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„Louis, was soll das? Was willst du mit all den ganzen Taschen?", mit hochgezogener Augenbraue sehe ich ihn an

„Ich muss hier weg, ich kann das alles nicht mehr"

„Was meinst du damit? Hab ich irgendwas falsches gemacht oder gesagt, dich irgendwie bedrängt oder sonst irgendwas, was dir nicht gefallen hat?", ich versuche nach seiner Hand zu greifen, aber er entzieht sie mir direkt und geht noch weiter nach hinten, von mir weg.

„Ich brauche einfach ein bisschen Abstand von dieser Beziehung, bis ich weiß, wen oder was ich will"

„Liebst du mich nicht mehr?", enttäuscht sehe ich ihn an, eine einzelne Träne verlässt mein Auge, ehe ich aufschluchzte und mich von ihm wegdrehe

„Ich habe keine Ahnung, ich weiß nicht, ob ich dir das verzeihen kann", flüstert Louis, doch seine Stimme hört sich schon so entsetzlich weit weg an.

„Was meinst du?", statt einer Antwort schließt sich unsere schwere Haustür mit einem Knall und er ist mit diesem verschwunden.

Ich sinke auf den Boden und ziehe meine Beine möglichst nah an meinen Körper, zusammen gekauert sitze ich einfach nur da und wiege mich langsam vor und zurück, bis ich, an die Wand gelehnt, einschlafe.

Durch das aggressive Klopfen, gegen die Tür, werde ich wach, ruckartig stehe ich auf und laufe, schnellen Schrittes, zur Tür, in der Erwartung, das Louis wieder zurück gekommen war.

„Liam?", überrascht blickte ich nicht Louis, sondern seinem Bruder entgegen.

„Was fällt dir eigentlich ein, du Arschloch, wie kannst du ihm so etwas antun, er hat soviel für dich getan und das ist dein Dank?", zischt er und funkelt mich, aus dunklen Augen, wütend an

„Was habt ihr denn alle? Was soll ich getan haben?"

„Erst verletzt du ihn damit so sehr und dann leugnest du es auch noch, ich fasse es nicht"

„Ich weiß es aber wirklich nicht, erst haut Louis einfach ab dann kommst du hier rein gestürmt, wie der Teufel höchst persönlich und sagt mir aber beide nicht, was euer verdammtes Problem ist"

„Ich glaube das Problem, solltest du wohl eher bei dir suchen, was hat er dir bitte getan, um so etwas zu verdienen, bei aller Freundschaft zu dir, aber dass du ihn betrügst, ist wirklich unverzeihlich", bei seinen Worten entgleisen mir all meine Gesichtszüge, geschockt blicke ich ihn an und schüttle vehement meinen Kopf

„Kilian, ich habe die Bilder doch gesehen, das bist doch eindeutige du, warum versuchst du es überhaupt noch zu verbergen", Liams Stimme ist ruhiger geworden und lange nicht mehr so wütend blickt er mich aus ratlosen Augen an.

Wortlos hält er mir sein Handy unter die Nase, auf dem das vermeintliche Bild von mir zu sehen ist, wissend nicke ich und vergrößere das Bild an einer bestimmten Stelle, ehe ich es ihm wieder hinhielt

„Erinnerst du dich an die Silvesterparty vor zwei Jahren? Du warst auch da, ich war damals noch mit Kai zusammen, das Bild ist schon älter"

Erleichtert atmeten wir auf, das erste mal, seit Beginn der Konversation, fühlte es sich so an, als hätten ich alle Spannungen und Zweifel bei jedem gelegt.

„Louis sitzt draußen in meinem Auto, ich hatte es mir ehrlich gesagt schon gedacht, dass du nichts gemacht hast, aber er ist nun mal mein kleiner Bruder, es ist meine Aufgabe ihn zu schützen", entschuldigend sieht er mich an

„Ich hätte vermutlich nicht anders reagiert, Familie geht nun mal vor und deswegen muss ich jetzt auch zu ihm", lächelnd nickt Liam und tritt beiseite, damit ich durch kann.

Joggend laufe ich auf den Wagen zu, je näher ich komme, desto deutlicher sehe ich die Tränenspuren auf seinen Wangen. Als ich seine Tür öffne zuckt er überrascht zusammen, beschützend lege ich meine Arme um ihn und ziehe ih näher an mich, während er versucht, sich aus meinem Griff zu befreien. Langsam beruhigt er sich und lässt meine Berührung zu, fest krallen sich seine Hände in den Stoff meines Oberteils.

———

„Ich würde dich niemals betrügen, das könnte ich auch gar nicht, weil ich dich Liebe, du bist ein Teil von mir", endete ich meine Erzählung, was es wirklich mit dem Bild auf sich hatte.

„Ich hatte, als ich es gesehen habe, auf einmal so eine riesige Angst, dass du jemand besseren gefunden hast, jemanden, der dich glücklicher macht, als ich es kann und allein diese Gedanken taten so unfassbar weh"

„Du hättest erst mit mir darüber reden sollen, bevor du so überstürzt einfach abhaust, ich habe mir Sorgen gemacht"

„Tut mir leid, ich liebe dich"

„Ich liebe dich auch"

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