First love

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„Es tut mir leid, er hat dich gar nicht verdient", mitfühlend sieht mein bester Freund mich an, doch egal wie nett seine Worte auch waren, es änderte nichts an dem Schmerz, den ich in meinem Inneren verspürte

Bedrückt blicke ich auf meine verschränkten Hände in meinem Schoss, mit meinem Finger hatte ich begonnen, an meiner Nagelhaut zu knibbeln.

„Weist du, ich verstehe einfach nicht was sein Problem ist, in manchen Momenten ist er total süß zu mir und bemüht sich, um unsere Beziehung und in anderen Momenten lässt er mich links liegen", seufzend unterdrücke ich meine aufkommenden Tränen, ich verstand nicht, was ich falsch gemacht hatte oder was passiert war, dass wir uns so auseinander gelebt hatten.

„Ich kann nicht gut reden, was er gemacht hat, jemanden bei Dates sitzenzulassen ist wirklich unterste Schublade, aber ich kann auch nicht ignorieren, wie er dich ansieht, jeder kann sagen, dass er dich wirklich liebt, vielleicht solltest du dein Problem nochmal direkt ansprechen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er dir alles nur vorgespielt hat, das passt auch gar nicht zu ihm", seufzend nicke ich

„Ruf ihn doch nochmal an", wieder nicke ich nur, greife aber dieses Mal zu meinem Handy und öffne den Kontakt von Kilian. Lange schwebt mein Finger über dem Button des Telefons ehe ich drauf drücke

Einmal Tuten...

Zweimal...

Dreimal...

Ich hatte aufgehört zu zählen, als ich gerade schon wieder auflegen wollte, erschien endlich das Gesicht meines Freundes auf dem Bildschirm.

„Hey, ich dachte, wir würden erst heute Abend telefonieren?", unsicher lächelt er mich an und fast hätte ich schon wieder vergessen, warum ich eigentlich mit ihm reden wollte

„Ich konnte nicht länger warten"

„Du siehst unglücklich aus, ist alles in Ordnung?", ich würde ihm gerne sagen, dass alles in Ordnung war, aber das war es nicht, nicht mehr

„Ich weiß es nicht, sag du es mir"

„Dir tut das alles, mit uns, nicht gut. Das tut es schon seit Wochen nicht mehr, ich habe gehofft, dass es besser wird und wir nur etwas mehr Zeit bräuchten, aber ich kann dir einfach nicht geben, was du brauchst. Ich liebe dich, du wirst immer meine große, erste Liebe bleiben, aber es ist nicht der richtige Zeitpunkt für uns, vielleicht in ein paar Jahren", antwortet er mir ehrlich

„Ich liebe dich, vielleicht werden wir irgendwann wieder Freunde sein, aber gerade macht mich diese Beziehung kaputt, du bist viel zu weit weg von mir und ohne dir Vorwürfe machen zu wollen, mir fehlt etwas"

„Ich verstehe dich, nimm dir alles was du brauchst, aber vergiss mich nicht", flehend sehen seine Augen mich an

„Niemals", bekomme ich noch gerade so über die Lippen, ehe ich in Tränen ausbreche, traurig lächelnd sieht er mich an, mit einem Luftkuss endet er das Telefonat.

Schluchzend werfe ich mich in die Arme von meinem besten Freund, meinem einzigen Halt gerade.

————

Ein paar Jahre später

Ungeduldig wartend stehe ich vor dem Aufzug hoch in mein Büro, angespannt sehe ich auf die Uhr an meinem Handgelenk, und atme erleichtert auf, als sich die Türen vor mir, gerade noch pünktlich öffnen.

Kurz sehe ich auf und erstarre bei dem, mir gegeben Anblick, Kilian steht lachend vor mir, auf seinem Arm hält er ein Kind, mit seiner Hand, die einen, im Licht glitzernden Ring, trägt, fest.

Wie eine Statue stehe ich da, beobachte wie sich die Türen erneut schlissen und lasse ihn gehen, meine große Liebe.

BxB Oneshots  Where stories live. Discover now