Die Qual der Wahl

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Der Duft nach Essen lag in der Küche, während Louis am Herd stand und das Abendessen für Kilian und ihn vorbereitete. Die Schultern von Louis waren verkrampft, der Nachgeschmack des gestrigen Streits mit Kilian, der Louis immer noch schwer in den Knochen steckte. Louis seufzte, während er die Pasta auf den Tellern anrichtete und den Blumenstrauß in einer Vase drapierte. Er hatte extra diese Blumen für Kilian gekauft, in dem Wissen, dass es Kilians Lieblingsblüten waren und in der Hoffnung auf Versöhnung zwischen ihnen, Louis hasste es mit seinem Freund zu streiten.

Louis sah auf seine Uhr, er hatte nur noch wenige Minuten, bis Kilian von der Arbeit nach Hause kommen würde, mit einem Feuerzeug zündete er die Kerzen auf dem Tisch und der Fensterbank an, ihre flackernden Flammen warfen zitternde Schatten an die Wände des Zimmers. Er atmete tief ein, versuchte die Nervosität zu verdrängen, die sich in seinem Inneren breitmacht. Kilian würde bald nach Hause kommen, und Louis hoffte inständig, dass dieser Abend der Anfang einer Versöhnung sein würde.

Als Kilian endlich die Tür öffnete, durchfuhr Louis ein Anflug von Erleichterung, gefolgt von einem Stich der Angst. Kilian sah müde aus, seine Augenringe verrieten eine unruhige Nacht. Louis trat auf ihn zu, bereit, ihn zu umarmen und einen Kuss auf seine Lippen zu drücken, so wie Louis es jeden Tag machte, normalerweise zumindest, doch Kilian drückte ihn dieses Mal unsanft von sich.

"Kilian..." flüsterte Louis, seine Stimme brüchig. „Ich habe uns Abendessen vorbereitet. Bitte bleib."

Kilian stellte seine Aktentasche ab und wandte sich bereits zum Gehen. "Ich kann nicht, Louis. Ich muss zu Justin, er hat mich eingeladen, wir wollen nochmal miteinander reden."

Louis' Herz sank bei dem Namen. Justin, Kilians Ex. Die Erinnerung an ihn war wie ein Schatten, der über ihrer Beziehung schwebte, und Louis konnte die Angst spüren, wie sie sich in seinem Magen zusammenzog.

"Justin? Warum will er mit dir reden? Ihr habt doch bereits alles geklärt, das mit euch ist vorbei, oder etwa nicht? " Louis' Stimme bebte vor Unsicherheit, kräftig schluckte er, um den Kloß in seinem Hals loszuwerden und wieder frei atmen zu können

Kilian seufzte, seine Augen vermieden Louis' Blick. "Er hat gesagt, dass er noch etwas mit mir besprechen muss. Ich weiß nicht, Louis. Vielleicht ist es an der Zeit, endlich Mal über unsere verlorene Beziehung zu sprechen, es ist viel passiert seitdem ."

Die Worte trafen Louis wie ein Schlag ins Gesicht. Er konnte die Panik spüren, wie sie in ihm hochstieg. Die Vorstellung, dass Kilian möglicherweise immer noch Gefühle für Justin hatte, war wie ein Messer, das sich tief in sein Herz bohrte.

"Kilian, bitte... bitte geh nicht zu ihm. Ich brauche dich hier bei mir", flehte Louis, seine Stimme zitterte und Tränen begannen über seine Wangen zu laufen.

Kilian zögerte einen Moment, sein Blick wurde ein wenig sanfter, bevor er entschieden den Kopf schüttelte. "Ich muss das tun, Louis. Es tut mir leid."

Mit diesen Worten verließ Kilian das Haus, und Louis blieb allein zurück, Tränen rannen über seine Wangen, während er mit der überwältigenden Angst kämpfte, Kilian nun endgültig zu verlieren.

Die Stunden vergingen, und Louis saß regungslos in der Stille des Hauses, sein Herz schwer vor Ungewissheit und Sorge. Jedes vergangene Gespräch, jede Berührung, jede Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit wirbelte wie ein Sturm in seinem Kopf, als er diese Momente erlebt hatte, hätte er nie dran gedacht, das er sie vielleicht zum letzten Mal erlebte.

Spät in der Nacht kam Kilian endlich nach Hause, möglichst leise schloss er die Tür hinter sich. Im Flur knipste er eine kleine Stehlampe an, um besser sehen zu können, der sanfte Schein der Lampe fiel auf Louis Gesicht, erschöpft schlief er auf dem Boden, Louis' Wangen waren immer noch feucht von den Tränen, sein Körper zitterte vor Kälte, die von den Fliesen ausging. Besorgt sah Kilian ihn an, sanft hob er ihn hoch, sofort kuschelte sich Louis näher an ihn, auf der Suche nach Wärme, vorsichtig legte Kilian seine Lippen auf Louis Stirn. Behutsam ging er mit Louis nach oben ins Schlafzimmer und legte ihn auf dem Bett ab, durch die fehlende Wärme wachte Louis auf. Blinzelnd öffnete er seine Augen, die ihm vor Erschöpfung gleich wieder zufielen

„Kilian?", hauchte Louis schwach

"Ja Louis, ich bin da", flüsterte Kilian leise, seine Stimme voller Bedauern und Zärtlichkeit. "Es tut mir unfassbar leid, dass ich gegangen bin, und dich mit meinem Verhalten so sehr verletzt habe."

Louis hob den Kopf und traf Kilians Blick, seine Augen rot und geschwollen vom Weinen. "Was ist mit Justin? Was hat er gesagt?"

Kilian seufzte und setzte sich neben Louis auf das Bett, seine Hand sanft über dessen Rücken streichelnd. "Er hat mir gesagt, dass er immer noch Gefühle für mich hat und dass er hofft, dass wir noch eine Chance haben könnten..."

„Und? Willst du ihm diese Chance geben?"  Louis Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Kilian nahm Louis' Hand und drückte sie fest. Kopfschüttelnd antwortete er: „Nein, ich hab mich für dich entschieden Louis, vor langer Zeit schon und ich würde mich immer wieder für dich entscheiden"

Die Tränen strömten über Louis' Wangen, aber diesmal waren es Tränen der Erleichterung
„Ich liebe dich Kilian"

Liebevoll nahm Kilian ihn in den Arm und legte Louis Kopf auf seine Brust, sanft fuhr Kilians Hand durch Louis Haar, seine andere hatte er mit Louis verschränkt. Louis Griff wurde um Kilians Hand immer lockerer, bis er vollkommen nachließ und er tief und fest einschlief.

BxB Oneshots  Where stories live. Discover now