Kapitel 16

476 36 11
                                    

pov.iwaizumi
"...es ist vergewaltigt zu werden?",sprach er dann das aus,was ich mich nicht getraut hatte. Ich nickte daraufhin und Stille breitete sich zwischen uns aus. Ich wollte Oikawa nicht dazu drängen mit mir darüber zu sprechen,also wartete ich einfach ab und selbst wenn er nur schweigend wollte,würde ich auch dies akzeptieren. Er sollte einfach nur wissen,dass ich hier bei ihm war und er da nicht alleine durch musste. Dass ich ihn niemals im Stich lassen würde. Oikawa sah die ganze Zeit nur auf seine Hände,welche auf seinen Beinen lagen. Er zitterte wieder am ganzen Körper und so gerne ich ihn jetzt in den Arm genommen hätte,wusste ich nicht,ob es in diesem Moment auch in Ordnung für ihn war. Kurz darauf fingen auch schon Tränen an seine Wangen hinunter zu laufen. "Ich...ich füh-fühle mich so...so ekelhaft...so...so be-benutzt",schluchzte er dann und sah mich endlich an. "Ich...ich will mich nicht so fühlen es...es ist ein wi-widerliches...Gefühl...ich will das nicht",gab er dann zu,während er sich immer wieder die Tränen wegwischte. Ich wusste das Worte an dieser Stelle nicht gebraucht wurden,also nahm ich Oikawa einfach in den Arm. Sein ganzer Körper bebte und sein Schluchzen klang so verdammt qualvoll. Am liebsten hätte ich ihm den ganzen Schmerz genommen. Ihn all das vergessen lassen,was dieser Bastard ihm angetan hatte. Doch das konnte ich nicht. Ich konnte einfach nur für ihn da sein und hoffen,dass es genug war. "Ich habe Angst",flüsterte er nach einer Weile so leise,dass es gerade so als Flüstern durchgehen konnte. "Wovor?",fragte ich dann,obwohl es eigentlich klar gewesen ist. Doch ich wollte es von ihm hören. Ich wollte,dass er über das sprach,was in ihm vorging. "Dass...dass es wieder passiert",gab er zu und schluchzte wieder laut auf. Ich drückte ihn enger an mich und streichelte ihm immer wieder beruhigend über den Rücken. "Ist schon gut. Du brauchst keine Angst mehr zu haben,ich bin da und ich werde dich beschützen. Dir wird nie wieder so etwas schreckliches passieren,solange ich bei dir bin",erklärte ich dann,während Oikawa noch immer gegen meine Schulter schluchzte. Er versuchte sich wieder zu beruhigen,doch seine Versuche scheiterten kläglich. "Oikawa sieh mich an",forderte ich ihn daraufhin auf,da ich nicht mehr mit ansehen,oder besser gesagt mit anhören konnte wie unfassbar schlecht es ihm ging. Oikawa kam meiner Bitte nach und sah mich an. Ich umfasste sein Gesicht daraufhin sanft mit meinen Händen und wischte ihm einige Tränen weg. "So und jetzt versuch bitte langsam und gleichmäßig ein- und auszuatmen",bat ich ihn und er versuchte es so gut es ging. Nach einigen Minuten hatte er sich dann wieder fast komplett beruhigt und ich wischte ihm die letzten Tränen weg,bevor ich meine Hände wieder von seinen Wangen entfernte. Oikawa sackte daraufhin erschöpft auf meinem Schoß in sich zusammen und lehnte seinen Kopf wieder gegen meine Schulter. "Wie wär's wenn wir nochmal ein bisschen schlafen. Du bist bestimmt erschöpft",riet ich dann,was er nur mit einem schwachen nickten bejahte. Ich legte mich mit ihm im Arm wieder so hin wie letzte Nacht und ziemlich schnell war Oikawa auch schon eingeschlafen. Auch wenn ich es nicht gedacht hätte schlief auch ich kurze Zeit später ein.

pov.oikawa
Den restlichen Tag hatten Iwa und ich dann nichts besonderes gemacht. Wir hatten einfach irgendwelche Filme auf Netflix geguckt und sind dann irgendwann ziemlich spät wieder schlafen gegangen. Ich hatte auch in dieser Nacht wieder einen Albtraum gehabt. Doch zum Glück war Iwa da und hat es geschaffte mich ziemlich schnell wieder zu beruhigen. So verlief es dann auch die nächsten Tage. Wir gingen nicht in die Schule,blieben die ganze Zeit zu Hause und jede Nacht hatte ich Albträume. Doch es war besser so,als das Haus zu verlassen. Denn hier war ich sicher. Hier konnte mir nichts passieren.
Heute war Freitag,was bedeutete,dass wir die ganze Woche nicht in der Schule waren und wenn mein Vater das herausfinden sollte,würde es wahrscheinlich ziemlich schlecht aussehen. Ich wusste nicht wie genau er darauf reagieren würde,ob er mir nun endgültig das Volleyballspielen verbieten würde,oder ob er sich etwas anderes einfallen lassen würde. Wobei ich dann eher für etwas anderes wäre,denn nichts wäre so schlimm wie jetzt schon nicht mehr Volleyball spielen zu können. "So du stehst jetzt auf und machst dich fertig. Wir fahren in die Stadt",informierte mich Iwa,welcher gerade ins Zimmer kam. Ich saß noch immer auf seinem Bett und sah ihn fassungslos an. "Nein",sagte ich sofort,denn das konnte ich nicht. Zumindest noch nicht. "Das war keine Frage Oikawa. Du musst das Haus auch mal wieder verlassen und ich brauche noch immer ein neues Handy",erklärte er dann und kam auf mich zu. "Ich...ich kann nicht. Mein Knie...es tut weh",fand ich zum Glück schnell eine Ausrede,nicht gehen zu können,doch anscheinend war Iwa schon darauf vorbereitet gewesen. "Na wenn das so ist sollten wir wohl doch eher zum Arzt fahren",meinte er dann und das wollte ich tatsächlich noch weniger. Ich schüttelte daraufhin nur meinen Kopf,als Antwort. "Na dann los. Geh duschen und zieh dir was vernünftiges an. Ich warte unten auf dich",ließ er mich wissen und verließ dann das Zimmer,ohne noch auf eine Antwort von mir zu warten. Ich rappelte mich daraufhin auf,holte mir frische Klamotten und machte mich auf den Weg ins Bad. Dort ging ich dann duschen und machte mich fertig. Ich hatte versucht dies so lange wie möglich hinauszuzögern,doch habe am Ende leider nur eine halbe Stunde gebraucht. Dann machte ich mich auf den Weg nach unten und ging zu Iwa,welcher in der Küche saß. Ich setzte mich neben ihn und sah,dass er sein Handy vor sich liegen hatte,welches tatsächlich ziemlich zertrümmert aussah. "Was machst du jetzt damit?",wollte ich dann wissen und deutete auf das Handy. "Ich will es mitnehmen und fragen,ob die da vielleicht noch irgendwas an Bildern oder so retten können. Wobei ich es bezweifle",erklärte Iwa dann und konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. Irgendwie fühlte ich mich ein bisschen schlecht,da ich nicht ganz unbeteiligt daran war,dass sein Handy jetzt so aussah. "Können wir dann gehen?",erkundigte er sich und ich merkte wie meine Hände anfingen zu zittern. Auch wenn ich am liebsten nein gesagt hätte,nickte ich. Ich sah dabei auf meine Hände und verfluchte mich selbst dafür,dass sie nicht aufhörten zu zittern. Ich hatte Iwa schon genug sorgen bereitet und ich wollte ihn nicht auch noch damit belasten. Doch die Angst davor,dass wir Yuan sehen könnten war zu groß,dass ich sie auch nur irgendwie hätte kontrollieren können. Auf einmal nahm Iwa sanft meine Hände,in seine. Er war zwar ein Stück kleiner,als ich und trotzdem hatte er die größeren Hände von uns beiden. Ein Gefühl von wärme,welches ich bisher noch nie gefühlt hatte,breitet sich urplötzlich in mir aus und meine Hände fingen an zu kribbeln. "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen,ok? Ich werde die ganze Zeit bei dir sein,dir wird nichts passieren und wenn es dir zu viel werden sollte,sagst du mir einfach bescheid und dann fahren wir sofort wieder nach Hause",erklärte er und ich nickte,noch immer verwirrt wegen diesem Gefühl,dass ich nicht beschreiben konnte. "Gut dann lass uns gehen",sagte er dann und stand auf. Ich tat es ihm gleich und betete,dass alles gut werden würde. Mir blieb ja nichts anderes übrig. Doch ich vertraute Iwa,also versuchte ich mir nicht allzu viele Gedanken darüber zu machen.

---------------------------------------------------------
Hey,
ich melde mich auch Mal wieder. In erster Linie wollte ich mich entschuldigen,dass die Woche kein Kapitel gekommen ist. Ich hatte ein ein bisschen Schulstress und war auch ein bisschen angeschlagen🙈 Jetzt werden aber hoffentlich wieder regelmäßig Kapitel kommen.
So und zweitens wollte ich mich einmal persönlich bei allen Lesern bedanken. Also hiermit danke❤️
-1347Wörter

LiesWhere stories live. Discover now