Kapitel 42

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pov.iwaizumi
Nachdem ich Oikawa noch frische Sachen ins Bad gebracht hatte,machte ich mich auf den Weg nach unten um Tee für uns zu machen. Ich machte mir die ganze Zeit Vorwürfe,wie ich dass nur hätte zulassen können und fragte mich was wäre wenn es schlimmer gekommen wäre,wenn es so wie das letzte Mal gekommen wäre. Für das was Oikawa unter diesem Bastard schon erleiden musste,war das heute ja noch harmlos konnte man fast schon sagen. Ich wusste tatsächlich auch nicht genau was ich jetzt tun sollte. Wie ich Oikawa nun helfen sollte,wie ich meine Wut los werden konnte. Wobei dafür gab es eine ganz einfache Lösung,ich meine dieser Bastard hatte es ja auch nicht anders verdient. Doch im Moment war Oikawa das Wichtigste was bedeutete,dass ich meine Wut erst einmal bei Seite schieben musste. Als ich mich mit den Tees wieder auf den Weg in mein Zimmer machte,kam Oikawa gerade aus dem Badezimmer. Man konnte deutlich sehen,dass er starke Schmerzen hatte. "Warte kurz",wies ich ihn daraufhin an und stellte schnell die Tassen in mein Zimmer. So gut es ging versuchte ich ihn zu stützen,damit er so wenig Kraft wie nötig beim Laufen aufwenden musste. Wenn ich ihm dadurch nicht noch mehr Schmerzen hätte zugefügt hätte,hätte ich ihn auch den kurzen Weg getragen. Vorsichtig,wie als wäre er aus Glas,half ich Oikawa dann sich auf's Bett zu setzen und das in einer Position in der er so wenige Schmerzen wie möglich hatte. Ich setzte mich ebenfalls und Oikawa lehnte sich direkt an mich,woraufhin in meinen Arm um ihn legte und anfing ihm durch seine weichen,braunen Haare zu fahren. Ich nahm eine der beiden Tassen von meinem Nachttisch und gab sie Oikawa. "Warum hast du mir nichts gesagt?",wollte ich dann wissen,da mich diese Frage schon die ganze Zeit beschäftige. Ich wollte einfach nur verstehen,wo ich alles hätte anders machen können,wo ich so etwas hätte verhindern können. "Ich...ich konnte nicht. Ich habe so sehr geglaubt er würde sich ändern und...und ich wusste du würdest das niemals verstehen",gab er dann zu und mir war klar,dass es genauso gewesen wäre,ich hätte es niemals verstanden. Mir war klar warum er sich nicht getraut hatte es mir zu erzählen. "Bist du mir böse?",wollte Oikawa dann wissen und sah mich verunsichert an. "Nein bin ich nicht. Ich verstehe warum du es mir nicht erzählt hast. Aber dir ist schon klar,dass du dich von ihm trennen musst Oikawa,oder?",wollte ich dann wissen. Auf einmal wurde Oikawa kreidebleich und ließ seine Tasse fallen. Der heiße Tee verteilte sich auf seinem Bein,woraufhin er schmerzlich sein Gesicht verzog. "Scheiße Oiakwa",sagte ich und stand aus Reflex sofort vom Bett auf um aus dem Bad ein Handtuch zu holen. Als ich wieder kam saß Oikawa weinend auf dem Bett und zitterte am ganzen Körper. "Iwa es tut mir so leid ich...ich wollte das nicht",schluchzte er und sah mich panisch an. Ich wollte ihn sofort in den Arm nehmen um ihn zu beruhigen,doch er zuckte zurück und kniff seine Augen zu. "Hey,es ist alles gut. Ich bin's nur,ich werde dir nicht weh tun. Sowas kann jedem mal passieren das ist doch gar nicht schlimm",redete ich auf ihn ein und Oikawa schien sich zum Glück wieder zu beruhigen. Er öffnete seine Augen wieder und ich legte meine Hand vorsichtig auf seine Wange. "Hast du dich sehr verbrannt?",wollte ich dann wissen woraufhin er nur mit den Schultern zuckte. Ich half ihm dann vom Bett aufzustehen und ins Bad zu gehen. Das Handtuch hatte ich erstmal auf's Bett gelegt,damit sich die Flüssigkeit etwas aufsaugte. Nachdem ich eine frische Jogginghose geholt hatte ging ich wieder ins Bad,wo Oikawa auf dem Badewannenrand saß und ein nasses Handtuch auf seinen Oberschenkel und seine Hüfte hielt. "Ist glaube ich ein bisschen verbrannt,aber nichts schlimmes",wank er ab,als er mich bemerkte,doch irgendwie glaubte ich ihm das nicht. Ich ging zu ihm und wollte ihm das Handtuch aus der Hand nehmen doch er ließ mich nicht. "Ist schon ok Iwa. Es ist nichts passiert",sagte er dieses mal mit mehr nachdruck,doch das interessierte mich nicht. Irgendwas kam mir komisch an der ganzen Situation vor und ich musste sicher gehen,dass alles in Ordnung war. Ich hielt also seine Hand fest und nahm das Handtuch weg. Seine Boxershorts war hochgekrempelt und er hatte recht gehabt die Verbrennung vom Tee war nicht sonderlich schlimm,doch was man noch sehen konnte war schlimmer. Es waren Narben und teilweise auch frischere Verbrennungswunden. "Oikawa was ist das?",fragte ich dann und sah ihn ernst an. Oikawa blieb still und sah einfach nur auf seine Hände. Ich kniete mich neben ihn und sah mir die Wunden genauer an,wobei mir klar wurde was genau das war. "Sind das Verbrennungen von Zigaretten?",wollte ich dann wissen,woraufhin Oikawa anfing zu weinen und leicht nickte. "Hast dieser Bastard seine Zigaretten an dir ausgedrückt?",hakte ich weiter nach und würde immer lauter. Wieder bekam ich nur ein nicken,als Antwort. Ich stand daraufhin auf und verließ das Badezimmer. Meine Wut hatte nun ein Level erreicht wo ich sie nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich hatte Angst mit meiner Wut Oikawa zu verängstigen. Ich ging also in mein Zimmer und trat mit vollster Wucht gegen das Erste was ich was ich erwischte. Es war mein Schreibtisch. Da ich mit solch einer Wucht zugetreten hatte brach der Schreibtisch ein und alles was sich auf meinem diesem befand fiel runter. Ich war noch immer extrem wütend,doch hatte es geschaffte mich so weit zu beruhigen,dass ich mich wieder in Oikawas Nähe traute. Ich wusste,dass ich ihn nun nicht mehr aus versehen verletzen könnte. Ich habe es bisher doch immer geschafft ihn zu beschützen,aber warum denn in letzter Zeit nicht mehr? Warum lässt er sich von diesem Bastard so sehr verletzen? Liebt er ihn wirklich so sehr oder steckt da vielleicht was ganz anderes dahinter? Fragen über Fragen schwirrten in meinem Kopf herum,doch ich konnte keine einzige davon beantworten.
Als ich wieder ins Badezimmer gehen wollte,stellte ich fest,dass die Tür zu und sogar abgeschlossen war. Scheiße. Habe ich ihn etwa doch so große Angst gemacht. Ich hätte mich Ohrfeigen können in diesem Moment,denn ich wusste doch wie empfindlich Oikawa war und das vor allem in solchen Momenten. "Oikawa kannst du die Tür bitte wieder öffnen. Ich versichere dir,dass ich dir nicht weh tun werde. Ich war gerade nur unfassbar wütend auf diesen Bastard und musste meine Wut irgendwo rauslassen. Du weißt doch wie ich bin. Ich hatte einfach Angst dich zu verletzten und bin deswegen aus dem Bad gegangen",erklärte ich und kurz darauf hörte ich auch schon wie sich der Schlüssel im Schloss umdrehte. Ich öffnete langsam die Tür und sah Oikawa an die Wand gelehnt auf dem Boden sitzen. Er hatte sein gesundes Bein angewinkelt und seinen Kopf auf diesem abgelegt. "Ich...ich kann das nicht Iwa",flüsterte er dann so leise,dass ich es fast nicht gehört hätte. Ich setzte mich neben ihn und fragte:"Was denn?" "Das alles. Ich kann nichts machen. Ich bin gefangen in dieser Hölle. Ich werde ihr niemals entkommen",sagte Oikawa dann aufgelöst und hob seinen Kopf an. "Hör auf sowas zu sagen. Erstens musst du da nicht alleine durch und zweitens gibt es immer etwas,dass du machen kannst. In diesem Fall musst du dich von ihm trennen und am Besten Anzeige erstatten. Dadurch würdest du aus dieser Hölle ausbrechen",versuchte ich ihm klar zu machen. "Das geht nicht. Er...er wird mich krankenhausreif schlagen. Ich kann dem Ganzen nicht entkommen Iwa merkst du das denn nicht?",erklärte Oikawa. "Willst du denn dass es wieder so endet wie das letzte Mal? Egal wie schwer es werden sollte ich werde dafür sorgen,dass dir nichts passiert und wenn dann wird er derjenige sein der im Krankenhaus um sein Leben bangen darf",machte ich ihm klar und es schien irgendwie funktioniert zu haben. "Aber ich hab Angst",gab Oikawa dann zu und sah mich an. "Brauchst du nicht. Ich werde dich nicht alleine damit lassen. Zusammen werden wir schon einen Weg finden",ließ ich ihn wissen und er nickte. "Aber bitte versprich mir nicht die Polizei einzuschalten. Du verstehst das vielleicht nicht,aber bitte versprich es mir",bat Oikawa mich dann und ich willigte widerwillen ein. Ich half Oikawa dann hoch und dabei sich die Jogginghose anzuziehen. Ich kümmerte mich dann noch darum,dass Bett so herzurichten,dass wir dort schlafen konnten. Als dann auch dies getan war gingen wir gegen 04:00Uhr endlich schlafen. Zwei Stunden schlaf waren vielleicht ein bisschen wenig,denn am nächsten Tag war Schule,doch irgendwie schafften wir es durch den Tag.

Die nächsten Tage vergingen ziemlich schnell und entspannt. Es war alles wieder beim alten,bevor Oikawa sich wieder auf diesen Bastard eingelassen hatte. Heute war Freitag und ich konnte endlich wieder zum Boxen gehen. Ich wusste,dass das heutige Training mir einfach nur extrem gut tun würde. Alleine schon das Volleyballtraining in den letzten Tagen hatte mir ziemlich gut dabei geholfen ein bisschen Wut loszuwerden. Oikawa hatte sich in den letzten Tagen auch wieder ziemlich gut erholt und auch die blauen Flecken verblassten so langsam. "Ich bin in zwei Stunden wieder da. Wenn irgendwas sein sollte kannst du mich jeder Zeit anrufen ich lass mein Handy auf laut",ließ ich Oikawa wissen,während ich mir meine Sporttasche über die Schulter hing. "Ist gut. Aber ich denke nicht,dass irgendwas sein sollte. Mach dir keine Sorgen",wank er ab und widmete sich wieder seiner Serie,die er gerade guckte. Ich verabschiedete mich und machte mich dann auf den Weg nach unten,wo ich mir noch schnell meine Schuhe anzog bevor ich mich auf den Weg machte. Da meine Mum heute Abend das Auto gebraucht hatte musste ich laufen und nutzte die Gelegenheit um mal wieder zu joggen. Bei der Halle angekommen brachte ich meine Tasche schnell in die Umkleide und ging dann direkt rein. Ich schaute mich kurz um und als ich Nobu sah,ging ich direkt zu diesem. "Wurdest du wieder von deiner kleinen Prinzessin aufgehalten oder warum bist du heute zu spät",neckte Nobu mich und kassierte direkt einen Schlag in die Seite. Auch wenn er knapp einen Kopf größer als ich war,hielt mich das nicht davon ab. "Erstens hör auf ihn so zu nennen,sein Name ist Oikawa und zweitens hat meine Mum heute das Auto und ich bin hergejoggt, deswegen bin ich zu spät. Also können wir direkt anfangen,oder musst du dich noch aufwärmen?",hakte ich in einem provozierendem Ton nach. "Nein,nein lass uns anfangen",sagte Nobu dann nur schmunzelnd. Ich zog mir meine Boxhandschuhe an,während er sich noch Handpratzen holte. Nobu war knapp zwei Jahre älter als ich,doch das störte keinen von uns wir hatten uns von Anfang an wirklich gut verstanden.
Während wir trainierten redeten wir über die neusten Ereignisse und wie immer kam es dazu,dass ich über Oikawa redete. Ich wusste dass ich Nobu vertrauen konnte und war froh jemanden zu haben mit dem ich über das Ganze reden konnte. "Weißt du was ich vor allem nicht verstehe warum will er nicht die Polizei einschalten. Er könnte diesen Bastard doch sofort hinter Gitter bringen und dann wäre alles gut",regte ich mich auf und Schlug immer fester zu. "Erst einmal versuchst du dich jetzt ein bisschen zu beruhigen,bevor du mir noch die Hand brichts und naja du kennst diesen Typen ja kaum und vielleicht hat Oikawa ihn wirklich gern gehabt und will ihm einfach nicht schaden. Vielleicht will er einfach nur damit abschließen und das nicht noch mehr ausdehnen",überlegte Nobu und tatsächlich machte das was er sagte Sinn. Ich wollte gerade wieder zuschlagen,als mein Handy anfing zu klingeln. Als ich sah wer es war zog ich sofort meine Handschuhe aus und ging ran. Das erste was ich hörte war ein lautes Schluchzen und Nobus Blick nach zu Urteilen muss ich kreidebleich geworden sein. "I-iwa..."
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