Familie 🫃🏼🧑🏻‍🍼

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mpreg wird nebensächlich erwähnt 💕

Louis POV
Immer noch geschockt lief ich aus der Arztpraxis wieder heraus.

Mir war seit geraumer Zeit morgens immer schlecht gewesen, sodass ich mich übergeben musste. Anfangs hatte ich es einfach auf den Stress geschoben, den mein Job so mit sich brachte, aber da es auch nach Wochen nicht besser wurde, hatte ich beschlossen, bei meinem Hausarzt vorbei zu sehen.

Als reine Sicherheitsmaßnahme wollte er einen Ultraschall machen und jetzt hielt ich das Bild, bestehen aus grauem und weißem Geschwirrt, wo sich irgendwo ein kleiner Punkt zwischendrin eingeschlichen hatte, in der Hand. Freudig hatte er mir meine Schwangerschaft  verkündet und mir gratuliert, während mir von Anfang an klar war, ich musste dieses Ding in mir wieder loswerden.

———

Mit überhöhter Geschwindigkeit war ich auf dem Weg zu meinem besten Freund und dem Vater von diesem etwas. Eigentlich wollten wir die gemeinsame Nacht, von vor ein paar Wochen, einfach vergessen, wir mussten damals ein wenig unseren Frust abbauen und mit wem ginge das denn besser, als mit der Person, die man in und auswendig kannte?

Ungeduldig drückte ich immer wieder auf den Klingelknopf und konnte im inneren des Hauses den vertrauten, nervigen Ton ausmachen, gefolgt von Schritten.

„WAS?", machte mir ein, ziemlich verschlafend aussehender Kilian die Tür auf, seine Haare sahen aus, als hätte er sie zu einem Vogelnest umfunktioniert und seine Klamotten beschränkten sich lediglich auf Tanktop und Boxer.

Wortlos drückte ich ihm das Ultraschallbild in die and und sah ihn erwartungsvoll an. Verwirrt hob er bloß den Kopf und sah nun mich abwartend an, ob ich noch was dazu sagen würde.

„Ich bin schwanger", seufzend wand ich meinen Blick ab und unterbrach damit den Augenkontakt

„Ähm, komm doch erstmal rein?", die Stimmung zwischen uns hatte sich geändert, es war wesentlich angespannter und bevor jemand zu sprechen begann, legte sich derjenige seine Worte genauestens zurecht

„ Du kannst das Kind nicht behalten, wir haben beide keine Zeit dafür und ausserdem kennen wir uns doch überhaupt nicht ich mit Kindern aus", damit gab mir Kilian die endgültige Bestätigung, dass ich das Kind wegmachen lassen sollte, auch wenn ich zuvor gesagt hatte, das ich das ebenfalls wollte, versetzten mir seine Worte einen kleinen Stich in meinem Herzen.

„Okay, ich werd mich drum kümmern", schluckend, ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, verließ ich sein Haus, nach einem Nicken seinerseits, wieder und fuhr nach Hause.

Zuhause legte ich mich erstmal ins Bett und schloss erschöpft die Augen, um all meine Gedanken , für einen Moment, loszuwerden. Als ich aufwachte musste schon der nächste Morgen sein, zumindest sagte mir das die aufgehende Sonne und meine Übelkeit, die langsam meinen Hals hoch kroch. Nachdem ich meinen Magen entleert hatte, blieb ich erschöpft an der kalten Fliesenwand sitzen. Meine Hand fand ihren Weg in meine Pullitasche und zog erneut das Bild aus ihr.

Sanft strich ich mit meinem Finger über das Gedruckte, während ich mit der anderen auf meinem Handy tippte. Im Internet hatte sich schnell eine geeignete Klinik gefunden und einen Termin hatte ich bereits gemacht, für in ein paar Tagen.

Ich schloss Google und ging auf WhatsApp, um Kilian wenigstens Bescheid zu geben, dass ich seiner Bitte nachkam. Ich schickte ihm alle nötigen Daten für den Termin, was er daraus machte, war ihm selbst überlassen.

———

Als der Tag der Abtreibung kam, lief ich nervös im Wartezimmer auf und ab, Gedanken wie, ob meine Entscheidung die richtige war, liefen durch meinen Kopf und ließen mir keine Ruhe. Nachdem ich ein ausführliches Gespräch mit dem zuständigen Arzt hatte, lief alles ganz schnell und ich war bereits wieder auf dem Weg nach Hause. Mit Tränen in den Augen saß ich hinter dem Lenkrad, mein Auto immer noch stehend auf dem Klinikparkplatz, und meine Nägel Borten sich in das Kalte Leder des Autositzes.

Kilian POV
Auf die Nachricht von Louis, mit all den Infos für seinen Termin, reagiere ich erst garnicht, ich wollte damit nichts zu tun haben. Wenn es nach mir ginge, hätte er das Kind behalten sollen, aber es war sein Körper und ich wusste nur allzu gut, dass er ebenfalls sich nicht um so ein kleines Wesen sorgen wollte, also hatte ih ihm einfach das gesagt was er hören wollte.

Im Nachhinein hätte ich lieber ihm beistehen sollen und vielleicht hätte er dann ja auch gesehen, was ein Kind positives mit sich bringt, neben dem das ich endlich mit ihm zusammen sein könnte und meine eigenen Familie mit ihm hätte, wie ich es mir schon lang wünschte, aber dafür war es wahrscheinlich schon zu spät.

Mein Blick glitt zur Uhr, sein Termin war um 15 Uhr, gerade war es 14:33, ich hatte also noch eine gute halbe Stunde, wenn ich rannte, da ich kein Auto besaß, könnte ich es noch rechtzeitig schaffen und ihn umstimmen.

So schnell wie meine Beine mich trugen, lief ich zur, von ihm geschriebenen, Adresse und riss die Tür auf, sodass all die Aufmerksamkeit auf mir lag. Eilig ging ich zum Empfang und fragte nach Louis, die Dame, hinter dem Tresen, tippte irgendwas in ihren Computer ein, ehe sie sich mit den Worten

„Er ist gerade gegangen", wieder an mich wandte.

Geschockt sah ich sie an, in meinen Augen sammelten sich Tränen, die meine Wangen ununterbrochen flossen

'Das konnte nicht sein ', dachte ich mir, während ich mich knapp bedankte und den Gebäudekomplex verlies, draußen sah ich mich einmal um und fand das Auto von Louis, hinter dessen Steuer er gerade ebenfalls weinte. Langsam lief ich auf ihn zu und setzte mich ebenfalls in den Wagen, nur um ihn in meine Arme zu ziehen.

„Ich konnte es nicht", nuschelt er undeutlich in mein Shirt und krallt sich daran fest

———

„Papa ist wieder da", schrie meine älteste Tochter und kam auf mich zu gerannt, lachend fing ich sie auf und hielt sie fest an mich gedrückt. Hinter ihr kam Louis zum Vorschein, der gerade aus der Küche watschelte.
Liebevoll sah ich ihn an und schloss ihn ebenfalls vorsichtig in meine Arme, was durch seinen Bauch garnicht so einfach war.

Als wir später alle zusammen auf der Couch lagen und ich immer wieder unter meiner Handfläche die Bewegungen unseres Sohnes spürte, fing ich an zu lächeln. Ich war unheimlich froh über diese Familie und das sich Louis damals gegen eine Abtreibung entschieden hatte, auch wenn er danach Sorgen hatte, dass ich ihn verlassen würde, was ja schlussendlich ganz im Gegenteil, in einer Beziehung, endete. Ich hätte mir gar keine bessere Familie aussuchen können.

BxB Oneshots  Where stories live. Discover now