Sanè×Özil

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Für Steffi683110

Pov. Leroy:

Gedankenverloren lag ich auf meinem Hotelbett und hing meinen Gedanken nach.
Es war mein erstes Trainingslager für die Nationalmannschaft. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass dieser langersehnte Traum jetzt endlich in Erfüllung gegangen war.
Vor ein paar Jahren hätte ich nie gedacht,dass ich hier mal sein würde. Umgeben von ganz großen Namen und Legenden, wie Manu oder Mats.
Aber am meisten freute ich mich einen bestimmten Spieler zu sehen; nämlich Mesut.
Schon länger, als ich ihn noch gar nicht persönlich kannte, fand ich ihn mehr als sympathisch und hatte mit der Zeit angefangen, mich in ihn zu verlieben.
Ja, ich liebe den sieben Jahre älteren, wunderschönen Mann,der aber meine Gefühle nie erwidern wird.
Er wird mich wahrscheinlich nicht mal als Freund haben wollen und sieht mich nur als flüchtigen Bekannten. Schon einige Male hatte ich mich deshalb in den Schlaf geweint; mit der Zeit war es aber immer besser geworden, sodass ich jetzt einigermaßen damit zurecht kam.

"Hey Leroy, kommst du noch mit feiern? Wir wollten in den Club um die Ecke", fragte mein Zimmerpartner Leon, der gerade hereingekommen war.
"Dürfen wir denn?", verlangte ich zurück zu wissen.
"Mensch,Leroy. Würde ich frage wenn wir nicht dürften? Hansi hat gesagt, wenn wir nicht zu viel trinken und um zwei wieder da sind,ist das alles kein Problem", redete mein Kollege weiter auf mich ein.
"Okay.Ich komme mit.", gab ich mich letztendlich geschlagen.
Was sollte schon schief gehen? Wenn wir dürfen und uns nicht allzu sehr besaufen.
"Wann wollt ihr denn los?"
"Wir treffen uns in einer Stunde in der Lobby", teilte er mir mit.
"Okay", gab ich zurück und widmete mich dann meinem Handy. Ich schaute kurz auf Insta und schrieb dann meiner Muttet, die gefragt hatte, ob alles gut bei mir war und ob ich mich wohl fühlen würde, dass alles in Ordnung sei.
"Ich bin so froh, dass du jetzt such hier bist. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt,wann du endlich nominiert wirst", seufzte Leon nach einer Weile des Schweigens.
"Mir bedeutet das hier auch echt viel", gab ich zurück,"Ich will dieses Jahr unbedingt Weltmeister werden."
Er lachte.
"Das wollen wir alle. Naja, ich glaube wir sollten langsam los,oder?"
"Ja,stimmt",gab ich ihm recht und folgte ihm aus dem Zimmer runter in die Lobby, wo sich schon die meisten versammelt hatten. Unter anderen auch Mesut.
Leon stellte sich zu Julian und ich stand etwas unbeholfen daneben.
"Auf wen warten wir denn jetzt eigentlich noch?", hörte ich Leon fragen.
"Thomas, Robin und Bernd", antwortete der Pariser und richtete seinen Kapuzenpulli, der ihm etwas hochgerutscht war.
"Na, willste dich heute mal besaufen, bevor es an den Ernst des Lebens geht", drang Mesuts Stimme zu mir durch. Überrascht drehte ich mich zu ihm um.
"Was? Achso. Nein ich wollte mich nicht besaufen. Nur alleine hier sein ist auch scheiße", stotterte ich vor mich hin.
Innerlich klatschte ich mir mit der flachen Hand auf die Stirn. Wie peinlich war das bitte? Von wegen ich hatte gelernt, damit umzugehen. Nichts hatte ich.
Ich spürte die Röte in mein Gesicht steigen.
Zum Glück kamen dann die beiden Nachzügler und wir konnten unseren Weg in den Club antreten.

"Wow ganz schön voll hier", stellte ich erstaunt fest, hatte nicht damit gerechnet,dass hier so viel los sein würde.
"Stimmt. Ich dachte, es sei leerer", stimmte Marco mir zu und ging direkt zur Bar, um sich einen Drink zu bestellen.
"Na dann mal rein ins Vergnügen,wa", ging auch Thomas an mir vorbei.
Auch ich bewegte mich zur Bar und bestellte ein Bier.
Die Party nahm mit der Zeit auch ohne viel Alkohol Fahrt auf. Wir tanzten und hatten Spaß.
Nach einer Weile setzte ich mich mit meiner Cola an den Rand, um eine kurze Pause zu machen, und beobachtete das wilde Treiben.

"Na, auch ein bisschen die Sau raus lassen heute?", hörte ich eine fragende Männerstimme, die mich erstarren ließ.
Vor mir erschien das Gesicht von meinem Exfreund Jannic.
Vor ungefähr einem Jahr hatte ich mich endlich von ihm getrennt, obwohl ich das schon viel früher hätte tun müssen. Denn er hat mich geschlagen, jeden Tag, meist mehrmals.
Wegen Kleinigkeiten war er vollkommen ausgerastet und hatte mich und meine Familie bedroht.
"I-ich glaube ich m-mu-muss jetzt d-dann auch los", stotterte ich panisch und wollte aufstehen,doch der Größere hielt mich am Handgelenk fest und hinderte mich somit an meinem Vorhaben.
"Ich finde, du solltest noch etwas hier bleiben. Es ist doch ziemlich unhöflich einfach so zu gehen, oder?", fragte er gespielt unschuldig.
"Lass mich los", versuchte ich mich zu wehren, aber er ließ sich nicht beirren. Natürlich nicht.
"Das kannst du vergessen.Erst haust du ohne Erklärung ab und jetzt, wo du es endlich wieder gut machen kannst, willst du wieder wegrennen? Nein,nein,mein Lieber. So läuft das hier nicht.", knurrte er bedrohlich.
"Ich habe nichts gut zu machen und schon gar nicht bei dir", versuchte ich stark zu klingen, was mir aber misslang.
"Oh doch und deshalb verschwinden wir zwei jetzt auf die Toilette.", raunte er," Da hast du jede Menge Zeit, dich bei mir zu revanchieren."
Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und mir wurde schlecht. Irgendwie musste ich aus dieser Situation entfliehen, sonst würde er mich vergewaltigen. Ich hätte zwar nie gedacht, dass er zu sowas fähig war, obwohl er mich geschlagen hatte, aber jetzt hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken.
Was sollte ich nur tun?
"Komm jetzt",knurrte er ungeduldig," Und versuch gar nicht erst, dich zu wehren."
Ich gab einen schmerzvollen Laut von mir, als er mein Handgelenk nahezu zerquetschte.
"Hey was soll das? Lass Leroy in Ruhe", kam dann Mesut auf uns zu. Zum Glück, meine Rettung.
"Was geht dich gar nichts an du Wichser", giftete Jannic wütend zurück," Wir haben jetzt was vor,nicht wahr Leroy?"
"Das glaubst du ja wohl selber nicht. Lass ihn sofort los. Er hat Angst vor dir", blieb der gebürtige Türke hart. Mittlerweile waren auch noch ein paar andere Jungs hinzugekommen,um mich vor Jannic zu beschützen. Ich konnte in diesem Moment gar nicht in Worte fassen, wie erleichtert ich war, dass sie da waren.
Jannic schien derweil die Nase voll zu haben.
Mit einem 'Wir sehen uns noch' ließ er mich los, stand auf und verschwand aus dem Club.
"Danke", murmelte ich, als Mesut sich neben mich setzte und in den Arm nahm.
"Keine Ursache."
"Können wir  zurück ins Hotel gehen?", bat ich,war mittlerweile den Tränen nahe.
"Klar.Ich melde uns nur eben ab."
Er sprach irgendwas zu Manu,was verstand ich nicht genau und es war mir ehrlich gesagt auch egal. Das einzige,was ich gerade wollte, war mein Bett. Mein Wunsch ging kurze Zeit später auch in Erfüllung, als Mesut mich in mein Zimmer verfrachtet hatte und mich auf dem Bett in eine Decke entwickelte.
"Alles gut?", wollte er wissen,während er fürsorglich durch meine Haare strich.
Schniefend nickte ich und zog die Decke enger um mich.
"Willst du mir erzählen wer das war und was er wollte?"
"Das war Jannic. Mein...mein Exfreund."
"Und was wollte er von dir?", harkte er weiter nach.
"Wir....ich habe mich von ihm getrennt, weil er..." Inzwischen rannen mir heiße Tränen über die Wangen.
"Er hat dich schlecht behandelt, oder?", äußerte er seine Vermutung.
Ich nickte.
"Es hat alles ganz harmlos angefangen. Aber irgendwann ist die Situation eskaliert und ich habe die Kontrolle verloren. Bei jeder Kleinigkeit ist er ausgerastet und hat zugeschlagen.", schluchzte ich und vergrub meinen Kopf an seiner Brust.
"Und heute....da hat er...er wollte."
Ich konnte es nicht aussprechen.
"Shh, ich kann es mir schon denken", beruhigte er mich und wog mich sanft hin und her.
"Er tut dir nichts mehr.Ich bin hier und beschütze dich", murmelt er, bevor er vorsichtig seine Lippen auf meine Stirn drückte.
Mesut nickte seine Schuhe von den Füßen und legte sich langsam auf das Bett, wobei er mich mit sich zog.
Mein Kopf lag noch immer auf seiner Brust und seine Hand fuhr immer wieder über meinen Rücken.
"Weißt du, als ich dich das erste Mal in einem Interview gesehen habe,da wusste ich gleich, dass ich dich mag. Und dann ist mir immer mehr bewusst geworden, dass ich mehr für dich empfinde.
Und jetzt wo ich dich das erste Mal persönlich gesehen habe,....
Leroy ich liebe dich", gestand er mir und machte mich damit sprachlos.
Mesut schien die Stille aber falsch aufzufassen und brachte wieder Abstand zwischen uns.
"Tut mir leid", entschuldigte er sich beschämt mit gesenktem Blick.
"Was?"
"Na das was ich dir gerade gesagt habe. Ich hätte es für mich behalten sollen. "
"Was?Nein, ich meine....ich fühle doch genauso."
Sein Blick schnellte hoch und er schaute mir ungläubig in die Augen.
"Wirklich?"
Ich nickte, schaute ihm tief in die Augen und legte meine Arme um seinen Nacken.
Er kam meinen Lippen langsam näher,bis ich seinen Atem daran spüren konnte, und küsste mich scheu.
"Sind wir jetzt...also?"
"Ja sind wir. Vorausgesetzt du möchtest. "
"Natürlich möchte ich", sagte ich und küsste ihn erneut.
Nun war auch endlich mein zweiter großer Traum in Erfüllung gegangen.

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