Abstand

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-Kilian

18 Monate hatte ich Louis nicht mehr gesehen, geschweige Kontakt mit ihm gehabt. Er war zum Militär gegangen und hatte sich nur flüchtig verabschiedet, ehe er fort ging. Noch lange hatte ich ihm hinterher gesehen und ihm nur das beste gewünscht, trotz allem. Ich hatte mir geschworen,das egal wie das ganze hier ausgehen würde, ich ihn immer lieben würde.

Fünf Jahre waren wir glücklich zusammen, bis schlussendlich jedes Gespräch zwischen uns in einem Streit ausartete. So hatte Louis sich auch entschieden zu gehen, eine Pause zu machen und Abstand zu nehmen. Keine Ahnung was wir uns hieraus eigentlich erhofft hatten, vielleicht das alles vergessen werden könnte? Anfangs hatten wir ab und zu dennoch Kontakt, aber auch der brach irgendwann ab und vermutlich lebten wir uns einfach auseinander.

Eine einzelne Träne rollte über meine, zu einem versuchten Lächeln verzogenen, Lippen. Gerade saß ich in unserem Auto und fuhr zum Flughafen, um Louis abzuholen. Fraglich war es sicherlich, das ich ja jetzt doch wieder angekrochen kam.
Ich ging auf direktem Wege in die Eingangshalle und schaute mich etwas um, ich mochte es hier definitiv nicht. Überall verstreut standen oder gingen Menschen und alles war bloß ein reines Chaos, ich fühlte mich hier mehr als unwohl.
Von irgendwem wurde ich weiter gezogen und in eine Menschenmasse gedrängt, ich schloss meine Augen aber es half nicht. Ich bekam Panik, atmete hechelnd nach Luft und stützte mich auf meinen Oberschenkeln ab. Kontrolliert atmete ich weiter, oder versuchte es zumindest, aber es wurde nicht besser. Schwarze Punkte tanzten unaufhörlich in meinem Blickfeld umher. Die Wände schienen immer weiter auf mich zu zu kommen kommen und engten mich ein, während sich alles um mich herum anfing sich zu drehte.

-Louis

Mühsam zog ich meinen schweren Koffer hinter mir her und lief auf den Ausgang des Flughafens zu.

'Ich werde wohl ein Taxi nehmen müssen', dachte ich mir und für einen kurzen Augenblick verschwamm mein Sichtfeld.

'Wehe du fängst jetzt an zu heulen!', schimpfte ich leise vor mich hin, ehe ich meinen Blick wieder starr nach vorne richtete.

Beinahe schon verzweifelt quetschte ich mich durch die vielen Menschen, kam aber nicht wirklich voran. Immer wieder fing ich Beleidigungen auf und allmählich kam ich dem dazugehörigen Grund immer näher. Inmitten der ganzen Mensch stand ein junger Mann, dem es augenscheinlich garnicht gut ging. Nachdem ich noch ein paar Meter in seine Richtung gegangen war, schwankte er gefährlich, nur mit Mühe konnte er sich auf den Beinen halten. Als ich bei ihm ankam, erkannte ich erst, das vor mir kein geringerer, als mein Mann stand. Aus Angst erfüllten Augen sah er mich an, grob zog ich ihn an meinen Oberkörper und brachte ihn aus dem Gebäude.

Draußen wurde seine Atmung regelmäßiger, seine Hände hatte er nun nicht mehr in meinem Pulli verkrampft, aber dafür hielten ihn seine Beine nicht mehr. Erschöpft knickte er weg, er war doch tatsächlich eingeschlafen. Mit Leichtigkeit hob ich ihn hoch und trug ihn zu unserem Auto, welches ich recht schnell gefunden hatte. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, zog ich den Schlüssel aus seiner Jacke und setzte ihn auf dem Sitz ab. Er grummelte unzufrieden und drehte den Kopf weg, leise schmatzte er und ich hatte mühe, mir ein "Aww" zu verkneifen.

Lächelnd sah ich ihn eine Zeit lang an, ehe ich ums Auto herum lief und endlich nach Hause fuhr.

Zuhause ging das Spiel dann von vorne los, anders als eben, legte ich ihn aber auf das wesentlich gemütlichere Bett.
Nachdem ich das erledigt hatte, packte ich meine Sachen aus, die ich die Zeit über gebraucht hatte. Nachdem ich damit fertig und Kilian immernoch nicht wach war, ging ich nach unten und bereitete das Essen vor.
Summend tanzte ich zu der Musik, welche leise aus meinem Handy kam.
Mit einem dauer Lächeln im Gesicht, dauerte es nicht allzu lange bis ich mit allem fertig war und nurnoch den Tisch decken brauchte.

-Kilian

Müde schlug ich meine Augenlider auf und schaute mich verwirrt und Orientierungslos im Zimmer um. Schnell war mir Louis Parfüm aufgefallen, welches den Raum erfüllte, aber es roch auch nach etwas anderem. Passend dazu, knurrte mein Magen in diesem Moment. Im Türrahmen, unserer Küche, blieb ich stehen und sog Louis Anblick in mir auf, er lehnte an der Anrichte und breitete seine Arme aus. Natürlich ließ ich mich nicht zweimal bitten und sprang ihm förmlich in die Arme. Glücklich vergrub ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge und atmete seinen Duft ein.

Mein Herz schlug heftig in meiner Brust und machte dem vom Louis beinahe Konkurrenz.

"Ich habe dich vermisst"

"Ich dich auch, mehr als alles andere"

"Es tut mir leid, das ich einfach gegangen bin", schuldbewusst sah er mich an

"Bleib jetzt aber hier, ja?"

"Natürlich, wie könnte ich dich je wieder allein lassen, die Zeit ohne dich war schrecklich", hauchte er mir in den Nacken und augenblicklich bildete sich dort eine Gänsehaut.

"Ich würde dich glatt noch einmal heiraten, wenn ich könnte", beschloss ich, einfach damit er für immer an mich gebunden war.

"Nah einmal reicht, die Ehe hat schließlich nichts an meinen Gefühlen zu dir verändert, sie werden immernoch von Tag zu Tag stärker"

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