Kapitel 68

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pov.oikawa
Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte und es geschafft hatte nicht allzu verheult auszusehen,verließ ich das Badezimmer wieder. "Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich kann das so nicht mehr",hörte ich Iwa sagen,als ich wieder ins Zimmer kam. "Ich muss Schluss machen,wir reden wann anders. Bis dann...ja versprochen. Ciao",sagte er dann als er mich sah und legte auf. Ich sagte daraufhin nichts und setzte mich einfach aufs Bett. Kurz darauf merkte ich wie Iwa sich neben mich setzte. "Wir können spazieren gehen",meinte ich dann und stand wieder vom Bett auf. Ich ging zu unseren Tüten und holte alles einmal raus. Dann nahm ich mir meine Sachen und machte mich wieder auf den Weg ins Bad. Im Bad zog ich mir alles bis auf die dicke Jacke und ging wieder ins Zimmer. Auch Iwa war gerade fertig geworden. "Wenn du alles hast dann können wir ja los",sagte er dann woraufhin ich nickte. Wir zogen uns daraufhin noch unsere Schuhe und unsere Jacken an und machten uns auf den Weg. Da es noch dauerte bis wir die Nordlichter einigermaßen sehen konnten,gingen wir erst einmal in das kleine Dorf das in der Nähe des Hotels war.
Das Dorf war einfach nur atemberaubend schön. Es sah aus als wäre es aus einem Film entsprungen und das machte es nur noch besser. Die angespannte Stimmung zwischen Iwa und mir hatte sich nach einiger Zeit zum Glück wieder gelegt gehabt und nachdem wir gute zwei Stunden einfach nur rumgelaufen sind,entschieden wir uns dazu
in ein kleines Cafe zu gehen,und uns dort etwas aufzuwärmen und dann in Richtung der Berge zu gehen,da man von dort aus ziemlich bald schon die Nordlichter sehen konnte. Nach einer guten Stunde war es schon 17Uhr und wir machten uns wieder auf den Weg damit wir nicht allzu lange noch draußen bleiben mussten,denn je später es wurde desto kälter wurde es und wir waren heute schon lange genug draußen gewesen. Die kleine Wanderung mit Iwa machte total Spaß,obwohl es echt anstrengend war und ich schon nach einer halben Stunde keine Lust mehr hatte diesen Berg hoch zu laufen. Doch ich wusste wofür ich mich hier diesen Berg in der Eiseskälte hoch quälte und das war es sowas von wert. "Omg Iwa guck mal wir können so langsam schon etwas sehen",sagte ich und wurde immer aufgeregter,denn ich wusste dass es sich nun nur noch um Minuten handeln konnte bis wir dieses spektakuläre Phänomen erleben durften. Gerade in dem Moment als wir den Aussichtspunkt erreicht hatten ging es los und ich war sprachlos. Es war noch so viel schöner als ich es mir hätte erträumen können. Ich war so überwältigt,dass ich meien Tränen nicht mehr zurück halten konnte. "Heyyy hör auf zu weinen,sonst kannst du das ja gar nicht richtig genießen",sagte Iwa sanft und wischte mir die Tränen von den Wangen,nachdem er seinen Handschuh ausgezogen hatte. "Ich bin echt froh,dass es dir gefällt",gab er dann zu woraufhin ich schnell nickte,ohne meinen Blick von der Lichtershow zu nehmen. "Noch nie hat jemand so etwas schönes für mich getan. Danke Iwa",ließ ich ihn wissen und mein Dank war noch nie so ehrlich wie jetzt.
Nachdem wir noch eine gute halbe Stunde da gestanden und den Himmel beobachtet hatten,machten wir uns wieder auf den Weg ins Hotel. Gegen acht Uhr waren wir dann wieder in unserem Zimmer und entschieden einen Film zu gucken,nachdem wir beide duschen gegangen waren. Ich überließ Iwa den Vortritt,da ich noch ein bisschen die Nordlichter von hier aus beobachten wollte. "So Oikawa,jetzt musst du aber duschen gehen. Nicht dass du krank wirst",sagte Iwa und etwas widerwillig stand ich auf. Ich meine er hatte ja recht,aber dennoch. Ich nahm mir meine Sachen und ging ins Bad. Den Blick in den Spiegel versuchte ich so gut wie es ging zu meiden,so wie ich es eigentlich immer tat. Ich versuchte so wenig wie möglich nachzudenken,doch meistens brachte das nichts. Meine Gedanken brachen über mir zusammen und alles was sich die letzten Stunden,Tage,Woche angestaut hatte kam hoch. Alles auf einmal und es war so erdrückend. Egal wie schön der Tag war am Ende lief es darauf hinaus,dass ich es mir wieder selbst zerstörte mit meinen Gedanken. Vor allem in letzter Zeit war es schwer für mich gewesen. In der Zeit wo Iwa und ich kaum etwas miteinander gemacht hatten,doch genau so schwer ist es hier. Jede kleinste Kleinigkeit sorgt dafür,dass ein fünkchen Hoffnung in mir aufflammt und im gleichen Moment wieder niedergetrampelt wird. Das waren die wirklich schlimmen Momente,denn ich wusste,dass Iwa verlobt war doch trotz allem würde ich alles daran setzen,dass er dasselbe für mich empfindet wie für sie,dass er mich so ansieht wie sie. Doch das wird niemals passieren. Das ist die bittere Wahrheit und damit muss ich klar kommen. Bald werde ich neben Iwa stehen und dann darf man mir nichts anmerken.
Als ich nach knapp zwanzig Minuten aus dem Bad kam saß Iwa auf dem Bett und scrollte durch sein Handy. Doch als er mich bemerkte schaltete er es aus und legte es beiseite. Er sah mich an und irgendwie hatte ich Angst vor dem was jetzt passieren würde. "Oikawa ich will mit dir über was sprechen und ich weiß wie sehr du das Thema hasst,aber irgendwann müssen wir über die Hochzeit reden",sagte er dann und sofort spannte sich jeder Muskel in meinem Körper an. "Nein,nicht jetzt. Ich will da wirklich nicht drüber sprechen",brachte ich noch raus,während der Kloß in meinem Hals immer dicker wurde. "Aber warum? Warum blockst du immer ab wenn ich mit dir darüber reden will?",wollte er dann wissen und am Liebsten hätte ich ihm ins Gesicht gebrüllt,dass der Grund dafür ist dass ich ihn Liebe und es einfach zu sehr weh tut,aber das konnte ich nicht. Stattdessen sagte ich nur:"Weil es mich nervt. Immer und überall ist diese beschissene Hochzeit und immer und überall ist sie. Sie nimmt einfach alles ein und ich will doch einfach mal einen Tag ohne das alles überstehen. Ich will das alles einfach wieder normal wird." "Das verstehe ich und wenn du mir mal zuhören würdest dann wüsstest du,dass ich sie doch..." "Iwa bitte hör auf damit. Ich will darüber nicht reden,weil dich sowieso alles klar ist",sagte ich und wünschte mir ich könnte aufhören zu weinen. Ich wünschte diese beschissenen Tränen würden aufhören mich zu verraten.

pov.iwaizumi
Verdammt. Wenn er mir doch einfach mal zuhören würde,dann wüsste er,dass ich sie nicht heiraten will. Warum muss er denn nur so ein verdammter Sturrkopf sein? "Hör mir doch bitte einmal bis zum Ende zu!",sagte ich dann und es klang verzweifelter als ich es gewollt hatte,doch er raubte mir echt den letzten Nerv. "Ich will doch gar nicht heiraten",brach es dann aus mir raus. "Das ist doch egal,dass musst du sowieso. Ist doch zumindest schön,dass ihr beide euch gern habt und dass du jemanden heiratest den du gerne bei dir hast",erklärte Oikawa dann und mit jedem Wort,dass er sagte,brach mein Herz,denn ich konnte ganz genau sehen wie sehr seins in diesem Moment am zerbrechen war. Alles in mir schrie danach ihm einfach die Wahrheit zu sagen. Ihn von diesen Qualen zu befreien. Am liebsten würde ich ihn anschreien und ihm sagen,dass er derjenige ist den ich heiraten möchte,dass er derjenige ist mit dem ich am liebsten Zeit verbringe,doch stattdessen sagte ich:"Oikawa das Ganze ist so unfassbar kompliziert. Bitte glaub mir wenn ich könnte würde ich dir alles sofort erklären,aber das kann ich leider nicht. Noch nicht. Also bitte vertrau mir einfach wenn ich dir verspreche,dass alles gut werden wird,ok?",flehte ich schon fast,stand vom Bett auf und ging zu ihm. Ich nahm sanft sein Gesicht in meine Hände und wischte ihm vorsichtig die Tränen weg. Es tat unfassbar weh ihn so zu sehen,doch ich konnte ihm einfach nicht die Wahrheit sagen. Du musst das nicht mehr lange aushalten. Bald wird alles gut werden. Dafür werde ich sorgen. Egal was ich tun muss. "Ist doch egal",sagte Oikawa dann und wandte sich von mir ab,bevor er sich mit dem Ärmel übers Gesicht wischte. "Lass uns das einfach vergessen,ok? Ich will die Zeit hier mit dir genießen und nicht darüber nachdenken was bald passieren wird und was nicht",erklärte er dann und ich konnte mein Seufzen nicht unterdrücken. Ich zwang mich zu einem leichten Lächeln,denn es tat weh ihn so distanziert zu sehen. "Ok,wenn du das willst dann machen wir es so",stimmte ich ihm zu denn ich hatte leider keine andere Wahl. Daraufhin ging Oikawa an mir vorbei und legte sich ins Bett. Ich legte mich neben ihn und betete,dass alles gut werden würde und dass dieser Urlaub trotz des Gesprächs nicht versaut war. Ich betete,dass sich alles klären würde und das Oikawa das alles verstehen wird.
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