Akt 1, Kapitel 4

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Aufeinmal schien der Wald sich dir nicht mehr freundlich zu erstrecken sondern dich versuchen einzuschüchtern und in seiner Pacht zu ertränken.

Etwas bereutest du die Wahl deines Zimmers aber eine andere bis auf das deutlich kleinere Gästezimmer im Erdgeschoss gab es nicht.

Du wolltest dich gerade dem Fenster abwenden als du etwas weißes in der Reflektion hinter dir sahst.

Es sah aus wie...ein Gesicht.

Mit einem mal wirbeltest du in Sekundenschnelle umher, dein Herz hämmerte wie verrückt in deiner Brust.

Doch bis auf die weiße Tür zum Badezimmer gab es nicht was in dein Blickfeld gelangte und der Erscheinung glich.

Noch immer unter Schock sahst du mit deinem Blick fast schon panisch im Zimmer herum bevor du dich etwas fassen konntest.

Mit vorsichtigen Schritten machtest du dich auf den Weg zu dem rechten Nachtschränkchen und ergriffst die Lampe wobei nur der Schirm in deinen Händen blieb.

Dein Blick war starr auf die Tür zum Badezimmer gerichtet, dort hattest du auch das Gesicht gesehen.

Lautlos liefst du auf die Tür zu bevor du sie mit ganzer Kraft auf risst und den Papier-Lampe-Schirm schützend vor dich hieltst.

Das Badezimmer war leer und genau das hattest du eigentlich auch erwartet.

Deine angespannten Schultern entspannten sich wieder und fielen zu deinen Seiten, mit dem Schirm noch immer in der Hand atmetest du einmal durch.

,,Hab ich jetzt schon Wahnvorstellungen?" fragtest du dich selbst und in die leere.

Du hattest bereits davon gehört dass Leute durchdrehten wenn sie zu lange einsam waren, aber das konnte man auch wenn man sich unter anderen Menschen befand.

Dir war klar dass du dich vor allen die ersten paar Wochen, wenn nicht sogar Monate, schrecklich einsam fühlen würdest aber dass dein Gehirn dagegen mit Halluzinationen Antworten würde hattest du nicht erwartet.

Und du warst dir eigentlich ganz sicher dass dort in der Reflektion des Glases ein Gesicht hinter dir in der Nähe der Tür war, eingebildet oder nicht, es war dort wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde gesehen hattest.


Die Nacht schliefst du schlecht.

Immer wieder wurdest du wach ohne offensichtlichen Grund und jedes mal grüßte dich die fast schon erstickende Dunkelheit des Waldes.

Das Fenster war noch ein weiteres mal aufgegangen, es war nachdem du geduscht hattest und das Zimmer in deinem Pyjama bekleidet betratst.

Der Wind der erneut durch das Fenster scheuchte ließ dich ein weiteres mal seufzen.

Du liefst die Treppe runter und durchsuchtest die Schubladen in der Küche bevor du fandst wonach du gesucht hattest, Gummibänder.

Kurzerhand schnapptest du dir eins und gingst wieder hoch.

Am Fenster angekommen drehtest du das Gummiband mehrmals um die beiden Griffe die sich an der innen Seite des Rahmens beider Fenster befanden.

Du drehtest es so lange bis du dir sicher warst dass das Gummiband kein öffnen der Fenster mehr zulassen würde und gingst schlafen.

Doch nicht nur das ständige wach werden störte dich in dieser Nacht, auch deine Träume schienen nicht auf deiner Seite.

Immer wieder Blitze das Gesicht was du Stunden zuvor gesehen hattest vor deinen Augen auf und mit jedem mal schien es dir näher zu kommen, als könntest du es bald berühren.

Zu dem Gesicht gesellten sich immer mehr Details und obwohl es kein konkreter Albtraum war wachtest du mit einem rasenden Herzen auf.

Dennoch blieb das Gesicht leicht verschwommen in deiner Erinnerung.

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ