Kapitel 69

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pov.iwaizumi
Schneller als gedacht war unser Urlaub auch schon vorbei. Heute war unser letzter richtiger Tag denn morgen früh würden wir auch schon wieder zurück fliegen. Tatsächlich verlief der restliche Urlaub problemlos und wir verbrachten echt eine unfassbar schöne Zeit miteinander. Unser Gespräch über die Hochzeit kam nicht mehr wieder auf,was aber auch gut so war. Oikawa schien es echt wieder gut zu gehen zumindest die meiste Zeit und hier schien er seine Probleme zumindest zeitweise zu vergessen. Zu oft leider hatte ich ihn weinen gehört,wenn er geglaubt hat ich würde ihn nicht hören. So gut wie jeden Abend wenn er duschen war,hörte ich seine leisen Schluchzer,oder manchmal sah ich auch nur wie gerötet seine Augen waren. Das erste Mal hatte ich ihn darauf angesprochen und er meinte nur er hätte Shampoo in die Augen bekommen. Danach hatte ich nicht noch einmal nachgefragt,ich wollte nicht schon wieder ein Gespräch anfangen was er gar nicht führen wollte. Nicht hier. Nicht jetzt. So lange es ihm sonst gut zu gehen schien sollte es so bleiben. Wir lagen heute etwas länger im Bett und mittlerweile war es schon elf Uhr. "Und was wollen wir heute machen?",fragte ich Oikawa dann,welcher sich daraufhin zu mir umdrehte und mich nachdenklich ansah. "Keine Ahnung aber ich habe echt hunger,also würde ich als erstes sagen,dass wir irgendwo frühstücken gehen sollten",erklärte er. "Ok dann sollten wir jetzt aufstehen,uns fertig machen und uns auf den Weg machen",meinte ich und stand auf. "Ich geh zuerst ins Bad,bleib ruhig noch ein bisschen liegen",ließ ich Oikawa dann wissen und ging ins Bad. Nachdem ich fertig war,ging auch Oikawa ins Bad und gegen zwölf Uhr verließen wir unser Hotelzimmer. Wir entschieden uns mit dem Taxi ins Stadtzentrum zu fahren und dort in der großen Mall essen zu gehen und dann noch ein bisschen zu bummeln. 
Schneller als gedacht war auch der heutige Tag vergangen,denn als wir gegen 18Uhr wieder ins Hotel kamen,hieß es für uns erst einmal unsere Sachen zu packen. Dann gingen wir Abend essen und legten uns schon gegen zehn Uhr ins Bett,da wir morgen gegen sechs Uhr aufstehen mussten. "Danke nochmal Iwa. Für alles. Die Zeit hier war so atemberaubend und ich kann es immer noch nicht so ganz glauben",bedankte sich Oikawa wieder einmal,obwohl ich ihm schon die letzten zehn Male gesagt hatte,dass er das nicht musste,weil ich dies gerne für ihn tat. "Wie oft denn noch Oikawa du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich merke doch wie sehr du das hier genießt und wie dankbar du bist hier sein zu dürfen. Das ist alles was ich brauche und wie oft soll ich dir noch sagen,dass ich das hier unfassbar gerne für dich gemacht habe und dass das selbstverständlich für mich ist,nachdem ich dich so sehr vernachlässigt habe",erklärte ich und unbewusst hatte ich meine Hand an seine Wange gelegt. Ich ließ meine Hand wieder in meinem Schoß sinken und unterdrückte ein seufzen. Nur noch ein paar Tage. Dann wird sich alles klären. Dann kann ich ehrlich sein. Dann muss ich mich nicht mehr zurück halten. In Oikawas Blick lag auf einmal etwas so trauriges und ich konnte es nicht mehr aushalten und zog ihn an mich. Ich drücke ihn so fest an mich und sprach stumme Entschuldigungen aus. Ich entschuldigte mich für alles was er wegen mir durch machen musste und betet,dass er mir verzeihen würde und dass er meine Gefühle akzeptieren würde. "I-Iwa du erdrückst mich",krächzte Oikawa und holte mich somit wieder aus meinen Gedanken. Ich ließ ihn natürlich sofort wieder los. "Sorry,ich bin einfach nur froh,dass wir so schöne zwei Wochen miteinander verbringen konnten",meinte ich nur und Oikawa ließ seinen Kopf auf meine Schulter fallen. "Ich auch. Ich bin so unendlich froh",flüsterte er dann und ich hatte Angst,dass er gleich wieder anfangen würde zu weinen. "Jetzt fang bitte nicht an zu weinen",sagte ich dann halb im Lachen und war selbst überrascht von mir wie unsicher ich auf einmal war. "Mach ich doch gar nicht",entgegnete er empört,bevor er sagte:"Lass uns jetzt besser schlafen gehen." Ich stimmte ihm zu und gut eine Stunde später lagen wir auch schon im Bett. Oikawa war ziemlich direkt eingeschlafen. Ich hingegen konnte wieder einmal nicht schlafen. Geplagt von Schuldgefühlen war das Eben schwer. "Iwa?",hörte ich auf einmal ein leises flüstern. Offensichtlich ist er doch noch wach. "Was gibt's?",wollte ich wissen. Oikawa lag noch immer mit dem Rücken zu mir,als er weiter sprach:"Ich will nicht wieder zurück. Ich..." Weiter kam er nicht denn seine Stimme brach ab. Ohne etwas zu sagen legte ich von hinten meine Arme um ihn und zog ihn an mich. Ich strich ihm durch die Haare,während ich flüsterte:"Ich auch nicht. Am liebsten würde ich für immer hier mit dir bleiben." Ich wusste nicht wie lange Oikawa geweint hatte,doch mittlerweile war er eingeschlafen. Ich wusste nicht wie ich so die nächsten zwei Wochen aushalten sollte. Doch irgendwie musste ich es schaffen.
Wenige Stunden später saßen wir dann auch schon im Flugzeug. Die Stimmung war leider nicht die beste,was wahrscheinlich auch damit zusammen hing,dass wir bald wieder Lilith sehen würden. Als wir dann nach einem unendlich langen Flug wieder in Japan gelandet waren,waren wir wieder in der Realität angekommen. Am Flughafen trafen wir dann auch Lilith und ihre Freundin und machten uns auf den Weg zu meiner Großmutter. Oikawa schwieg die gesamte Zeit und schien irgendwann eingeschlafen zu sein. Als wir bei meiner Großmutter angekommen waren,ließ ich Oikawa weiter schlafen und stand mit aus damit meine Großmutter keinen Verdacht schöpfen würde. Wir hatten schon besprochen was wir ihr erzählen würden. Liliths Freundin war schon wieder weggefahren und wir machten uns auf den Weg. Zum Glück war meine Großmutter nicht da,was bedeutete,dass wir einfach auf Liliths Zimmer gehen konnten um kurz zu reden. "Und wie war's?",wollte sie wissen und grinste mich an. Doch als sie mein Seufzen hörte,verschwand ihr Grinsen. Ich ließ mich auf ihr Bett fallen und sie setzte sich neben mich. "Was ist los?",fragte sie dann. Ich wusste gar nicht wie ich das in Worte fassen sollte was die letzten zwei Wochen alles passiert war. Eigentlich wollte ich da auch gar nicht drüber sprechen. Ich sprach nie gerne über meine Gefühle. "Iwaizumi rede mit mir",forderte sie mich auf. Ich schüttelte daraufhin nur den Kopf und sagte:"Es war echt schön und wir haben die Zeit wirklich genossen." "Aber?",hakte sie nach und sah mich abwartend an. "Aber er leidet. Oikawa leidet und ich kann nichts dagegen tun. Ich ertrage das einfach nicht mehr. Er hat fast jeden Abend unter der Dusche geweint,weil er geglaubt hat ich würde es nicht hören und auch gestern Abend",platze es dann auch mir raus und ich raufte mir die Haare. "Ich weiß,dass es hart ist und es tut mir so unfassbar leid,dass..." "Hör auf damit,du kannst da doch gar nichts für. Du wolltest diese Hochzeit genauso wenig wie ich",unterbrach ich Lilith direkt,da ich nicht wollte,dass sie sich die Schuld daran gab. "Ich weiß,aber dennoch. Es sind noch zwei Wochen und dann ist das vorbei,dass verspreche ich dir. Egal wie ich werde dafür sorgen,dass das mit euch beiden in Ordnung kommt",versprach sie dann und ich war ihr echt dankbar. "Danke. Wirklich",sagte ich und stand wieder von ihrem Bett auf. "Ich muss jetzt wieder zu Oikawa er sitzt noch immer im Auto",erklärte ich und wir verabschiedeten uns von einander.  
Als ich mich wieder ins Auto setzte schlief Oikawa noch immer. Zumindest sah es so aus. Ich fuhr los und wusste,dass es nicht mehr lange dauern würde bis sich alles bessern würde. Hoffentlich
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