Kapitel 61

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pov.iwaizumi
"Du fährst auch wirklich nicht so schnell?",fragte Oikawa zum gefühlt hundertsten Mal. "Ja versprochen. Können wir jetzt los? Ich fahre wirklich nicht schnell",versicherte ich ihm zum wiederholten Mal und endlich nickte er. Er klammerte sich ganz fest an mich und ich merkte,selbst durch unsere beiden Motorradjacken,wie sehr er zitrerte. Seine Nervosität ließ mich irgendwie schmunzeln. Ich meine es war ja schon irgendwie süß. Stop. Nein. Hör auf mit solchen Gedanken. Ich schüttelte kaum merklich meinen Kopf und fuhr dann langsam los. Oikawa entwich ein erschrockener Laut,was mich auflachen ließ. Ich war ja noch nicht einmal bis nach unten zum Tor gefahren. Als ich dann unser Grundstück verlassen hatte,blieb ich noch einmal kurz stehen,drehte mich halb zu Oikawa und fragte:"Bist du bereit?" Dieser Klammerte sich nur noch fester an mich und nickte zaghaft. Ich gab also Gas und fuhr los. Wir mussten etwa zwei Stunden fahren,was mich zunächst tatsächlich etwas beunruhigt hatte,da Oikawa so ängstlich gewesen war. Doch nach einer knappen dreiviertel Stunde hatte er sich auch schon etwas entspannt und klammerte sich nicht mehr so verspannt an mich. Es dauerte nur noch knapp eine halbe Stunde,bis wir da waren und tatsächlich war Oikawa mittlerweile so entspannt,dass ich für einen kurzen Moment Angst hatte er wäre eingeschlafen. Doch als ich von der Autobahn abbog und die Umgebung immer ländlicher wurde fing Oikawa an seinen Kopf von rechts nach links zu bewegen und als ich dann auch noch auf einen Waldweg einbog fragte er:"Iwa wo fahren wir hin?" "Wirst du gleich sehen. Wir sind in etwa fünf Minuten an unserem Ziel",meinte ich daraufhin nur. Kurz darauf blieb ich am Waldrand stehen und bat Oikawa abzusteigen. "Iwa wo sind wir hier bitte? Warum fährst du zwei Stunden mit mir in einen Wald?",wollte er wieder wissen,nachdem er sich den Helm ausgezogen hatte. Ich zog meinen Helm ebenfalls aus und ignorierte seine Frage,während ich ebenfalls vom Motorrad stieg. "Deine Haaren sind total zerzaust",sagte ich dann nur,da ich wusste,dass es ihn aus dem Konzept bringen würde. Tatsächlich hatte ich recht und sofort fing Oikawa an sich mit seiner freien Hand durch die Haare zu fahren. Ich lachte daraufhin nur und sagte:"Na los jetzt komm endlich. Sonst kommen wir heute gar nicht mehr an unserem Ziel an." "Maaaan Iwa",jammerte Oikawa nur,als ich ihn am Handgelenk packte und hinter mir her zog. Kurz vor dem Zeil blieb ich noch einmal stehen und drehte mich zu Oikawa. "Mach die Augen zu",wieß ich ihn an,woraufhin er mich mit großen Augen ansah. "Na los. Es ist eine Überraschung",drängte ich und etwas widerwillig schloss er dann seine Augen. "Du lässt mich aber nicht gegen einen Baum laufen oder?",hakte Oikawa nach woraufhin ich nur Lachte,um ihn ein bisschen zu verunsichern. "So du kannst jetzt stehen bleiben",ließ ich ihn wissen. "Du kannst auch deine Augen auf machen",hing ich noch dran. Ich beobachtete ihn dabei wie er langsam seine Augen öffnete und wie große diese wurden,als er sah wo wir uns hier befanden. "Wow,Iwa es ist wunderschön",flüsterte er und schien überwältigt von dem was er um sich herum sah. Es war eine kleine Lichtung,mit einem See in der Mitte,wo man super gut drin schwimmen konnte. Ich hatte diesen Ort vor etwa zwei Jahren entdeckt und kam seitdem immer hier her wenn ich alleine sein musste,oder nachdenken wollte. Für mich war das hier immer mein geheimer Rückzugsort,aber irgendwie wollte ich diesen unbedingt mit Oikawa teilen. "Willst du schwimmen gehen?",erkundigte ich mich,woraufhin Oikawa mich verwirrt ansah. "Wir haben doch,gar keine Badesachen dabei?",meinte er dann. "Ja und wir können auch einfach in Unterwäsche schwimmen,hier kommen keine Menschen hin. Und es ist so warm heute da sind wir im Nu wieder trocken",erklärte ich,doch noch immer schien Oikawa ein bisschen unsicher. Ich wollte ihn nicht zu etwas drängen,womit er sich nicht wohl fühlte,also schwieg ich und ließ ihn in Ruhe nachdenken.
"Ok. Lass uns schwimmen gehen",sagte er dann und wir gingen zum Ufer. Dort zogen wir uns dann bis auf die Boxershorts aus und ohne groß darüber nachzudenken nahm ich Oikawas Hand,rannte los,zog ihn hinter mir her und sprang ins Wasser. Kaum waren wir wieder aufgetaucht,sagte Oikawa total empört:"Iwa! Das kannst du doch nicht machen." "Wie du siehst kann ich",meinte ich daraufhin nur und sah ihn provozierend an. Dieser schaute mich nur weiterhin empört an,bevor er versuchte mich unter Wasser zu tauchen. Also packte ich ihn und tauchte ihn mit unter. Als wir dieses mal wieder auftauchten,waren wir nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt,so das unsere Oberkörper sich fast berührten. Wir atmeten beide schwer,doch bei mir kam dies nicht von dem vorherigen Tauchgang. Oikawa so zu sehen,brachte mich einfach um den Verstand,am liebsten hätte ich ihn einfach an mich gezogen und geküsst. Doch das konnte ich nicht. Nicht jetzt. Nicht so. Fuck. Bitte. Bitte verlieb dich nicht in einen anderen.

pov.oikawa
Als wir dieses Mal wieder auftauchten trennten uns nur noch wenige Zentimeter. Die Luft,das Wasser,einfach alles fühlte sich auf einmal geladen an und ich hatte das Gefühl,dass mich etwas immer mehr zu Iwa zog. Alles in mir schrie danach seine Lippen auf meinen zu spüren. Haut an Haut. Nie wieder voneinander getrennt zu sein. Ich wollte es so sehr,doch... Nein. Er ist verlobt. Fuck. Bitte. Bitte sei nicht in sie verliebt. Verlieb dich einfach nicht in sie. Ohne es direkt zu tun kamen wir uns immer näher,doch als uns nur noch wenige Millimeter voneinander trennten,tunkte Iwa mich auf einmal unter. Als ich wieder auftauchte,wurde mir klar was hier gerade passiert war. Ich konnte wieder klar denken und merkte wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Fuck. Scheiße. Ich hätte ihn fast geküsst. Ach du...wie hätte ich ihm das erklären sollen? Er würde es abstoßend finden. Ganz bestimmt. Er ist ja nicht einmal schwul,oder überhaupt bi. Ich versuchte diesen Gedankenwirbel irgendwie unter Kontrolle zu bringen und tauchte noch einmal unter. Als ich wieder oben war stellte ich fest,dass Iwa gar nicht mehr neben mir war. Er schwomm seine Bahnen und schien total in Gedanken zu sein. Ich hatte Angst,dass es jetzt komisch zwischen uns werden könnte,dass wir uns wieder aus dem Weg gehen und kaum miteinander reden würden. Ich wollte das nicht. Aber ich wollte auch nicht mit ihm reden. Davor hatte ich nämlich noch größere Angst,denn wenn ich mit ihm reden würde,würde ich mich verraten. Ich fing auch einfach an Bahnen zu schwimmen und versuchte irgendwie eine Lösung zu finden.
Nach einer gefühlten Ewigkeit beschloss ich einfach abzuwarten,vielleicht würde es ja auch gar nicht komisch werden. Da mir so langsam kalt im Wasser wurde,entschied ich mich dazu raus zu gehen und mich ans Ufer in die Sonne zu setzen. Ich saß keine Minute dort,da kam auch schon Iwa. "Alles gut?",wollte er wissen. "Ja,mir ist nur kalt geworden",meinte ich und konnte die Situation noch nicht so ganz einschätzen. Iwa nickte daraufhin nur und setzte sich neben mich. "Wir sollten dann auch bald wieder nach Hause fahren. Wir müssen noch unsere Koffer packen,weil wir morgen nach Kyoto fahren und dort eine Nacht bleiben",erklärte er kurze Zeit später. "Ist gut." "Wir müssen dir noch einen Anzug besorgen,aber das können wir auch in Kyoto machen",sagte Iwa dann,woraufhin ich nickte und anfing mich anzuziehen,da ich in der Sonne tatsächlich sehr schnell getrocknet war. Irgendwie hatte ich auf einmal schlechte Laune bekommen,da ich ganz genau wusste,dass Lilith auch dabei sein würde und ich darauf echt keinen Bock hatte. Verdammt. Ich weiß echt nicht,wie lange ich meine Gefühle für Iwa noch geheim halten kann. Wenn ich schon jetzt irgendwie ein bisschen eifersüchtig werden. "Oikawa?",holte Iwa mich wieder aus meinen Gedanken. "Kommt Lilith auch mit?",wollte ich dann wissen,um mich noch einmal zu vergewissern. "Ja,wird sie. Aber sie ist wirklich gar nicht so schlimm,wie du denkst. Wir sollten echt.." "Ist schon gut Iwa. Ich hab's verstanden", unterbrach ich ihn,da ich nicht mehr hören wollte. Denn irgendwie tat es weh.
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