Kapitel 22

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pov.iwaizumi
Ich konnte mir selbst nicht so ganz erklären warum ich noch immer hier saß und Oikawa beim schlafen beobachtete. Tatsächlich hörte es sich ziemlich psycho an wenn man es so sagte,doch so war es gar nicht. Ich wusste nicht wann er nach Amerika gehen würde und deswegen wollte ich irgendwie noch so viel Zeit mit ihm verbringen wie nur möglich. Ich hatte Angst davor wenn er nach Amerika gehen würde. Er wäre dort ganz alleine,auch wenn ich trotz allem noch immer für ihn da sein würde,wenn er mich  brauchte. Doch wie er schon gesagt hatte war es nicht das Gleiche. Er kam eigentlich immer zu mir,wenn irgendetwas war. Wenn seine Eltern da waren,blieb er immer bei mir und jetzt? Jetzt musste er mit ihnen zusammen leben und hatte keinen Ort wo er hin flüchten konnte. Ich machte mir echt Sorgen,dass das alles dort zu viel für ihn sein könnte. Zudem wird er dort wahrscheinlich unter noch mehr Druck stehen,als er es hier schon tut. Ich wollte gerade aufstehen und gehen,als Oikawa mich am Handgelenk festhielt. Hab ich ihn etwas aufgeweckt? "Hab ich dich geweckt?",wollte ich dann von ihm wissen während ich mich wieder hinsetzte. Er schüttelte seinen Kopf und sah mich einfach nur an,ohne etwas zu sagen. Mir war klar,dass es irgendwas gab das er mir sagen wollte,also sagte ich ersteinmal nichts und wartete bis er bereit dazu war es mir zu sagen. "Ich muss dir was sagen Iwa",sagte er dann kurze Zeit später und man konntete ihm seine Zweifel klar und deutlich ansehen. "Egal was es ist wir schaffen das schon",versuchte ich seine Zweifel ein bisschen zu verringern. "Ich fliege schon nächste Woche Samstag",gab er dann zu was mach tatsächlich gar nicht so überraschte. Ich hatte schon damit gerechnet,dass er ziemlich bald fliegen würde. Es gefiel mir zwar nicht,dass wir nur noch die nächste Woche zusammen verbringen konnten,doch so war es nunmal eben. "Das hatte ich mir schon gedacht,also ist es nicht schlimm",erklärte ich dann und Oikawa nickte. Ich wollte nicht,dass er noch trauriger wurde,also versuchte ich ihm nicht zu zeigen wie es mir mit der ganzen Sache wirklich ging. Doch auf einmal sah ich wie Oikawa wieder anfing zu weinen. "Hey was ist denn los? Warum weinst du denn jetzt? Es ist doch alles gut",fragte ich verwirrt. "Ich...ich weiß und das i-ist es gar nicht. Ich...ich habe A-angst zu g-gehen",gab er dann zu und ich merkte wieder einmal wie verweichlicht ich manchmal wegen ihm wurde. Einfach nur ätzend. "Setz dich bitte erstmal auf,damit du dich nicht verschluckst und sag mir dann wovor du Angst hast",erklärte ich und Oikawa setzte sich auf. Er wischte sich die Tränen weg bevor er anfing zu reden:"A-also ich...ich habe Angst,dass sich alles verändern wird wenn ich weg-weggehe." "Ja aber was sollte sich denn verändern? Ich meine du bist gerade mal dreieinhalb Monate weg",erkundigte ich mich,woraufhin Oikawa wieder anfing zu schluchzen. "Wa-was wenn du einen n-n-neuen besten Freund findest. Ich...ich will dich nicht verlieren",schluchzte er und klang so unfassbar verzweifelt. Erst jetzt wurde mir so richtig klar,wie sehr ihn das Ganze mit Amerika eigentlich belastet hatte. Und er hat das die ganze Zeit in sich hinein gefressen. Ich nahm daraufhin sein Gesicht in meine Hände und wischte ihm sanft die Tränen weg. "Heyyy ist schon gut. Das wird nicht passieren. Du wirst mich nicht verlieren. Vor allem könnte dich nie im Leben auch nur irgendwer ersetzen. Und so sehr du mich auch manchmal nervst würde ich das niemals wollen,ok? Egal was noch passiert oder was noch kommt wir werden immer beste Freunde bleiben und das wird auch jetzt Amerika nicht ändern können",erklärte ich und Oikawa nickte daraufhin.

pov.oikawa
"Du solltest dich vielleicht nochmal ein bisschen ausruhen,ich glaube das Fieber ist wieder ein bisschen gestiegen",ließ mich Iwa wissen,nachdem er seine Hand wieder von meiner Stirn genommen hatte. "Kannst...kannst du vielleicht hier bleiben? Ich will irgendwie gerade nicht alleine sein",gab ich dann zu,denn ich wollte ihn gerade unbedingt bei mir haben. Dennoch war mir diese Frage ein bisschen unangenehm,weswegen ich errötet wegsah. "Rutsch mal",wieß Iwa mich an und legte sich ebenfalls ins Bett,nachdem ich dies getan hatte. Ich kuschelte mich daraufhin an ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust. Ich versuchte irgendwie an etwas anderes,als an Amerika,zu denken doch es funktionierte nicht. Dass was Iwa gesagt hatte,mit dem dass ich bald 18 werden würde,ging mir nicht mehr aus dem Kopf. "Iwa?",flüsterte ich dann,da ich ihn nicht wecken wollte,falls er eingeschlafen war. Dies war aber nicht der Fall denn er fragte direkt:"Was gibt's?" "Denkst du wirklich,dass ich was dagegen tun kann,nach Amerika zu gehen und dort zu studieren?",wollte ich dann wissen und sah zu ihm hoch. Ich wollte niemals Medizin studieren,ich fand das Ganze nämlich einfach nur extremst langweilig,doch meine Eltern waren einfach besessen davon. "Naja ich meine du bist dann 18 und mit 18 kannst du ja deine eigenen Entscheidungen treffen. Du müsstest zwar gegen den Willen deiner Eltern handeln und dafür dann wahrscheinlich auch die Konsequenzen tragen",erklärte er und ich hatte ein kleines bisschen Hoffnung vielleicht doch nicht in Amerika studieren zu müssen. Ich hatte ein kleines bisschen Hoffnung hier,bei ihm bleiben zu können. Wie kann es nur sein,dass er immer für alles direkt eine Lösung hat. Egal was ist er ist immer für mich da und er gibt mir,das Gefühl wirklich geliebt zu werden. Für jemanden wichtig zu sein. Warum kann er nicht einfach mein Freund sein? Ich meine er wäre so perfekt,er wäre nett,liebevoll,fürsorglich. Einfach alles das was ich niemals in meinem Leben,von einer anderen Person,erfahren durfte. Ich wünschte er würde mich... Warte...stop...was denkst du bitte da? Du hast einen Freund. Wobei das ist ein ganz schwieriges Thema. Aber vor allem ist Iwa dein Kindheitsfreund. Oh Gott... Wir kennen uns doch schon so lange. Nein,dass kann nicht sein. Ich verwechsle das wahrscheinlich einfach nur mit Freundschaft. Daraufhin schob ich diesen Gedanken auch ganz schnell wieder beiseite.
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