Kapitel 23

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pov.iwaizumi
Ich versuchte vergeblichst einzuschlafen,doch in meinem Kopf herrschte pures Chaos. Ein Gedankenkarussell,dass sich niemals aufhörte zu drehen. Amerika. Oikawa. Unsere Freundschaft. Gedanken die ich nicht verdrängen konnte. Scheiße du musst aufhören darüber nachzudenken. Du weißt,dass es zu gefährlich wäre. Du weißt,dass du ihn dadurch in große Gefahr bringen würdest. Ich muss es unter Kontrolle halten. Ich muss so tun,als wäre alles normal,als wäre er mein bester Freund. Was er ja auch ist,nicht mehr und nicht weniger. Die Gefahr,dass er es herausfinden könnte,sobald ich ihn näher an mich ranlasse,ist viel zu groß. Ich muss ihn beschützen. Komme was wolle. Da ist es vollkommen egal was ich fühle. Da ist es vollkommen egal... Ich konnte meinen Gedanken nicht mehr zuende denken,denn da war ich auch schon eingeschlafen. Am nächsten morgen wurde ich von einem panischen Oikawa geweckt. "Scheiße Iwa wach auf! Wir haben verschlafen! Wir müssen zur Schule",rüttelte mich dieser wach,woraufhin ich mich genervt aufsetzte. "Shittykawa beruhig dich mal. Ich habe das mit der Schule schon gestern alles geklärt,also wir gehen nicht. Du musst dich noch etwas ausruhen,damit du wieder vollends gesund wirst",erklärte ich dann. "Nein,nein du verstehst das nicht. Ich...ich muss in die Schule sonst kriege ich Probleme. Wenn...wenn mein Vater das herausfindet",versuchte er mir dann aufgewühlt zu erklären. Ich konnte ein Augenrollen nicht unterdrücken. Es war definitiv zu früh für solche Diskussionen. "Er wird es nicht herausfinden",sagte ich dann,doch Oikawa war noch immer nicht fertig. "Doch,das...das hat er das letzte Mal auch." "Verdammt es ist zu früh für solche Diskussionen. Das letzte Mal waren wir eine Woche nicht in der Schule und du weißt ganz genau wieso. Natürlich informieren die Lehrer die Eltern wenn man eine Woche nicht zur Schule kommt. Aber wie schon gesagt habe ich für heute alles geklärt und niemand wird deinen Vater oder sonst wen über dein Fehlen informieren",erklärte ich und stand aus dem Bett auf. "Ich geh mir jetzt einen Kaffee machen. Willst du auch was?",wollte ich dann von ihm wissen. "Kannst du mir einen Cappuccino machen?",antwortete er mit einer Gegenfrage,woraufhin ich nickte und den Raum verließ. Morgens immer schlechte Laune zu haben war wahrscheinlich eine meiner schlechtesten Charaktereigenschaften. Doch verglichen mit anderen war diese bestimmt noch irgendwie erträglich. Als ich gerade mit unseren Getränken fertig war,kam Oikawa in die Küche und setzte sich an den Tisch. Ich stellte unsere Tassen ab und setzte mich zu ihm. "So und was machen wir dann wenn wir schon nicht in die Schule gehen?",wollte er wissen woraufhin ich nur mit den Schultern zuckte. "Kein Ahnung ist mir eigentlich so ziemlich egal",meinte ich nur und trank meinen Kaffee.

pov.oikawa
Iwa und ich hatten uns dann dazu entschieden einfach nur zu chillen und Filme zu gucken. Das Gleiche taten wir dann auch am Samstag,bis er Abends irgendwann gehen musste,da mein Vater am Sonntag wieder gekommen war und ich eigentlich keinen Besuch oder ähnliches haben durfte. Am Montag machte ich mich dann auf den Weg in die Schule und ich hatte mich tatsächlich noch nie so auf die Schule gefreut. Der gestrige Tag war einfach nur extrem anstrengend. Mein Vater war schon ziemlich früh wieder nach Hause gekommen und hatte somit genug Zeit mir meinen Tag zu versauen. Erst hatte er mich die ganze Zeit wegen jeder Kleinigkeit angeschnauzt und dann hatte er mich gezwungen mit ihm zu Abend zu essen. Dabei erzählte er mir dann zuerst wie toll Medizin doch sei und dass es genau das Richtige für mich wäre,wie Stolz ich ihn und meine Mum damit machen würde und so weiter. Dann fing er an über Amerika zu reden,wo ich dort zur Schule gehen würde,wie das mit Harvard wäre und dass es ja schon einmal gut wäre mich dann dort an der Uni ein bisschen einzuleben. Dass ich das gar nicht wollte interessierte ihn nicht. Als ich ihn dann nämlich fragte,ob ich nicht auch in Japan Medizin studieren könnte,fing er wieder an mich anzuschreien. Mich auf's Extremste zu beleidigen und hatte mir zu allem übel auch noch ein blaues Auge verpasst,da er sein Glas nach mir geworfen hatte. Damit war klar,wie schwer dieser Schritt eigentlich werden würde. Aber ich musste ihn gehen,denn ich konnte keine sechs Jahre in Amerika leben. Ich konnte so lange nicht von Iwa getrennt sein. Vor der Schule wartete dieser bereits auf mich und schon von Weitem konnte ich seinen prüfenden Blick sehen. Ich hatte zwar versucht das blaue Auge abzudecken,doch dies war nicht so einfach,weil die Stelle vor allem auch etwas geschwollen war. "Was ist passiert?",wollte dieser sofort wissen und drehte mein Gesicht so,dass er die Stelle gut sehen konnte. "Ich...ähm...also....",stammelte ich vor mich hin und das erste Mal in meinem Leben fiel mir keine Ausrede ein. Lag es vielleicht einfach daran,dass es bei Yuan etwas anderes war? Wahrscheinlich denn dort war mir bisher immer was eingefallen,auch wenn die blauen Flecken meistens nie zu sehen waren. "Oikawa"sagte Iwa streng,doch ich wollte ihm nicht die Wahrheit sagen. "Das ist wirklich nichts schlimmes,also vergiss es bitte einfach. Themawechsel ich will heute den anderen von Amerika erzählen",versuchte ich dann das Thema so gut es ging zu beenden,doch dies sorgte nur dafür,dass Iwa sich pissig auf den Weg zur Klasse machte. Ohne etwas zu sagen. Ohne auf mich zu warten. Das hast du natürlich wieder ganz toll gemacht.Warum ist dir nichts eingefallen wie ich bin gestürzt,gegen den Türrahmen gelaufen oder so? Ich meine es ist nicht so schwer. Ich machte mich daraufhin ebenfalls auf den Weg zum Klassenraum. Als ich mich auf meinen Platz,neben Iwa setzte,versuchte ich,dass Thema noch einmal richtig zu klären. "Iwa es ist wirklich nicht schlimm. Versprochen und es wird niemals wieder vorkommen,ok? Ich will nur nicht,dass du dir Sorgen machen musst",erklärte ich,woraufhin Iwa nur genervt brummte. "Iwa bitte." "Ist schon gut. Ich kann dich schließlich nicht zwingen mir irgendwas zu sagen",meinte er dann nur und in dem Moment betrat auch schon unser Lehrer den Klassenraum.
Nach dem Unterricht machten Iwa und ich uns dann auf den Weg zu den Umkleiden. Wir waren die ersten und ich war irgendwie froh mich wieder normal umziehen zu können ohne mir Gedanken machen zu müssen,dass man irgendwas sehen könnte. Als dann auch die anderen kamen,wurde ich natürlich von fast jedem auf mein Auge, beziehungsweise auf mein Gesicht angesprochen. Doch ich wank einfach nur ab und sagte ich sei gestürzt. Iwa schnaubte daraufhin nur genervt neben mir,verließ daraufhin die Umkleide und knallte die Tür hinter sich zu. Ich folgte ihm sofort,doch er schien es ziemlich eilig zu haben. Ich beeilte mich um ihn einzuholen. "Iwa warte doch,was ist denn los?",wollte ich dann wissen,woraufhin er sich umdrehte und auf mich zukam. "Ja erzähl ruhig allen weiter du wärst gestürzt. Scheiße Oikawa ich bin doch nicht blöd! Ich weiß,dass dein Vater das gewesen ist,aber weißt du was vergiss es! Ich mach mir einfach keine Sorgen mehr!",brüllte er mich schon fast an,bevor er sich einfach wieder umdrehte und in die Turnhalle ging. Ich stand einen Moment einfach da und versuchte zu realisieren was gerade passiert war. Ich ging dann ebenfalls in die Halle und erzählte dem Coach,dass ich den anderen aus dem Team heute von Amerika erzählen wollte. Er rief also alle zusammen,als sie dann auch da waren. "Ok also ich muss euch was erzählen. Ich...also ich werde für drei Monate nach Amerika gehen müssen",erklärte ich dann. "Das heißt doch,dass du dann nicht beim Frühlingsturnier dabei sein wirst,oder?",stellte Kindaichi direkt fest,woraufhin ich nur nickte. "Es tut mir wirklich leid euch so hängen lassen zu müssen,doch ich habe keine andere Wahl",entschuldigte ich mich und alle nickten verständnisvoll. "Ach da habe ich noch eine Frage wer wird dich eigentlich in der Zeit vertreten in der du weg bist?",wollte unser Coach dann wissen und sofort musste ich wieder an Iwa denken. Dieser sah mich nicht einmal an und ich fühlte mich auf einmal unfassbar unwohl. "I-Iwaizumi",flüsterte ich dann schon fast. "Ok das hatte ich mir schon gedacht",meinte der Coach dann und auf einmal fühlte ich mich gar nicht gut. "Ehm...ich fühle mich gerade echt nicht so gut. Ist es ok wenn ich nach Hause gehe?",fragte ich den Coach dann und dieser nickte. Ich machte daraufhin schnurstracks auf den Weg in die Umkleiden und kaum hatte ich die Halle verlassen liefen auch schon die ersten Tränen meine Wangen hinunter. In der Umkleide nahm ich dann einfach nur noch meine Sachen,ohne mich umzuziehen und ging nach Hause. Ich hab's verkackt.
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