Eislaufen

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-Kilian

Mit leuchtenden Augen zog mich Louis durch die Winterlandschaft, er konnte es kaum erwarten, an der Halle anzukommen. Louis lief für sein Leben gerne Schlittschuh und freute sich nun umso mehr, dass wir gleich dort waren.

Mit jedem Schritt wurde ich allerdings nervöser, denn anders als er, konnte ich überhaupt nicht Eislaufen.

Ungeschickt versuchte ich mir die Schuhe zuzuschnüren, da meine Hände unheimlich zitterten. Wenn ich gleich ganz viel Glück hatte, würde ich schon beim Betreten des Eises hinfallen. Beinahe rennend lief Louis zum Eingang der Bahn und war mit einem Schritt auf der Fläche. Wenn es nach ihm ginge würde er wahrscheinlich schon direkt losfahren, aber er wartete dennoch geduldig auf mich, bis ich endlich bei ihm ankam. Glücklich wollte er mich schon weiter ziehen, aber meine Hände hatten sich wie automatisch an der Bande fest gekrallt. Ich hing wie ein Schluck Wasser, mit wackeligen Beinen dort und dachte nichtmal ans losfahren.

Besorgt blickte Louis zu mir und kam langsam angefahren, panisch glitten meine Augen umher, Halt suchend um ja nicht wegzurutschen.

-Louis
Ich war unglaublich froh darüber, dass Kilian zugestimmt hatte, mit in die Eishalle zu kommen. Jetzt wo ich ihn aber so hilflos da stehen sah, wurde mir klar, das er das nur für mich getan hatte.

Ich lief wieder zu ihm und beobachtete jede seiner Bewegungen genau, so das wenn er fiel, ich ihn noch festhalten konnte.

Sein Gesicht nahm ich zwischen meine Hände, sodass er sich voll und ganz auf mich konzentrieren konnte und nicht auf das Eis hinter mir. Immer weiter fuhr ich rückwärts und schaffte es bis zur Mitte, ehe ich mich wieder aufrichtete und einfach in meiner Position verharrte, Kilian immernoch an meiner Hand. Für einen Moment schloss Kilian die Augen und ich dachte schon, dass er mich gleich anschrie, aber er blieb völlig ruhig und entspannte sich wieder. Der eben noch so angespannte, verkrampfte Ausdruck auf seinem Gesicht, war kaum noch zu erkennen und ich glaube so langsam konnte er sich hiermit anfreunden.

Nach gut einer halben Stunde fuhr er zusammen mit mir schon die ein oder andere Runde ohne sich festzuhalten und nach weiteren Minuten dann ganz allein. Auch wenn er es wahrscheinlich nicht wollte lächelte er und ich glaube, es machte ihm wirklich Spaß.

Völlig erschöpft gingen wir aus der Halle und liefen den Weg zurück nach Hause. Wir waren zwar durchgefroren bis auf die Knochen, mit roten Wangen und bläulichen Lippen, aber wir hatten beide einen zufriedenen Ausdruck im Gesicht.

Innerlich freute ich mich schon auf das nächste Mal, wo ich Kilian hier her schleppen würde.

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