Kapitel 40

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pov.oikawa
"Iwaaa! Hast du meine Glückssocken gesehen?!",rief ich über den Flur. "Was ist!",rief Iwa zurück,da er mich wahrscheinlich nicht verstanden hatte. Doch das war auch nicht verwunderlich,denn er war unten in der Küche und ich war in seinem Zimmer,dabei mich fertig für's Krankenhaus zu machen. Ich suchte meine Socken schon eine gefühlte Ewigkeit und konnte sie einfach nirgends finden. Ich war nicht sonderlich abergläubisch aber das war eines der Dinge an denen ich ging. Glückssocken. "Du hast sie an",hörte ich auf einmal Iwas Stimme hinter mir und zuckte zusammen. Dann sah ich an mir runter und tatsächlich. Ich versuchte das Ganze mit einem nervösen Lachen zu überspielen. "Hey du brauchst nicht nervös sein. Ich bin mir sicher,dass alles gut werden wird",versicherte er mir und sah mich einen kurzen Moment sanft an. Ich atmete einmal tief durch und schaffte es tatsächlich mich ein bisschen zu entspannen. "So können wir dann jetzt los?",wollte er dann wissen und ich nickte.
Die Fahrt zum Krankenhaus verlief schweigend und so hatte ich genug Zeit zum nachdenken. Das Treffen am Sonntag mit Yuan war eigentlich echt gut verlaufen und es war tatsächlich so wie Anfangs. Einfach schön. Doch ich hatte Iwa angelogen,ihm gesagt ich wolle ein bisschen für mich sein und kurz zu mir nach Hause gehen. Dort hatte Yuan mich dann abgeholt und wir waren im Kino. Ich wusste echt nicht was ich nun machen sollte,denn einerseits war es wirklich schön und er hatte mir das Gefühl gegeben er würde sich bessern,doch andererseits hatte ich Angst,dass es am Ende doch wieder so wäre wie vorher. Ich versuchte diese Gedanken zu verdrängen,denn ich hatte nun wichtigeres an das ich denken musste. Alles Andere konnte erst einmal warten. Als wir im Krankenhaus ankamen verlief alles so wie der Arzt es mir erklärt hatte. Ich wurde auf mein Zimmer gebracht,musste einige Pillen nehmen und dann noch knapp zwei Stunden bis zur OP warten. Die schlimmsten und stressigsten zwei Stunden meines Lebens. Ohne Iwa hätte ich diese Zeit wahrscheinlich nicht durchgestanden,denn dieser schaffte es immer wieder mich zu beruhigen. "Ich warte hier auf dich",versicherte er mir dann,als ich endlich in den OP gebracht wurde. Iwa war neben meinem Bett gelaufen und hatte meine Hand gehalten,bis er nicht mehr weitergehen durfte.

pov.iwaizumi
Kaum war Oikawa hinter den beiden schweren Türen verschwunden,fing ich an mir Sorgen zu machen. So eine OP brachte viele Risiken mit sich und im schlimmsten Fall könnte er dabei sterben. Ich setzte mich auf einen der Stühle,welche in der nähe der Tür standen und wartete. Ich schrieb kurz meiner Mum und den anderen aus dem Team,um mich ein wenig abzulenken. Lange funktionierte dies aber nicht. Ich schaute alle zwei Sekunden auf mein Handy. Die OP sollte knapp zwei Stunden gehen hatte der Arzt gesagt und irgendwie hatte es sich nicht so lang angehört wie es nun wirklich war. Irgendwann konnte ich nicht mehr still sitzen und fing an den Gang auf und ab zu laufen. Als ich das nächste Mal auf die Uhr sah,waren schon knapp zweieinhalb Stunden vergangen und meine Sorge wuchs mit jeder weiteren Minute die verging. Dass es länger dauerte hieß,dass es Komplikationen geben musste,dass es nicht so lief wie geplant und das war nie gut. Diese Unruhe fraß mich fast schon auf,als auch die nächste halbe Stunde verging,ohne zu wissen was mit Oikawa war. Nach etwa dreieinhalb Stunden fing ich an Amok zu laufen. Das dauerte fast doppelt so lange,was bedeutete,dass es für ihn wahrscheinlich so gar nicht gut aussah. Ich setzte mich wieder hin,lehnte meinen Kopf an die Wand und versuchte mich wieder zu beruhigen,als sich endlich die Türen öffneten. Ich sprang auf,doch zu meiner Enttäuschung war es nicht Oikawa. Ich musste verdammt verzweifelnd ausgesehen haben,denn eine junge Frau kam zu mir und fragte:"Geht es ihnen gut? Sie sehen ziemlich fertig aus." "Ja alles gut. Ich warte auf meinen Freund. Wissen sie vielleicht irgendwas,er hätte schon vor eineinhalb Stunden fertig sein sollen",fragte ich sie dann. "Wie heißt denn ihr Freund?",wollte sie wissen und ich beantwortete ihr ohne zu zögern die Frage. Sie sagte sie würde mal nachsehen und dann wieder kommen. Die nächsten zehn Minuten saß ich wie auf glühenden Kohlen,bis sich die Tür öffnete und ich wieder aufstand. "Ihrem Freund geht es soweit gut. Es gab einige Komplikationen,doch jetzt ist alles wieder gut. Er ist in etwa einer viertel Stunde fertig",erklärte sie und ich bedankte mich. Komplikationen? Er wird das nicht verkrafeten. Wie soll ich ihm das bitte erklären. Ich ließ mich wieder auf den Stuhl fallen stützte meinen Kopf auf meine Hände.
Als sich das nächste Mal die Tür öffnete sprang ich wieder auf und tatsächlich war es Oikawa. Er sah so friedlich aus wie er da lag und noch schlief. "Wir bringen ihn in den Aufwachraum sie können gerne mitkommen. Für Patienten ist es immer schön ein bekanntes Gesicht zu sehen wenn sie nach einer OP wieder aufwachen",erklärte der Arzt und ich folgte ihnen einfach nur wortlos. Mein Blick lag nur auf Oikawa und ich war einfach nur froh,dass er nicht gestorben war. Im Aufwachraum wurde er an einige Geräte angeschlossen und dann waren wir alleine. Ich zog mir einen Sessel ans Bett und nahm sanft die Hand des Braunhaarigen. "Sie ist eisekalt",murmelte ich zu mir selbst und fing an über sie zu streichen. Ich legte meinen Kopf kurz auf's Bett und schloss meine Augen,um mich einen Moment kurz entspannen zu können.

pov.oikawa
Als ich meine Augen wieder öffnete musste ich mich erst einmal an die Helligkeit gewöhnen. Ich merkte wie jemand meine Hand hielt und wusste sofort,dass es Iwa war. Er war der einzige bei dem es sich so schön anfühlte. Ich drehte meinen Kopf vorsichtig nach links,da ich an etliche Geräte angeschlossen war. Iwas Kopf lag auf dem Bett und es schien so,als würde er schlafen. Ich wollte ihn nicht wecken,da er wahrscheinlich keine Ruhe hatte während ich im OP war. Ich fing an ihm,mit meiner freien Hand,durch die Haare zu fahren. Sie waren so weich,dass ich mich für einen kurzen moment sogar fragte was für ein Shampoo er benutzte und total vergaß wo wir gerade waren. Er fing an leise zu grummeln,hob kurz darauf seinen Kopf und sah mich an. "Heyy du bist wach",sagte er und lächelte mich erschöpft an. Er sah so extrem fertig aus,dass es mir wirklich leid tat. "Wie...wie lange war ich im OP?",wollte ich dann wissen und fing an mir Sorgen zu machen,denn nach zwei Stunden sollte er nicht so extrem fertig sein. "Etwa 4 Stunden",beantwortete Iwa meine Frage und sah mich mitleidig an. "Warum war ich so lange dort?",hakte ich nach und merkte wie mir die Tränen kamen. "Es...es gab Komplikationen",brachte Iwa die Worte nur schwer über die Lippen. Komplikationen? Was soll das heißen? Ich...es war doch nicht schlimmes. Nur...nur eine kleine Verletzung... "Wa-was für Komplikationen?",wollte ich wissen. "Das weiß ich leider nicht. Mehr haben sie mir nicht gesagt",erklärte Iwa und Tränen fingen an meine Wangen hinunter zu laufen. Jetzt ist es vorbei. Für immer. Endgültig.
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Hey,
ich melde mich auch Mal wieder und wollte mich dafür entschuldigen,dass so lange wieder nicht gekommen ist. Ich hatte wieder Schulstress,da ich diese Woche die letzten Arbeiten geschrieben habe. Das heißt aber auch,dass ich nun endlich Zeit habe wieder viel zu schreiben😊

LiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt