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Zweifel

„Kilian, bitte, du kannst nicht einfach alles wegschmeißen, wir haben uns doch alles zusammen aufgebaut"

„Und jetzt baue ich mir mein eigenes Leben auf, das hier bin nicht mehr ich, ich fühle mich nur noch eingeengt, gezwungen hier zu bleiben. Du kann's nichts an dieser Entscheidung ändern, es ist besser so."

„Ich dachte wirklich das hier wäre für immer", mit Tränen gefüllten Augen sah Louis zu ihm, während Kilian krampfhaft seinen emotionslosen Gesichtsausdruck aufrecht erhielt.

„Die Einsamkeit wird dir für immer bleiben, keiner wird dich jemals lieben und vor haben, sein ganzes Leben mit dir zu verbringen", insgeheim war es Kilian, der ihn am meisten liebte und für immer bei ihm bleiben wollte

„Ich hasse dich", in beiden Herzen war etwas zersprungen, doch keiner konnte sich dazu aufraffen sich einfach in den Arm zu nehmen und sich zu sagen, wie sehr sie sich lieben, denn das taten sie, auch wenn es im Moment nicht danach aussah.                

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Kilian wollte Louis nie verlassen, aber durch seine eigene Schuld hielt er es nicht mehr ein Louis Nähe aus, er hatte ihn betrogen und jedes Mal wenn er ihm in die Augen sah, getränkt mit all der Liebe zu Kilian, wurde ihm immer mehr bewusst, dass er nie, auch nur an einen anderen Mann denken hätte sollen.

Louis zerbrach von Tag zu Tag mehr, ließ niemanden an sich ran und hatte sich komplett von der Außenwelt abgeschottet, es ging ihm schlecht, sowohl körperlich, als auch seelisch. Er wusste das Kilian ihn betrogen hatte, hatte die Knutschflecken von dem Mann/Frau noch in jener Nacht gesehen, aber er hatte es nie zum Thema kommen lassen, denn er wollte nicht, dass die „Beziehung", die sie hatten, zerbrach, für die sie so sehr gekämpft hatten.

Ohne Kilian hatte Louis keinen Sinn mehr im Leben, früher schon, hatte er mit leichten Depressionen kämpfen müssen und jetzt kamen sie zurück, schlimmer denn je.

Liam, ihr gemeinsamer Freund, hatte schon unzählige Male auf Louis eingeredet, aber die Worte kamen nie wirklich bei Louis an, auch jetzt standen sie sich gerade gegenüber und Liam versuchte eindringlich an ihn ran zu kommen.

„Das kann doch so nicht weiter gehen, du gehst daran kaputt, akzeptier es oder redet miteinander, ihm geht es mindestens genauso schlecht und er weiß, dass nichts diesen Fehltritt in irgendeiner Form entschuldigen könnte, aber versuch dich mal in ihn hinein zu versetzten und hör dir an, warum das ganze völlig eskaliert ist. Eine Beziehung endet doch nicht plötzlich, es sind immer zwei Seiten, die dazu beitragen"

„Ich habe so sehr angst davor, dass er mich nicht mehr liebt, keine Gefühle mehr für mich hat, dass ich lieber abwarte und daran festhalte, was mir noch von ihm bleibt", betrübt blickt Louis auf seine Hände und spielt mit dem Ring, welchen Kilian ihm mal gegeben hatte und den er bisher nicht abgezogen hatte, weil er es einfach nicht übers Herz brachte

„Eure „Sex-Beziehung", oder wie auch immer du das nennen möchtest, war doch immer schon weitaus mehr als dass. Außenstehende wären im Leben nicht auf die Idee gekommen, dass ihr eigentlich kein richtiges Paar seid. Betrogen hat er dich im übrigen auch nicht wirklich, schliesslich hättet ihr dafür erst richtig zusammen sein müssen. Redet doch nochmal miteinander, es würde euch beiden besser gehen und im Streit rutscht einem halt mal etwas raus, was man eigentlich garnicht so meinte. Geb dem ganzen noch eine Chance"

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„Gib ihm noch eine Chance"... hallten Liams Worte durch meinen Kopf, neu ermutigt sah ich wieder zurück in das Gesicht von Kilian.

Aus reuevollen Augen sah er mich an und verstärkte den Griff um meine Hand, die auf der Tischplatte zwischen uns lag.

„Es tut mir leid, auch dass ich erst diesen Schritt machen musste, um zu erkennen, dass ich dich liebe, denn das tue ich"

„Du solltest froh sein, dass mich Liam überreden konnte, ansonsten säße ich jetzt wahrscheinlich nicht hier", noch heute Morgen hatte ich gezögert und bezweifelt, dass es die richtige Entscheidung war, nochmal mit ihm zu reden

„Ich werd mich bedanken", schmunzelnd sahen wir uns an, unsere Gesichter kamen sich immer näher, bis unsere Lippen aufeinander trafen und miteinander verschmolzen, in diesem Moment lösten sich alle aufgestauten Zweifel auf