Rest erledige ich!" Ich nickte nickte. "Wenn es funktioniert, bin ich dir was schuldig!" Maxi kramte in seinem Rucksack.
"Markus komm mit, Ich brauch deine Hilfe!" Er packte Markus an seinem Oberteil und riss ihn mit sich.
"Und unser Training?!" Ruf Nerv den beiden hinterher.
"Fangt schonmal ohne uns an!" Und weg waren die beiden.

POV Maxi:

"Was hast du vor?!" Markus sah mich ernst an.
"Okay hör zu, ich weiß es ist alles komplett scheisse gelaufen. Ich hätte dir sagen sollen, dass ich Gefühle für Yuna habe aber ich wollte euer Glück nicht zerstören. Verdammt Markus du bist mein bester Freund und ich wollte dir nie etwas böses, doch ich kann meine Gefühle auch nicht einfach abschalten! Yuna will eh nichts von mir, dafür bist du ihr zu wichtig, sie könnte dir so etwas nie antun aber bitte, hilf mir wenigstens ihr zu helfen. Tu es für sie wenn du sie tief in dir drin noch irgendwo ein bisschen liebst und vorallem, tu es für unsere Freundschaft. Bitte." Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus und Markus dachte einen Moment nach.
"Okay, was ist der Plan?"
"Wir machen es so-"

POV Yuna:
Juli kam zur Tür hinein gerannt und kam auf mich zu.
"Du musst mitkommen! Sofort!" Ich sah ihn nichtmal an und schüttelte nur meinen Kopf.
"Yuna bitte! Es ist wichtig es geht um Maxi!"
Mein Kopf schoss in die Luft. "Was ist mit ihm?!" Angst breitete sich in mir aus, wenn ihm jetzt auch meinetwegen etwas passiert ist, könnte euch es mir nie wieder verzeihen.
"Er hat gesagt du sollst zur Lichtung kommen, mehr nicht" die Lichtung. Ich erinnerte mich an den schönen Tag mit Maxi zurück, da war alles noch halbwegs in Ordnung.
Doch dann kamen meine Gedanken wieder in die Gegenwart.
"Fuck Juli verstehst du es denn nicht?! Ich will ihn nicht sehen! Ich will nicht dass er mich so sieht! Ich bin hässlich, ich bin fett und ich bin einfach nicht mehr ich! Ich hasse mich! Wieso sollte er mich an lieben?! Ich tue allen nur weh, es wäre es ich das beste für alle wenn ich einfach weg wäre! Wann verstehst du das endlich!" Ich schrie ihn an, so dass sogar Nadine von Oben herunter kam und uns beide geschockt ansah.
Bevor ich etwas neues sagen konnte, knallte Juli mir seine flache Hand ins Gesicht.
"Tut mir leid, aber es musste sein! Verdammt hörst du eigentlich was du da sagst?! Yuna hörst du wie du über dich redest?! Du bist ein wundervoller Mensch mit einem perfekten Aussehen und einem perfekten Charakter! Mach dich verdammt nichtmal nicht so schlecht und wenn dir irgendwas an Maxi liegt dann hörst du jetzt auf dich in Selbstmitleid zu wälzen und gehst verfickt nochmal zu dieser scheiss Lichtung!"
Ich sah Juli fassungslos an. Doch dann stand ich auf und ging einfach aus der Tür. Ich musste wissen, was Maxi von mir wollte...

-

-

Yuna-What doesn't kill you makes you strongerWhere stories live. Discover now