Kapitel 55

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pov.iwaizumi
"Warum kann ich denn nicht einfach sterben?" Oikawas Worte ließen mich erstarren. Mein Herz setzte für einen Moment aus und eine Gänsehaut breitete sich an meinem ganzen Körper aus. Warum sagt er sowas? Weiß er denn nicht was es bedeuten würde wenn er jetzt sterben würde? Weiß er denn nicht,dass... "Iwa...ich...das wollte ich nicht...ich meine das...",stammelte Oikawa auf einmal panisch und holte mich so abrupt aus meinen Gedanken. "Oikawa,es ist okay",sagte ich und wollte auf ihn zugehen,doch er lief mit jedem Schritt den ich auf ihn zumachte einen zurück. In seinem Blick lagen Panik und Verzweiflung,während Tränen stumm über seine Wangen liefen. Es dauerte nicht lange bis Oikawa nicht weiter zurückgehen konnte,denn die Wand versperrte ihm den Weg. "Bitte...mach das es aufhört",flüsterte er dann und hielt sich die Ohren zu,während ich immer weiter zu ihm lief. "Aufhören! Mach das es aufhört! Bitte...Iwa hilf mir",flehte er und sah mich verzweifelt an. Daraufhin handelte ich sofort. Ich packte ihn am Arm und drückte ihn an mich. Ich hielt ihn so fest ich konnte in meinen Armen,denn ich wusste nicht wie ich ihm anders helfen konnte. Ich hielt ihn so fest ich konnte und verfluchte mich selbst dafür nicht mehr tun zu können. Ich wünschte mir ich könnte ihm sofort all den Schmerz nehmen,denn ihn so zu sehen brach mir das Herz. Ich hasste es hilflos zu sein,nichts tun zu können und doch konnte ich wieder einmal nichts tun,ich konnte Oikawa wieder einmal nicht vor dem beschützen,was unwillkürlich zu sein schien. Während ich Oikawa in meinen Armen hielt gingen mir viele Dinge durch den Kopf,doch da war eine Sache die nicht loswerden konnte,die Frage wie lange es ihm schon so ging. Wie lange er schon mit solchen Gedanken zu kämpfen hatte und wie lange ich ihn schon damit alleine gelassen hatte. Irgendwann merkte ich wie Oikawas Atmen immer ruhiger wurde und dass seine Schluchzer verstummt waren. Ich lockerte meine Umarmung etwas,woraufhin Oikawa etwas zu mir hoch sah. Er sagte nichts,sondern sah mich einfach nur an und in seinem Blick lag etwas,dass ich nicht ganz deuten konnte. Ich merkte ziemlich schnell,dass Oikawa sich kaum noch auf den Beinen halten konnte und unfassbar erschöpft war. Ohne etwas zu sagen lief ich mit ihm in Richtung Couch,da diese näher war,als das Bett und deutete ihm an sich zu setzen. Er tat dies und nachdem ich mich ebenfalls gesetzt hatte legte er sich so hin,dass sein Kopf auf meinem Schoß lag,er aber richtung Fernseher sah. Ich fing an ihm durch die Haare zu fahren und nach kurzer Zeit brach Oikawa die Stille:"Ich will eigentlich gar nicht sterben Iwa." Er hatte es so leise gesagt,dass ich es fast nicht gehört hätte. Erleichterung überkam mich und ich merkte wie sich ein kleiner Teil in mir wieder entspannte. "Ich weiß. Jetzt ruh dich ein bisschen aus wir können später darüber reden",sagte ich dann und Oikawa nickte nur,als Antwort. Stille breitete sich wieder aus und kurz darauf war Oikawa auch schon eingeschlafen. Einige Minuten später,ich war auch schon fast eingeschlafen,klopfte es an meiner Tür. Diese öffnete sich und meine Mutter spähte hinein. Als sie uns sah legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie flüsterte:"So wie's aussieht kommt ihr nicht zum Abendessen. Wir sehen uns Morgen. Gute Nacht." Ich wünschte ihr ebenfalls eine gute Nacht,woraufhin sie auch schon wieder verschwunden war.

pov.oikawa
Als ich irgendwann aufwachte,war es stockduster draußen und hier drinnen brannte auch nur ein schwaches Licht. Ich wollte mich gerade auf den Rücken drehen,als mir zwei Sachen klar wurden. Erstens hatte ich unfassbare Kopfschmerzen und zweitens lag mein Kopf auf Iwas Schoß. Ich versuchte nicht in Panik zu geraten und drehte mich so dass ich auf dem Rücken lag. Wegen des schwachen Lichtes konnte ich kaum etwas sehen,doch ich wusste genau dass Iwa mich angesehen hatte denn ich blickte direkt in seine Augen,als ich mich umgedreht hatte. "Hey,wie geht's dir?",fragte er dann leise und ich hatte das Gefühl mein Schädel würde beim nächsten noch so leisen Geräusch explodieren. Hab ich wirklich so krass geheult? Scheiße ist das erbärmlich. "Ich glaube mein Schädel explodiert gleich",sagte ich dann und wusste,dass das nicht alles war was er hören wollte. Aber ich wusste nicht was ich ihm anderes hätte sagen sollen. Ich meine,dass was ich gesagt hatte hat ja zu dem Zeitpunkt schon irgendwie gestimmt und deswegen wollte ich jetzt einfach nicht darüber reden. "Warte ich hole dir Wasser",sagte Iwa dann,woraufhin ich nur nickte. "Würdest du dich kurz aufsetzten,damit ich aufstehen kann?",fragte er dann nach kurzer Zeit und erst jetzt fiel mir ein,dass ich ja noch auf seinem Schoß lag. Sofort nickte ich und setzte mich fast schon ruckartig auf was ein riesen Fehler war,denn mein Kopf explodierte fast. Zudem merkte ich wie mein Gesicht zu glühen begann und hoffte,dass Iwa es im leichten Licht nicht sehen konnte. Es dauerte nicht lange bis er wieder vor mir stand und mir eine Flasche Wasser hinhielt. Ich nahm diese dankend an und er setzte sich wieder neben mich. Ich trank die Flasche fast auf einmal leer und wusste nicht wie es sein konnte,dass ich so einen riesen Durst hatte. Ich blieb weiterhin so sitzen,auch nachdem ich die Flasche auf den Tisch gestellt hatte. Ich wusste nicht wie lange wir beide schwiegen,es hätten Minuten sein können,aber auch Stunden,bis Iwa irgendwann die eine Frage stellte,vor der ich mich am meisten gefürchtet hatte. "Warum hast du das gesagt Oikawa? Bitte lass es mich verstehen." "Ich...ich wollte das nicht",versuchte ich mich zu verteidigen und schon wieder liefen mir Tränen über die Wangen. "Das weiß ich doch. Aber es muss einen Grund gegeben haben,dass du es gesagt hast. Ich will es doch einfach nur verstehen. Ich mache mir Sorgen um dich Oikawa,ich will dich nicht verlieren",erklärte Iwa dann und man konnte klar und deutlich hören,wie verzweifelt er in diesem Moment war. Ich meine es ist doch auch irgendwie klar,wenn dein bester Freund dir indirekt sagt,dass er sterben will. "Es...es ist einfach alles zu viel. Ich kann das nicht Iwa ich will doch einfach nur Ruhe. Ich will doch einfach nur,dass sie mich in Ruhe lassen",brachte ich raus,bevor ich anfing leise zu schluchzen. "Wer? Wer soll dich in Ruhe lassen?",wollte Iwa dann wissen und griff nach meinem Arm,was mich aber wieder zusammenzucken ließ. Ich bekam Panik und wusste nicht einmal wieso. Warum? Was stimmt denn nicht mit mir? Warum habe ich solch eine Angst? Ich merkte wie ich immer mehr Panik bekam und genau in diesem Moment kamen die Stimmen wieder. Sie schrien mich an,dass ich ein Nichtsnutz sei und dass Iwa ohne mich sowieso besser dran sei und ich meine sie hatten recht. Ohne Volleyball war ich ein Niemand,denn ich konnte nichts anderes. Und Iwa wäre sowieso besser ohne mich dran. Ich meine sie haben doch recht wenn sie sagen,dass ich egoistisch bin und alles um mich herum zerstöre,vor allen das Gute. "Bitte mach das es aufhört",flehte ich Iwa an und zog meine Knie ganz eng an mich ran,während ich mir die Ohren zu hielt. "Bitte hilf mir...ich kann das nicht mehr",flehte ich noch immer,wusste aber genau so gut,dass ich Iwas Berührungen nicht ertragen würde und ihn dadurch nur verletzten würde und dass wollte ich doch nicht. "Oikawa bitte hör mir zu. Konzentrier dich auf meine Stimme. Ich helfe dir ja",hörte ich Iwa sagen,doch seine Stimme schien Kilometer von mir entfernt zu sein. Ich hatte das Gefühl zu ertrinken,keine Luft mehr zu bekommen,mich immer weiter von ihm zu entfernen. "Tooru",auf einmal hörte ich seine Stimme wieder klar und deutlich. "Bitte Tooru ich kann dir nur helfen,wenn du mich lässt. Ich werde nichts tun was du nicht willst. Sag mir was du brauchst und ich werde es tun",erklärte er und meine Panik schwand so langsam. Ich tastete nach seiner Hand und packte diese sofort,als ich sie spürte. "Lass...lass mich einfach nur nicht alleine",flehte ich ihn an woraufhin er mich zu sich zog und seinen Arm um mich legte. "Niemals. Ich werde nirgendwo hingehen",ließ er mich wissen und ich kuschelte mich an ihn. Dieses Gefühl von Wärme und Sicherheit was nur er mir geben konnte breitete sich in mir aus und so langsam beruhigte ich mich wieder. "Iwa ich...ich...",setzte ich an,na los sag es. "Ich...ich..." "Was ist denn?",hakte Iwa nach und ich wollte es ihm unbedingt sagen. "Ich...danke." Ich konnte es einfach nicht...
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