Kapitel 30

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pov.oikawa
Als ich am nächsten Morgen aufwachte war ich alleine Zuhause. Nicht einmal Rosemary war da,denn diese war einkaufen. Sie hatte einen Zettel an den Kühlschrank gehängt,damit ich informiert war und sie mich nicht wecken musste. Schon irgendwie süß. Sowas kenn ich von meinen Eltern gar nicht. Ich war einfach immer alleine. Als ich mich wieder ins Bett legen wollte,fiel mir ein,dass bald Weihnachten war und ich noch gar kein Geschenk für Iwa hatte,welcher ja nächste Woche vorbeikommen wollte. Da ich die Gegend eh etwas erkunden wollte,entschied ich mich dazu mich fertig zu machen und einfach loszugehen. Ich hoffte nur ich würde mich nicht verlaufen. Ich schrieb noch schnell auf einen Post-It,dass ich weg sei,damit sich niemand wunderte wenn ich nicht Zuhause war und machte mich dann auf den Weg. Zum Glück gab es Google-Maps also fand ich ziemlich schnell heraus,dass hier ganz in der Nähe eine große Shopping Mall war. Da ich der festen überzeugung war,dort ein Geschenk für Iwa zu finden machte ich mich direkt auf den Weg. Tatsächlich wurde es nach knapp 40Minuten zu Fuß gehen echt kalt und nachdem ich mich schon zum zweiten Mal fast verlaufen hatte,gab ich es auf und rief mir ein Taxi. Knapp 10Minuten später war ich dann endlich bei der Mall angekommen. Ich ging hinein und direkt sprang mir ein Starbucks entgegen. Ein heißer Kakao würde jetzt bestimmt nicht schaden,nachdem ich so lange in der Kälte rumgelaufen bin. Ich stellte mich kurzerhand also an und bestellte einen Kakao. Mit meinem Kakao in der Hand machte ich mich dann auf den Weg nach einem Geschäft zu suchen,wo ich ein Geschenk für Iwa finden könnte. Ich hatte zwar noch keine genauere Vorstellung was ich ihm schenken wollte,doch ich wollte unbedingt,dass es etwas war,dass ihn an mich erinnerte. Nachdem ich einige Zeit einfach herum gelaufen bin und auch mal in dem ein oder anderen Geschäft gewesen bin,fiel mir ein Juwelier auf. Im Schaufenster waren Lederarmbänder zu sehen und irgendwie hatte ich das Gefühl,dass sie Iwa gefallen könnten. Ich betrat also den Laden und fragte ob ich mir die Armbänder angucken dürfte. Nach knapp einer halben Stunde hatte ich mich dann für eins entschieden. Es war ein schlichtes schwarzes,welches aus mehreren dünnen Lederbändern und in der Mitte einem dickeren geflochtenem Band bestand. Ich hoffte inständig,dass es Iwa gefallen würde und hatte tatsächlich ein bisschen Angst,dass es nicht so sein könnte.
Ich rief mir wieder ein Taxi,da ich keine Lust mehr hatte rumzulaufen und kam ziemlich schnell beim Penthouse an. Mein Besuch in der Mall hatte sich doch länger gezogen,denn mittlerweile war es 14:30Uhr. Während ich im Aufzug stand fiel mir ein,dass ich ja gar keinen Schlüssel hatte. Oh scheiße ich hoffe jemand ist Zuhause. Oben angekommen klingelte ich und zum Glück wurde mir die Tür von Rosemary geöffnet. Diese begrüßte mich herzlich und informierte mich dann,dass das Essen gleich fertig sei. "Sind meine Eltern da?",wollte ich dann wissen und klang dabei wahrscheinlich ziemlich verwundert. "Nein,aber wenn sie wollen kann ich ihnen das Essen auf's Zimmer bringen",bot sie dann,doch ich schüttelte mit dem Kopf. "Ach alles gut sagen sie einfach bescheid wenn es fertig ist,dann komme ich. Ach und bitte duzen sie mich ich meine ich bin nicht einmal achtzehn",bat ich sie und konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen,da es schon irgendwie absurd war,dass mich eine ältere Dame siezte. "Ok ist gut",sagte sie und verschwand dann wieder in der Küche. Ich ging daraufhin in mein Zimmer und zog mich um. Kurz darauf wurde ich auch schon zum Essen gerufen. Das Essen war sehr lecker und der restliche Nachmittag verlief dann ziemlich entspannt. Ich verbrachte die meiste Zeit damit meine Koffer auszuräumen und irgendwie eine gewisse Ordnung in mein Zimmer zu bringen. Irgendwann kam Rosemary kurz in mein Zimmer um mich zu informieren,dass mein Vater da sei und dass er heute mit mir zu Abend essen würde hier. Ich hatte schon jetzt gar keinen Bock,da mir klar war,dass es ziemlich schnell wieder eskalieren würde,dies lag vor allem daran,dass meine Mum nicht da war.
Als ich dann zum Abendessen gerufen wurde,setzte ich mich an den Tisch,wo mein Vater schon auf mich zu warten schien. "Und wie war der Flug?",wollte er wissen und so sehr ich mir vorgenommen hatte,mich zurück zu nehmen,es funktionierte nicht. "Als ob es dich interessiert",antwortete ich bissig,woraufhin mich mein Vater mahnend ansah. "Ich meine vier Stunden am Flughafen sitzen gelassen zu werden ist nicht gerade geil. Vor allem nicht wenn man gezwungen worden ist irgendwo hinzufliegen,wo mein gar nicht sein will",sprach ich weiter und ich merkte wie die Wut in mir aufkochte. "Ich verbitte mir diesen Ton hier,hast du das verstanden? Du solltest dankbar dafür sein,dass du hier bist",sagte er dann und ich merkte auch wie es für ihn immer schwerer wurde seine Wut im zaum zu halten. So wie ich eben war,konnte ich auch nicht aufhören ihn zu provozieren. "Ach ist das so? Ich sollte also dankbar dafür sein aus meinem Leben gerissen zu werden. Das bin ich definitiv nicht. Also wofür sollte ich bitte dankbar sein? Etwa dafür,dass du mein Leben zerstörst?",fauchte ich woraufhin mein Vater so hart auf den Tisch schlug,dass unsere Teller für einen Moment in der Luft schwebten. "Wie kann man denn bitte nur so verdammt undankbar sein? Ich ermögliche dir alles! Ohne mich wäre dein kleines,erbärmliches Leben zum scheitern verurteilt! Deine Mum und ich versuchen nur dir den Arsch zu retten!",schrie er mich an und mittlerweile kochte er vor Wut. "Zieh Mum da nicht mit rein! Sie hat rein gar nichts mit dem Ganzen hier zu tun denn im Gegensatz zu dir,liebt sie mich wenn auch nur ein bisschen!" "Ach komm. Wenn sie dich lieben würde wäre sie hier",lachte mein Vater daraufhin nur und hatte damit einen wunden Punkt getroffen. Ich stand daraufhin einfach vom Tisch auf,doch als ich fast den Raum verlassen hatte fiel mir noch etwas ein. "Nur Mal so nebenbei Iwaizumi kommt in ein paar Tagen",ließ ich ihn wissen und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. "Und wer hat das bitte erlaubt? Du wirst dafür sorgen,dass er nicht kommt,sonst hast du ein Problem",drohte er,doch seine Drohung prallte einfach an mir ab. Ich ging wortlos weiter in mein Zimmer,legte mich in mein Bett und entschied mich dazu mal Iwa zu schreiben.

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