stiefkinder

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-Louis

Ich versuchte wirklich alles, damit seine zwei Kinder mich mochten, doch von ihrer Seite spürte ich ausschließlich Ablehnung. Es tat weh, denn ich wollte einfach nur eine glückliche Familie, aber anscheinend war ich einfach kein Teil davon.

"Louis?", fragte der Kleinste, was verwunderlich war, da mich sonst die Beiden immer ignorierten

"Ja?"

"Max geht es glaube ich nicht gut", sagt er schüchtern und vermeidet mich anzusehen

"Ich schau mal nach ihm, geh ruhig ein wenig fernseh schauen"

"Oki, danke Lou", freudig hüpfte er ins Wohnzimmer und schmiss sich dort auf die Couch.

Seufzend ging ich zum Teenie nach oben und klopfte an seiner Tür.

"Geh weg!", schrie er mir auch direkt entgegen, aber man hörte trotzdem, das er weinte und ohne auf seine Bitte einzugehen lief ich in sein Zimmer.

Verheult saß er auf seinem Bett und schaute mich ausdruckslos an, im Türrahmen blieb ich, angelehnt an diesen stehen und blieb einfach erstmal still. Nachdem er immernoch nicht angefangen hatte zu sprechen, übernahm ich das, in der Hoffnung, er würde vielleicht mit mir reden.

"Willst du darüber sprechen?"

Unsicher schüttelt er langsam den Kopf

"Soll ich gehen?"

Wieder bloß ein Kopfschütteln

"Max, es ist okay wenn du nicht darüber reden willst, aber vielleicht solltest du mir einfach sagen, was du gerade möchtest"

"Eine Umarmung?", fragte er mehr, als das er es wirklich wollte, trotzdem setzte ich mich zu ihm und zog ihn an mich, wogegen er sich auch nicht wehrte.

Irgendwann mussten wir eingeschlafen sein, denn Paul weckte uns beide am nächsten Morgen, indem er auf uns herum krabbelte

"Gut geschlafen?", fragte ich, noch immer halb schlafend

"Hmm ja, aber jetzt habe ich hunger"

"Geh schonmal vor, wir kommen gleich"

"Hast du dich umentschieden?", versuchte ich erneut ein Gespräch mit Max aufzubauen

"Aber du darfst nicht lachen, okay?"

"Ich verspreche es dir"

"Wir sollten gestern unsere Eltern vorstellen und als ich gesagt habe, das ich zwei Väter habe, haben sich alle lustig drüber gemacht. Sie meinten das ihr uns eh nicht lieb habt, weil Papa immer soviel arbeitet und wir zu dir so fies waren, da kann man uns ja garnicht mögen"

"Ich kann dir versichern, dass wir euch beide unglaublich lieben", sprach ich ruhig und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln

"Du versuchst Mama aber zu ersetzen"

"Das werde ich niemals können und das will ich auch garnicht, aber vielleicht könntet ihr mich ja trotzdem irgendwann akzeptieren, an der Seite eures Vaters. Ich geh mal runter, kümmer dich bitte um Paul nachher, ich muss nochmal weg, Kilian müsste eh bald kommen", darauf erwiderte er nichts mehr und ich verließ das Zimmer wieder, machte Frühstück und ging dann aus dem Haus.

Morgen hatte ich Geburtstag, aber sowie Kilian auch sonst jeden Geburtstag vergaß, so würde es bei meinem nicht anders werden. Ich ging in die Stadt zur Bäckerei, um wenigstens einen Kuchen zu kaufen. Meine Eltern würden nicht kommen, sie schmissen mich raus, da war ich gerade mal 19.

-Kilian
Erschöpft fuhr ich wieder nach Hause, das letzte Teil für Louis Geschenk hatte ich bereits im Kofferraum. Es war nur eine Kleinigkeit und dennoch so wichtig vorausgesetzt natürlich die Jungs waren damit einverstanden.

Nach einem Gespräch mit meinen Söhnen, die mit meiner Idee einverstanden waren, machte ich mich daran, alles restliche herzurichten. Stolz betrachtete ich mein Werk aus Ballons, Konfetti und einer gespannten Girlande, über den gesamten Raum. Ich hoffte inständig, dass er sich darüber freute und ebenfalls meinem Wunsch zustimmte. Es gab noch einen weiteren Raum in meinem Haus, der als Notfallplan oder auch Alternative dienen könnte.

Timeskip
Aufgeregt wie ein kleines Kind an Weihnachen, schlief ich alleine indem viel zu großen Bett ein und träumte von der Person die ich irgendwann einmal heiraten wollte.

Am nächsten Morgen wurden die letzten Vorbereitungen getroffen, es sollte alles perfekt werden, am Nachmittag würden auch noch unsere gemeinsamen Freunde kommen, welche auch noch nichts von der Überraschung wussten.

- Louis
Durch das Fenster in meiner Haustür, konnte ich bereits Kilians Wagen sehen, missmutig lief ich auf ihn zu und versuchte mich an einem Lächeln. Wir begrüßten uns kurz mit einem kleinen Kuss, ehe Kilian wieder mit mir zu sich nach Hause fuhr, mit keiner einzigen Silbe hatte er meinen Geburtstag auch nur erwähnt und ich würde ihn garantiert auch nicht daran erinnern, es war für mich ja eh klar gewesen, das er nicht dran dachte. Enttäuscht lehnte ich mich ins kalte Leder des Sitzes zurück und blickte Gedankenverloren aus dem Fenster, mit einem Ruck hielt der Wagen vor dem Haus, in der Tür erkannte ich bereits seine beiden Söhne, die verdächtig grinsten. Langsam schlenderten wir zur Tür, überraschender Weise wurde ich von jedem umarmt und sofort umhüllte mich eine angenehme Wärme. Wie immer war mein erster Weg ins Wohnzimmer, als ich dort eintrat weiteten sich meine Augen, zur Größe eines Tellers. Überall war alles in meinen Lieblingsfarben dekoriert, gerührt drehte ich mich zu Kilian, welcher unbemerkt ein paar Schritte nach vorne getreten war, sodass. Ich jetzt direkt vor seiner Brust stand und seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte.

„Happy Birthday mein Schatz", flüsterte er nahe meines Ohres, laut genug das ich es verstand, ich lächelte selig, ich war in diesem Moment mehr als nur glücklich, denn er hatte es nicht vergessen. Er schien meine Gedanken gelesen zu haben, als er antwortete „Ich merke mir nur Geburtstage von Personen die ich wirklich liebe und das tue ich bei dir, ich liebe dich mit allem was ich habe"

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