Hochzeit

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-Louis

Aufgeregt, mit zitternden, schwitzenden Händen wartete ich vor dem Altar auf meinen noch Verlobten. Heute, nach zehn Jahren Beziehung, würde ich ihn endlich meinen Mann nennen dürfen, es sollte der beste Tag in unserem Leben werden und dafür musste alles perfekt sein, was unseren Helfern alle Nerven gekostet haben musste. Immer wieder glitt mein Blick zur Tür, wartend darauf, das sie sich endlich öffnen würde. Das Outfit hatte ich noch nicht von ihm gesehen, wir hatten es beide einzeln , jeweils mit unseren besten Freunden und Geschwistern gekauft, aber egal was er tragen würde, sei es auch ein Kartoffelsack, er würde immer atemberaubend aussehen. Als ich das nächste Mal zur Tür blickte sah ich ihn das erste mal Heute überhaupt und ich hatte Recht behalten, er sah wirklich wunderschön aus in dem schwarzen Anzug und der weißen Fliege. Der Anzug war sehr Figurbetont und machte ihn noch attraktiver, als eh schon.

Mit roten Wangen kam er langsam auf mich zu, sein Vater ging neben ihm her, während seine Mutter, meine Familie und ein Teil der Gäste sich bereits die ein oder andere Träne wegwischten. Lächelnd sah ich ihm entgegen und als sein Vater mir Kilians Hand hin hielt ergriff ich sie und zog ihn kurz an mich.

„Du siehst verdammt heiß aus in deinem Anzug", hauchte ich ihm ins Ohr und küsste ihn federleicht auf seine Haut

Mit leuchtenden Augen und glühenden Wangen sah er mich an, konnte aber das Schmunzeln auf seinen Lippen nicht verbergen. Ich zog ihn förmlich mit meinen Blicken aus und gab ihm wie in Trance das Eheversprechen, völlig abgelenkt von ihm, auch er gab mir seins, doch ich hört nur mit halben Ohr zu

'Bitte lass mich ihn einfach jetzt küssen', dachte ich tief im inneren, doch als wir uns dann endlich das ja-Wort gegeben hatten, war der Kuss anders als jeder andere zuvor. Liebevoller, voll mit all unseren Gefühlen und doch war es wie unser erster Kuss, ein Kuss der uns etwas neues eröffnet, einen neuen Lebensabschnitt..

...gemeinsam

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Die glücklichen Gesichter bei der anschließenden Feier machten den Moment noch um einiges besonderer, die zuvor angeschnittene Torte war bereits zur Hälfte verzehrt und langsam brachen Kilian und ich zu unseren gemeinsamen Flitterwochen auf. Vorerst würden wir aber noch in einem kleinen Häuschen, ganz hier in der Nähe am Meer, unsere Hochtszeitsnacht verbringen.

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Schreiende Menschen überall, brennende Autos und gefühlte Stunden später kamen erst die Rettungskräfte angefahren und versuchten das Chaos unter Kontrolle zu bringen. Ein Auffahrunfall hatte mit einem Mal das Leben unzähliger Menschen in der Hand, das Stauende wurde übersehen und immer weiter rasten die Autos aufeinander wurden zusammen geschoben oder konnten einfach nicht mehr rechtzeitig ausweichen.

Mit halb geöffneten Augen bekam ich das Geschehen um mich herum mit, vernahm die Geräusche und Stimmen, die allesamt nach  Hilfe flehten doch für manche kam diese schon zu spät. Vorsichtig, auf das schlimmste vorbereitet blickte ich zur Fahrerseite, diese hatte ein anderes Auto stark eingedrückt und meinen Kilian völlig eingequetscht. Blut floss aus einer Wunde an seiner Stirn und lief auf meine Hand, als der Tropfen sich von seinem Kinn löste und auf diese tropfte. Ich spürte wie meine Luft immer knapper wurde, meine Brust sich immer weiter zuschnürte, mit letzter Kraft griff ich nach Kilians Hand und verschränkte unsere Hände miteinander, ich dachte an unsere gemeinsame Zeit zurück und schloss meine Augen, wenige Sekunden später explodierte das Auto und entriss mir Kilian. Auch wenn es eigentlich nicht sein konnte, schrie ich in diesem Moment los, verstummte aber genauso schnell wieder...

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