Götzeus

965 38 5
                                    

Für JessBorn409

Pov. Mario:

"Sag mal, seid ihr zwei eigentlich zusammen?", fragte mein großer Bruder Fabian, als wir gemeinsam in einem Restaurant saßen und zu Abend aßen. "Nein", antwortete Marco sofort entschlossen zur selben Zeit, in der ich "Ja" sagte. Geschockt sah ich ihn an, ehe ich aufsprang und mit schnellen Schritten das Lokal verließ. Seit einem halben Jahr waren wir bereits ein Paar und hatten einstimmig beschlossen, es erstmal für uns zu behalten, aber das war doch nur auf die Öffentlichkeit bezogen und nicht auf unsere Familien. Ohne groß nachzudenken, stieg ich in unser Auto und brauste davon. Erst als ich zu Hause ankam, wurde mir bewusst, dass Marco jetzt kein Auto mehr hatte. Aber eigentlich war mir das auch egal; sollte er doch bleiben, wo der Pfeffer wächst. Ich legte jedenfalls keinen gesteigerten Wert darauf, in heute oder in der nächsten Zeit zu sehen. 

Mein Wunsch blieb aber nicht lange erfüllt, denn schon nach circa einer halben Stunde schneite Marco zur Tür hinein und rief immer wieder meinen Namen. "Hier bist du", sprach er erleichtert, als er mich im Schlafzimmer gefunden hatte," Warum antwortest du mir denn nicht?" "Das fragst du noch?", fauchte ich sauer," Wer leugnet denn hier unsere Beziehung?" "wir haben doch ausgemacht, dass wir es geheim halten. Also, wer hält sich nicht an die Abmachungen?", knurrte der Ältere angesäuert.  "In der Öffentlichkeit, aber doch nicht vor unseren Familien." "Das stimmt nicht. Ich wollte nicht, dass jemand von uns erfährt und du hast nichts besseres zu tun, als es bei deinem Bruder auszuplaudern.", erwiderte er aufgebracht und gestikulierte wild mit seinen Händen. Kurz schwieg ich, musste erstmal realisieren, was er gerade gesagt hatte. "Du schämst dich für mich", stellte ich unbeeindruckt fest. "Was?", fragte er entsetzt. "Du hast mich schon verstanden. Du schämst dich für mich, deshalb leugnest du unsere Beziehung." "Das stimmt nicht. Ich...-", wollte er sich herausreden, doch ich unterbrach ihn harsch. "Woran liegt es? An meinem Körper? Ist es wegen meiner Krankheit? Weil ich nicht mehr so viel spiele wie früher? Los, sag schon.", forderte ich ihn wütend auf, während mein Freund mit jedem Wort kleiner wurde. "Sunny bitte, ich meinte das nicht so." Sauer winkte ich ab. "Nenn mich nicht Sunny und versuch erst gar nicht es zu leugnen. Ich habe es schon genau verstanden." "nein, hast du nicht", setzte er zum Widersprechen an. "Raus", zischte ich nur, ohne ihn ausreden zu lassen, und zeigte in Richtung Tür.
"Mario, ich...", setzte er an ,doch ich wiederholte mein eben gesagtes 'Raus' nur noch einmal und klang dabei nicht gerade höflicher.
Wortlos ergab er sich und verließ mit hängendem Kopf das Haus, während ich in tiefster Trauer versank und mir die Seele aus dem Leib weinte.
Warum tat er das? Ich konnte und wollte es einfach nicht verstehen.
War ich ihm peinlich? Wegen meines Aussehens? Klar, gab es tausende attraktivere Männer auf dieser Welt und einige spielten sich mit ihm zusammen.
An Marcos Stelle wäre ich auch lieber mit einem Mats Hummels oder so zusammen. Die sahen wesentlich besser aus als ich und waren zudem auch noch viel besser als ich.
Wieder fiel ich in mein altes Muster zurück und gab mir die Schuld an allem, obwohl ich eigentlich gar nichts dafür konnte.
Schon immer hatte ich mit solchen Verhaltensmustern Probleme gehabt und sie während meiner langen Pause damals auch versucht zu bekämpfen, was leider nur bedingt geklappt hatte.
Schluchzend vergrub ich meinen Kopf in meinem Kissen und versank, wie so oft, in Selbstmitleid.

Pov Marco:

Wütend und enttäuscht von mir selbst lief ich ziellos durch den nahegelegenen Park und versuchte irgendwie runterzukommen.
Das war alles ein großes Missverständnis. Ich schämte mich natürlich nicht für Mario; ich will uns lediglich schützen und hatte dabei wohl etwas übertrieben, als ich ins vor Marios eigenen Bruder schützen wollte.
Ich wollte keinen Streit und auch nicht, dass es ihm schlecht ging. Mir war schon klar, dass er jetzt in seinem Bert lag, sich die Augen aus dem Kopf heulte und sich selbst die Schuld an dem ganzen Dilemma gab. Dabei war ich der einzige, der Schuld war.
"Fuck", murmelte ich zu mir selbst und schlug mir die Hände im Nacken zusammen, während mir die kühle Abendluft ins Gesicht schlug.
"Marco?", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir, die Fabis Stimme sehr glich. Als ich mich umdrehte, bestätigte sich mein Verdacht und der Bruder von Mario kam rasch auf mich zu.
"Sag mal, geht es dir noch ganz gut?", fuhr er mich an, als er mich erreicht hatte,und schubste mich ein Stück zurück.
"Was glaubst du eigentlich wer du bist?", fauchte er wütend," Ich war gerade bei Mario, er sitzt am Boden zerstört,  weil er denkt, dass du dich für ihn schämst."
"Ich wollte das nicht, Fabi...", druckste ich verzweifelt.
"Das will ich sich hoffen", warf er mir wütend entgegen," Und wenn du nicht willst, dass du morgen mit sämtlichen Knochenbrüchen zum Training musst, dann entschuldigst du dich gefälligst bei Mario und zeigst ihm, dass er dir nicht peinlich ist."
Eingeschüchtert nickte ich. Noch nie kam Fabi mir so beängstigend und sauer vor wie in diesem Moment und ich war mir sicher, dass er seine Drohung ernst meinte.
"Na los, hau schon ab!"
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und machte mich schnellen Schrittes auf den Weg nach Hause. Ich wollte es schließlich nicht drauf ankommen lassen, mir doch noch Knochenbrüche zuzuziehen.

Bevor ich ins Haus eintrat, atmete ich nochmal tief durch. Ich hatte keine Ahnung, was ich Mario jetzt sagen sollte. Er würde mich ja eh nicht glauben  aber eine andere Möglichkeit hatte ich nicht.
Ich öffnete die Tür und sah mich im Haus um.
Aus dem Wohnzimmer hörte ich verzweifeltes Schluchzen, weshalb ich in besagten Raum ging und dort Mario erblickte.
"Was willst du hier?", fragte er schluchzend.
"Mich bei dir entschuldigen und dir alles erklären", antwortete ich ruhig und kam langsam auf ihn zu.
"Ich will es gar nicht wissen", blockte er direkt ab.
"Bitte Sunny, es tut mir leid. Ich wollte dich schützen."
"Wovor? Vor meinem eigenen Bruder?", wollte er ungehalten wissen.
"Nein natürlich nicht", gab ich zurück," Ich hatte Angst, dass wir Probleme bekommen, wenn unsere Beziehung an die Öffentlichkeit gerät und habe es wohl etwas übertrieben. Natürlich hätten wir es Fabi und generell unseren Familien sagen können. Ich habe Angst um dich. Um uns", erklärte ich ihm und merkte, wie sein Gesichtsausdruck immer weicher wurde.
"Es tut mir wirklich leid, Sunny", hauchte ich und setzte mich zu ihm.
Sanft legte ich meine Hand an seine Wange," Bitte glaub mir."
Kurz schwieg er, ehe er das Wort ergriff.
"Ich glaube dir Marco, aber bitte mach sowas nicht nochmal."
"Versprochen."
Ich näherte mich seinen Lippen und schlang meine Arme um den Jüngeren.
"Schlafzimmer?", keuchte ich.
"Schlafzimmer", bestätigte er und ließ sich von mir ins Bett tragen, wo wir uns in Windeseile unsere Klamotten entledigen.
"Bitte Marco", bettelte Mario, als ich meine Lippen an seine Spitze legte und diese küsste.
"Was bitte?", grinste ich verschmitzt.
"Mach endlich", stöhnte er.
"Liebend gerne."
Damit führte ich den ersten und kurz darauf einen zweiten und dritten Finger in ihn.
"Du kannst", brachte er stoßweise hervor.
Ich positionierte mich vor seinem Eingang und drang langsam in ihn ein und ließ ihm Zeit sich an meine Größe zu gewöhnen, bevor ich in ihn stieß und dabei immer schneller wurde.
"Ahh",stöhnte ich auf, als er sich zusammenzog.
"Härter Marco", stöhnte Mario," Ich komme gleich."
Das motivierte mich,noch härter und schneller in den Jüngeren zu stoßen. Es dauerte nicht lange, ehe es so eng um meinen Penis wurde, dass ich auch kam.
Ich entzog mich ihm und legte mich neben ihn, bevor ich meinen Kopf auf seine verschwitzte Brust legte.
"Bist du noch sauer auf mich?", fragte ich unsicher und sah ihn von unten an.
"Nein, bin ich nicht", antwortete mein Freund und begann mir durch die feuchten Haare zu streichen.
"Ich liebe dich, Sunny", hauchte ich," Und ich verspreche dir, dass sowas nie mehr vorkommt."

Fußball Oneshots BoyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt