Kapitel 59

258 27 8
                                    

pov.iwaizumi
Ich wusste nicht genau wie lange wir schon im Türrahmen standen,doch es musste eine ganze Weile gewesen sein. Oikawa klammerte sich noch immer an mich und schluchzte leise. Ich versuchte mich ein bisschen von ihm zu lösen um besser mit ihrem reden zu können,doch das machte alles nur noch schlimmer. Er klammerte sich noch stärker an mich und schluchzte:"Hass mich nicht. Bitte,b-bitte hass mich nicht." Im ersten Moment konnte ich seine Worte nicht glauben. Ich ihn hassen? Warum das denn? "Ich könnte dich niemals hassen Oikawa,wie kommst du denn bitte auf sowas?",wollte ich dann wissen,doch er schüttelte nur mit dem Kopf. "Was hälst du davon wenn wir uns erstmal auf's Bett setzen und du mir dann erzählst was los ist",schlug ich vor und streichelte ihm dabei sanft über den Rücken. Schniefend sah Oikawa zu mir hoch und nickte. Wir gingen rein und setzten uns auf's Bett,sodass wir einander ansehen konnten. "Willst du mir jetzt vielleicht erzählen,warum du denkst,dass ich dich hassen würde?",hakte ich noch einmal nach,woraufhin Oikawas Blick sich senkte. "Ich hab geträumt,dass du mich hasst und nichts mehr mit mir zu tun haben willst,weil...weil du mich zu anstrengend und so findest",erzählte er dann und ich sah wie Tränen auf seine Hände tropften. Ohne etwas zu sagen,nahm ich sein Gesicht in beide meine Hände,hob es an und wischte ihm sanft die Tränen weg. "Du brauchst nicht zu weinen,ok? Das war nur ein Traum und genau weil es ein Traum war wird es niemals passieren,ich werde dich niemals hassen können und ja vielleicht finde ich dich manchmal anstrengend,aber dennoch bist und bleibst du der wichtigste Mensch für mich",erklärte ich,woraufhin Oikawa nickte. "Wenn hier jemand,jemanden hassen dürfte,dann du mich für das was ich heute getan habe",sagte ich dann noch,da mir das wirklich noch immer sehr zu schaffen machte. "Bitte lass das. Ich will da echt nicht drüber reden",meinte Oikawa dann und wandte sich etwas von mir ab. Ich wusste genau,dass meine Worte etwas in ihm ausgelöst hatten und das durfte er nicht in sich hineinfressen. Wir mussten darüber reden,oder zumindest musste er mit irgendjemandem drüber reden,wenn er das mit mir nicht wollte. "Wir,oder besser gesagt du musst darüber reden Oikawa. Du darfst das nicht in dich hineinfressen,ich merke doch wie sehr dir das zu schaffen macht",erklärte ich und hoffte wirklich,dass ich zu ihm durchdringen konnte. "Das was du gesagt hast war nicht schön,ok? Ist es das was du hören willst? Ich meine das ist dir doch auch selbst klar und du hast dich schon entschuldigt also",meinte er dann nur und ich merkte wie es sich wieder immer und immer mehr von mir distanzierte. Er war wütend,auch wenn er es nicht zeigen wollte,da war ich mir sicher. "Oikawa es tut mir wirklich..." "Hör auf dich zu entschuldigen!",unterbrach er mich dann,was ich tatsächlich nicht erwartet hätte,doch es war gut,dass er seine Gefühle nicht mehr unterdrückte. "Ich habe verstanden,dass es dir leid tut. Das macht es aber nicht besser,gesagte Worte kann man nicht zurücknehmen oder ungehört machen!",schrie er mich an und war mittlerweile vom Bett aufgestanden. "Fuck Oikawa ich weiß doch selbst nicht warum ich so überreagiert habe!",wurde nun auch ich lauter. "Das ist mir egal! Ich will es nämlich gar nicht wissen!" "Warum nicht? Warum sträubst du dich so sehr,davor mit mir darüber zu reden?",wollte ich dann wissen und auf einmal wurde Oikawa ganz leise. Er wich meinem Blick aus und ich wusste sofort,dass etwas im Busch war.
"Oikawa,warum?",wiederholte ich mich und stand nun auch vom Bett auf. Für jeden Schritt den ich auf ihn zu machte,ging er einen zurück,bis er an die Wand stieß. Ich wusste nicht warum es mich wieder so wütend machte. Wobei war das wirklich Wut? Oikawa sah mich ängstlich an und auf einmal kam mir ein Gedanke. Nein das kann nicht sein. Das wäre doch absurd. Warum sollte ich bitte eifersüchtig sein? Und vor allem auf wen? Aber als ich ihn da mit meinem Bruder gesehen habe. Scheiße ich bin eifersüchtig. Scheiße,dass kann doch nicht wahr sein. Aber warum bin ich... nein nein nein das kann nicht sein. Fuck und ob es so ist. Warum musste ich mich ausgerechnet jetzt verlieben und warum ausgerechnet in ihn. Fuck. "I-Iwa du machst mir Angst",krächzte Oikawa auf einmal und sofort löste ich mich aus meiner Starre. Ohne zu zögern ging ich wieder zum Bett und setzte mich,während ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. "Iwa du musst mir versprechen nicht wütend zu werden",piepste Oikawa dann nervös und ich wusste ganz genau,dass ich das nicht tun konnte. "Du weißt,dass ich das..." "Ich habe das mit Absicht gemacht",platzte er dann auf einmal raus. "Ich...ich wusste,dass dir das nicht gefallen würde,also dass ich mit deinem Bruder unterwegs bin und naja ich war wütend oder so und wollte...keine Ahnung...dich irgendwie wütend,vielleicht auch eifersüchtig machen",erklärte er dann und knetete nervös seine Hände. Das hast du auf jeden Fall geschafft. Vielen Dank dafür. "Fuck Oikawa weißt du wie viel dabei schief laufen hätte können? Vor allem wenn ich nicht gekommen wäre?",fragte ich dann und war unerklärlicher Weise eher entsetzt und besorgt,als wütend. "Ich weiß,also jetzt weiß ich es. Ich...ich war nur irgendwie total überfordert mit der ganzen Situation",erklärte er und setzte sich neben mich. Ich konnte es nicht glauben. Ich verstand nicht warum es für ihn so schlimm war,dass ich nun heiraten sollte. Tun werde ich es ziemlich sicher nicht,aber wir konnten da ja noch nicht drüber reden,deswegen wusste er das noch nicht. "Weißt du was ist jetzt auch egal. Lass uns einfach schlafen gehen",meinte ich dann,da ich keine Kapazitäten mehr für dieses Gespräch hatte. Das Gerade war alles ein bisschen viel auf einmal und ich hatte das Gefühl mein Kopf würde platzen. Ich merkte wie Oikawa neben mir in sich zusammen Sank,bevor er vom Bett aufstand und Richtung Tür gehen wollte. Doch bevor er dies tun konnte hielt ich sein Handgelenk fest. Er drehte seinen Kopf zu mir und als ich diesen Schmerz in seinen Augen sah,stand ich sofort vom Bett auf. Ich drückte ihn gegen meine Brust und wie schon so oft in der letzen Zeit weinte er. Warum schaffe ich es nie ihn davor zu schützen? Was mache ich denn falsch? "Warum muss sich alles nur so sehr verändern? Warum ist das Leben nur immer so unfair zu mir?",schluchzte er dann,doch ich hatte keine Antwort auf diese Frage. "Wenn ich das nur wüsste Oikawa. Ich würde alles daran setzen,dass es das nicht mehr ist",flüsterte ich,woraufhin Oikawa mich ansah. Wir sahen einander in die Augen und ich konnte nicht anders,als mich in seinen zu verlieren. Doch ziemlich schnell wand Oikawa seinen Blick wieder ab. "Lass uns schlafen gehen",sagte ich dann und löste mich nun komplett von ihm. Oikawa ging daraufhin zum Bett und kauerte sich,konnte man schon fast sagen,auf der einen Hälfte zusammen. Ich deckte ihn noch zu und setzte mich dann neben ihn. Schlafen konnte ich nun nicht mehr. Ich fragte mich die ganze Zeit wie es passieren konnte,dass ich mich in ihn verliebt hatte und wie lange ich dies eigentlich schon tat. Ich meine das kam ja jetzt nicht von irgendwo her. Nachdem ich eine ganze Stunde wach gesessen und gegrübelt hatte,ohne auch nur eine Antwort zu finden,entschied ich mich dazu auch zu schlafen. Es zumindest zu versuchen. Um die Lampe auf Oikawas Seite auszuschalten musste ich mich über diesen beugen. Dabei fiel mir auf wie süß er beim schlafen eigentlich aussah und konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen. Fuck worüber denkst du denn bitte über sowas nach. Ohne es bewusst zu tun beugte ich mich zu ihm runter und küsste seine Schläfe. "Warum musste ich mich ausgerechnet in dich verlieben? Wie hast du das denn bitte geschafft?"
-1360Wörter

LiesWhere stories live. Discover now