Akt 3, Kapitel 4

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Du hattest das Brett erwartet aber das einzige was dich vorerst in der Truhe begrüßte war der Mantel den du so außergewöhnlich fandst.

Anscheinend ohne zu zögern nahm Abir diesen raus und legte ihn auf den Boden neben sich mit der Hose und dem Oberteil die zusammen zu gehören schienen gleich mit, enthüllt wurden die Ohrringe und darunter war der Anzug.

Auch diese beiden Sachen nahm sie einfach heraus und legte sie auf den Boden.

Unter dem Anzug lag was ihr gesucht hattet und Abirs Aussage hatte sich bestätigt.

Fast schon Präsentativ lag das Brett auf dem Boden der Truhe, darauf das Buch mit dem Handabdruck und das lange Stück Stoff wessen Sinn du noch immer nicht benennen konntest.

Du scanntest das innere der Kiste mit deinem Blick.

Die Manschette fehlte.

Du nahmst den restlichen Inhalt, sprich das Brett und was darauf lag, raus doch die Manschette befand sich nicht in der Kiste.

Du nahmst den Mantel in die Hände und schütteltest ihn und als dort nichts raus fiel schütteltest du auch den Anzug und die Hose.

,,Letztes mal war sie auch hier drin...wo ist dieses Drecks teil?" Fluchtest du leise, du wolltest das alles nur so schnell wie möglich hinter dich bringen und dafür war die Manschette einfach essentiell.

Und du hattest das Gefühl jeden Moment zusammen zu brechen wenn nicht bald jemanden wenigstens versuchte dir zu helfen.

,,Sie ist hier, sie muss hier sein.." beharrte Abir und drückte mit ihren Händen auf dem Samt herum welches die Kiste noch immer so prachtvoll wie beim letzten mal bedeckte.

Ihre Hand blieb auf einmal auf einer Stelle liegen bevor sie sich nach der Schere fragte.

Als du ihr diese kurz darauf übergabst zögerte sie nicht das Samt auf zu schneiden und aufzureißen.

Du trauertest etwas um den schönen Stoff doch die Trauer verflog als Abir dir das Stück Holz vor die Nase hielt.

Die Manschette war gefunden und jetzt konntet ihr endlich damit beginnen den Geist in deinem Haus los zu werden.

Abir hatte eine Kerze mitgebracht die genau für so etwas bestimmt war, eine Séance die es dem Medium ermöglichte in einem großen Spektrum so leicht wie möglich mit einem Geist oder sogar einem Dämon zu kommunizieren.

Während Abir den Esszimmertisch vorbereitete konntest du nicht aufhören über das Buch mit dem Fingerabdruck nach zu denken.

Erst heute hattest du versucht den Titel davon zu lesen doch dir war aufgefallen dass du die Sprache nicht Sprachst in der er verfasst war.

Nicht mal die Buchstaben waren dir bekannt gewesen, du konntest nicht einmal sagen welche Sprache es war.

Aber wenn Chrollo Lucilfer eine Person aus einem anderen Land war, wieso konnte er dann in deiner Sprache auf das Glas schreiben?

Klar, er war hier gestorben aber er konnte nicht lange hier gelebt haben denn die Skizze die du von ihm hattest stellte ihn jung da, in deinem Alter und vielleicht etwas älter.

,,Setzt dich" Sprache Abir plötzlich und riss dich aus deinem Gedankenstrom.

Jetzt wurde es ernst.

Mit etwas wackeligen Beinen standst du vom Sofa auf und machtest dich auf den Weg zum quadratischen Esszimmertisch.

,,Du musst zwei Finger auf den Rand der Manschette legen, übe aber keinen Druck aus. Nur die Buchstaben die in der Öffnung der Manschette liegen sind auch Valide. Es ist von Erscheinung zu Erscheinung unterschiedlich wie schnell oder langsam zwischen den Buchstaben gewechselt wird, du wirst aber wissen welcher Buchstabe gemeint ist."

Sie legte Zeige und Mittelfinger auf das Holzstück und du tatst es ihr gleich nachdem du deine leicht schwitzenden Hände an deiner Hose abwischtest.

,,Wir müssen ihn nur dazu bringen sich ebenfalls von uns zu verabschieden, wann wir auf ,,Goodbye" gehen ist dabei egal solange er es auch im verlaufen der Séance tut. Sobald er nicht mehr im Haus Wilkommen ist kann er auch nicht mehr hinein kommen solange man ihn nicht wieder einlädt und er wird seine Kräfte verlieren. Wir können ihn nicht ins Jenseits zwingen aber wir können ihn an einen Ort schicken an dem er niemanden etwas tun kann. Wenn wir die Séance erfolgreich beenden wird er einfach nur existieren, nichts weiter."

,,Und was ist.. wenn wir es nicht schaffen?" du musstest einfach Fragen.

Du musstest eine Antwort wissen, du brauchtest irgendwas dass dir versicherte dass du das alles überstehen wirst und nicht wie dein Großonkel endest.

Doch als Abir deine Frage mit einem Lächeln ignorierte wünschtest du dir niemals gefragt zu haben.

Dir wurde klar dass es sein konnte dass heute Nacht jemand in diesem Haus sterben würde wenn ihr nicht vorsichtig wart.

,,Lass uns anfangen."

Abir sprach ein paar Worte und Sätze auf Hebräischen bevor sie die Manschette auf ,,Hello" zog.

Sie hatte dir bereits von ihrer Herkunft erzählt, dass ihr Name Mutiger Geist bedeutete und ihre Familie diesen Namen für sie wählte da sie bereits von einer Reihe Mediums abstammte und man glaubte der Name würde Potenzen voraussetzen.

Und du fandst ihr Name passte zu ihr.

,,Chrollo, wenn du hier bist.." dir wurde bei diesen worten, diesen Namen, auf einmal ganz heiß um die Ohren ,,..dann beweg die Manschette für uns."

Für einige Momente blieb es still, nichts hatte sich verändert.

,,Chrollo Lucilfer, erinnerst du dich an mich? Ich war vor vielen vielen Jahren bereits einmal hier gewesen-" du sahst dass sie weiter Sprechen wollte doch ruckartig bewegte sich die Manschette auf ,,Yes" und die Luft um dich herum schien auf einmal ganz anders.

Deine Nackenhaare stellten sich auf, Gänsehaut überfuhr dich und erst eine halbe Sekunde später Verstandes du wieso; es war eine weitere Präsenz im Raum.

Du zogst deine Finger vor Schock von der Manschette und drücktest sie gegen deinen Brustkorb während du von deinem Platz aufsprangst.

Du wusstest nicht was du erwartet hattest aber du wusstest was auf dich zukam, wieso also warst du so verängstigt davon?

,,Beruhig dich!" sagte Abir während sie nach deinem Arm griff um dich davon abzuhalten dich noch weiter vom Tisch zu entfernen.

,,Es ist alles in Ordnung." versicherte sie dir in einem Ruhigen Ton während sie dich vorsichtig und langsam wieder Richtung Tisch zog, du setztest dich automatisch wieder hin.

Dein Herz raste noch immer, die Gänsehaut lag noch immer auf deiner Haut, deinen Atem hattest du noch immer nicht unter Kontrolle und Chrollos Präsenz war auch noch immer im Raum.

,,Atme tief ein und wieder aus, es ist nichts schlimmes passiert." sagte Abir.

'Sie hat leicht reden' dachtest du, 'für sie ist so etwas ja auch normal'.

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)Where stories live. Discover now