Musiala×Sane

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Für LottaLeben01

Pov. Jamal:

"Alter, ist das heiß heute"; seufzte ich, während ich mir mit einem Blatt Papier Luft zuwedelte, um mich irgendwie ein bisschen abzukühlen.
"Isso", stimmte Leroy mir zu und nahm einen kräftigen Zug aus seiner Wasserflasche. Wir waren mit der Nationalmannschaft gerade im Trainingslager in Marbella, um uns auf die kommenden Nations Leauge vorzubereiten. Doch obwohl wir eigentlich ab die Hitze gewöhnt waren, machte diese zumindest mir und Le ganz schön zu schaffen. "Lass uns mal umziehen gehen", schlug der Ältere vor und erhob sich von seinem Stuhl," Wir müssen in zwanzig Minuten beim Training sein."
"Hast recht", stimmte ich meinem besten Kumpel zu und stand ebenfalls auf.
Wir schlenderten also in unser gemeinsames Hotelzimmer und zogen uns Trainingssachen an, bevor wir unsere Haare nochmal ordneten, damit diese uns beim Training nicht stören; beziehungsweise eigentlich tat dies nur Le, weil meine mich ja eh nicht viel stören konnten.
Nachdem wir fertig waren, gingen wir auf den Trainingsplatz, wo schon fast alle bis auf Joshua, Kai und Leon anwesend waren, aber die drei waren sowieso ganz eitele Exemplare, die immer etwas länger brauchten und Hansi damit regelrecht in den Wahnsinn trieben.
"So Männer, da wir jetzt endlich mal vollständig sind", begann der Bundestrainer, als auch diese drei mit zehn Minuten Verspätung eingetroffen waren," Wir konzentrieren uns heute auf euer Tempo, das heißt, wir werden den Fokus auf Sprintübungen setzten und am Ende vielleicht noch etwas Spielen, aber jetzt wärmt ihr euch erst mal auf. Vier Runden um den Platz bitte", gab er uns Anweisungen was mir machen sollten. Nicht ganz so motiviert, weil es so heiß war, begannen wir dennoch zu laufen. Als wir dann bei den angesagten  Sprintübungen angelangt waren, verlangte Hansi, dass wir uns in Zweierreihen aufzustellen und nach und nach gegeneinander antreten, damit wir uns wieder ein bisschen besser einschätzen konnten. Ich trat gegen Leroy an. Als wir dran waren, sprintete ich so schnell los wie ich konnte; allerdings hatte ich großes Pech. Denn ich kam mit dem rechten Fuß irgendwie falsch auf und knickte unglücklich um. Unter Schmerzen ging ich zu Boden und umfasst besagte Stelle. "Bambi?", hörte ich Leroys besorgte Stimme," Was ist passiert?" Er war stehen geblieben und hatte sich zu mir herunter gebeugt. "Umgeknickt", presste ich hervor. Nun kamen auch Hansi und die anderen zu uns. "Jamal? Hast du große Schmerzen?", wollte der frühere Bayerntrainer wissen, nachdem auch er sich zu mir herunter gehockt hatte. Gequält nickte ich; ich wusste nicht, woher genau die Schmerzen kamen; irgendwas musste da gerade kaputt gegangen sein. "Okay, du gehst bitte hoch ins Hotel jetzt, wenn es nicht mehr geht", bestimmte Hansi," Ich schicke dir den Doc gleich vorbei." Ich nickte und stand mithilfe von Leroy und Thomas auf. "Leroy, du begleitest ihn bitte", wandte er sich an meinen besten Kumpel, der sofort nickte und mich auf den Weg ins Hotel etwas stützte. "Geht es?"; fragte Le besorgt, als wir gerade auf den Fahrstuhl warteten, da ich echt keine Lust auf die Treppen hatte. "Geht schon", nuschelte ich leise und undeutlich," Es tut halt weh." "Wir müssen das gleich hochlegen und kühlen", meinte er entschlossen, während wir den Fahrstuhl betraten." Und dann warten wir auf den Doc." "Hoffentlich ist es nichts Schlimmes", seufzte ich hoffnungsvoll. Auf eine lange Verletzungspause konnte ich nun wirklich verzichten. "Bestimmt nicht", antwortete er aufmunternd," Das ist bestimmt nur überdehnt oder so und in zwei oder drei Wochen kannst du wieder voll mitmachen." "Wow", lachte ich sarkastisch auf," Wenn ich so lange Pause mache, verpasse ich die Spiele trotzdem." "Ja, aber bei der nächsten Länderspielpause und auch in der Bundesliga bist du dann wieder voll dabei und hilfst der Mannschaft beim Siegen." "Du hast recht", gab ich ihm recht und humpelte mit seiner Hilfe weiter in unser Zimmer. Dort legte ich mich auf mein Bett, ließ mir von Le Schuhe und Socken ausziehen. Auch meine verschwitzten Trainingsklamotten zog ich aus, während Le mir ein feuchtes, kaltes Handtuch auf die schmerzende Stelle legte. "Danke", murmelte ich leise. "Nicht dafür", lächelte er und setzte sich zu mir auf die Bettkante. "Willst du Netflix schauen, solange wir auf den Doc warten?", schlug der Ältere vor, woraufhin ich zustimmend nickte. Er nahm also die Fernbedienung und schaltete irgendeine Serie ein, die wir dann gemeinsam schauten.

Pov. Leroy:

Etwas nervös, wie eigentlich immer, auf meiner Bettseite des Doppelbettes neben Jamal, der sich auf die Serie konzentrierte, wahrscheinlich auch, um sich von den Schmerzen abzulenken. Ich hingegen konnte mich nicht so auf das, was über den Bildschirm flimmerte, konzentrieren. Das lag höchstwahrscheinlich daran, dass ich schon seit längerem Gefühle für den Jüngeren hatte, die weit über freundschaftliche Gefühle hinaus gingen. Glücklicherweise konnte ich allerdings gut damit umgehen, sodass es mir möglich war, Zeit mit ihm zu verbringen, ohne dass ich von meinen Gefühlen übermannt wurde. So merkte Jamal nichts und konnte mich dementsprechend auch nicht hassen; ich wusste nämlich nicht, wie er zu Homosexualität stand und außerdem glaubte ich nicht, dass er meine Gefühle erwidern könnte. Als es an der Tür klopfte, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und stand auf, um demjenigen, der vor der Tür stand, wahrscheinlich unser Teamarzt, die Tür zu öffnen. Meine Vermutung bestätigte sich, als ich die Tür öffnete und ich ihn lächelnd hereinbat. "Was ist denn genau passiert, Jamal?", wollte er von meiner heimlichen Liebe wissen, nachdem er sich auf die Bettkante gesetzt hatte, um den Knöchel des jungen Bayern abzutasten. "Ich bin beim Sprinten irgendwie blöd aufgekommen und umgeknickt", erklärte dieser, während er unter den Berührungen des Mediziners immer wieder das Gesicht verzog. "Mmh", brummte er und tastete den Knöchel weiter ab, bevor er Jamal in die Augen sah," Das sieht mir stark nach einer Bänderüberdehnung aus.", erklärte dieser dann seine Diagnose," Das bedeutet drei bis vier Wochen Pause für dich." "Scheiße", murmelte Jamal niedergeschlagen und fasste sich mit der linken Hand an die Stirn. "Du bekommst später eine Schiene von mir, die du bitte immer trägst, okay?" "ja, ja, ich weiß schon wie das funktioniert", gab Jamal enttäuscht von sich, woraufhin der Doc mich etwas ratlos anblickte; er wusste wahrscheinlich nicht, ob er jetzt noch weiter auf ihn einreden sollte oder es besser sein lassen sollte. Ich schüttelte leicht den Kopf, um ihm zu signalisieren, dass es nichts mehr brachte. Er erhob sich daraufhin und verabschiedete sich noch von uns, ehe er das Zimmer verließ. "Hey", kam ich auf ihn zu," Das ist doch kein Weltuntergang. Wenn die Bundesliga anfängt, bist du wieder da." "Aber jetzt bin ich es nicht", schluchzte er leise. Ich nahm ihn vorsichtig in den Arm und ließ ihn sich ausheulen. "Shh", murmelte ich leise," Alles ist gut." Nach einiger Zeit hatte er sich dann beruhigt und sah mir verheult in die Augen. "Danke, dass du da bist", flüsterte er verheult und mit feuerroten Augen. "Das mache ich doch gerne.", lächelte ich," Du bist mir schließlich wichtig. Soll ich dir einen Tee von unten holen?", fragte ich dann noch, was ihn zum Nicken verleitete. "Okay." Ich stand auf, um nach unten zu gehen und ihm einen seiner Lieblingstees zu besorgen. Als ich mit dem warmen Getränk wieder in unserem Zimmer angekommen war, lag Jamal noch immer deprimiert im Bett und schaute mich aus seinen braunen Rehaugen an. "Hier." Ich hielt ihm die Tasse hin, welche er dankend annahm. "Du hast recht", schniefte der Bayer nach einigen Minuten der Stille. "Womit?"; fragte ich verwirrt nach. "Damit, dass es kein Weltuntergang ist." "Ach Bambi", seufzte ich und legte meinen Arm um ihn, sodass er sich an mich kuscheln konnte.
So verbrachten wir kuschelnd die Nacht; ich genoss die Nähe des Jüngeren unsagbar doll, denn ich wusste, dass er meine Gefühle nicht erwidern würde.
Am nächsten Morgen wachte ich vor Jamal auf und ging erstmal duschen; das war nach dem gestrigen Training nämlich zu kurz gekommen.
Als ich im Bsd fertig war und wieder uns Zimmer gehen wollte, rannte ich fast in Jamal hinein, der scheinbar gerade aufgestanden war.
"Ups sorry", sagte ich erschrocken und wollte mich wieder von ihm entfernen, doch mein Blick blieb an seinen wunderschönen braunen Augen haften.
Vorsichtig hob ich meine Hand und fuhr seine Gesichtszüge nach.
Unsere Gesichter näherten sich und unsere Lippen verbanden sich zu einem schüchternen Kuss. Er war vorsichtig und federleicht und dennoch war es der schönste Kuss den ich je hatte.
"Was-?",fragte ich trotzdem nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.
"Wie was?", entgegnete Jamal belustigt.
"Warum hast  du mich geküsst?"
"Weil ich dich liebe Leroy", ließ er die Bombe platzen," Und weil ich weiß, dass du mich auch liebst."
"Woher weißt du das?", fragte ich geschockt.
"Das war nun wirklich nicht zu übersehen."
Geschockt sah ich ihn an. War ich wirklich so offensichtlich gewesen?
"Hör auf so viel nachzudenken und küss mich lieber", forderte er grinsend; diesen Wunsch konnte ich ihm natürlich nicht abschlagen.
Sanft legte ich meine Lippen wieder auf die seinen und legte meine Arme um ihn.
"Ich liebe dich", hauchte ich leise.
"Ich dich auch Leroy.", antwortete er genauso leise," Sind wir dann jetzt zusammen?"
"Von mir aus",schmunzelte ich.
"Okay. Dann bist du jetzt offiziell mein Freund."
"Das hört sich gut an.", lächelte ich und drängte ihn leicht Richtung Bett.

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