Akt 6, Kapitel 8

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Als du nachts wach wurdest, wusstest du schon gar nicht mehr wie du dich aus deiner Jacke und Schuhe geschält hattest und in dein Bett gekommen warst.

Aber was du wusstest war, dass jemand neben dir lag.

Die Matratze hatte sich nämlich nicht nur unter deinem Körper gebogen sondern auch unter einem anderen gegen den du fast schon gedrückt lagst.

Dir war heiß und kalt gleichzeitig und immer wieder drohte ein Schauer über deinen Körper zu huschen und immer wieder versuchtest du diesen mit deinem Kopf oder deinen Schultern fast schon abzuschütteln.

Das klappte auch, aber nur ein paar mal.

Du wusstest auch wer mit dir in deinem Bett lag und wolltest die Person nicht aufwecken.

Wäre deine Nase nicht zu, dann hättest du seinen Geruch wahrscheinlich eher wahrgenommen als seinen Körper gegen dich.

Er roch immer nach etwas Feuer und rauch, nach den Seiten von Büchern, irgendwie Metallisch und...frisch?

War es überhaupt das richtige Wort um seinen Geruch zu beschreiben?

Dein Kopf versuchte jedenfalls deinen Körper davon abzuhalten die Decke die über euch beide lag weg zu treten.

Denn auch wenn du keine Angst mehr vor Chrollo hattest, wecken wolltest du ihn nicht.

Wärst du nicht krank könntest du diesen Moment sogar genießen.

Aber so sehr wie dein Kopf gegen die reflexe deines Körpers kämpfte war das unmöglich.

Nach ein paar Minuten, die sich für dich wie eine Ewigkeit anfühlten, hielst du es aber nicht mehr aus.

Die Hitze unter der Decke und die Hitze die deine Erkältung auch noch auf deinen Körper drückte bekam unausstehlich.

Du tratst die Decke mit deinen Füßen von dir runter, es brauchte dennoch einige Momente bis du dich etwas abgekühlter fühltet aber selbst das reichte nicht.

Als du einen schnellen Blick auf das Fenster in deinem Schlafzimmer warfst, konntest du sehen dass es zu war.

Durch das bisschen Licht, dass der Mond dir gewährte, konnten du Regen aus dem Himmel fallen sehen und ein Moment später konntest du ihn auch gegen dein Fenster fallen hören.

Es brauchte eine riesige Menge an Kraft um deine Füße dazu zuzwingen über den Rand des Bettes und auf dem Boden zu schwingen, es brauchte dich noch mehr Wille und Stärke um tatsächlich aufstehen.

'Das eine Mal wo ich das Fenster geöffnet haben will ist es geschlossen..', dachtest du und machtest dich auf den Weg zur Mitte des Bettes, bevor du gerade gingst um das Fenster zu erreichen.

Deine Beine fühlten sich schwach und wackelig an, wie ein Wackelpudding wo ein bisschen zu viel Gelantine hinzugefügt wurde die es unmöglich machte es zu genießen.

Aber irgendwie hast du es geschafft zum Fenster zu kommen.

Du schautest zu Chrollo, er schlaf immer noch friedlich.

Du drehtest den Griff des Fensters, zogst dran um es zu öffnen.

Und als es das tat strich eine kalte Briese dein Gesicht fast schon liebevoll.

Die kalte Luft fühlte sich gut auf deinem roten und heißen Gesicht an.

Du seufztet kn Genugtuung bevor du deine Augen öffnetet die du geschlossen hattest um den kalten Wind voll aufnehmen zu können.

Rosa Flickte aufeinmal vor deinem Auge auf, dann etwas das wie ein Aal aussah der hinter den Bäumen in den Wald verschwand und etwas dunkel Lilanes schien sich mit den dunklen Grün und Braun des Waldes um ihn herum zu verschmelzen bis man es nicht mehr sehen konnte.

Dein Herz blieb stehen, befreite sich von deiner Brust um dann langsam in den Magen zu fallen, nur um ihn zu übergeben und komplett aus deinem Körper zu fallen.

Du drücktest deine Augen für einen kleinen Moment zu nur um sie wieder zu auf zu reißen, das helle rosa...da war irgendwas im Wald.

Der Regen schien plötzlich lauter zu sein und fast alles andere an Geräusch auszulöschen und es fühle sich so an als würdest man in einem großen See versinken.

Du konntest nicht einmal mehr denken und als sich eine große Hand auf deine Schulter legte konntest du nicht mal schreien, dich bewegen oder gar irgendwas tun.

Die Hand drehte dich um, riss deinen Blick vom hellen Rosa im dunklen Wald nur um ihn mit großen dunklen Augen zu vereinen.

Für eine Sekunde hattest du die Person vor dir nicht erkannt, nur die Stirn-tattoowierung gab es vorweg und erst als du dich Erinnertest wem dieses Tattoo gehörte konntest du dich etwas entspannen.

"Was ist los?" fragte Chrollo aber e fühlte sich so an als könntest du nicht sprechen also versuchtes du deinen Blick zurück auf das zu bewegen was dich so außer Kontrolle fühlen ließ.

Aber als du anfingst deinen Kopf zu drehen, nahm Chrollo dein Gesicht in seine Hände und hielt dich im Grunde genommen an der Stelle fest.

"Rede mit mir" verlangte er, schaute dir tief in die Augen und streichelte sachte deine Wangen mit seinen Daumen.

Du schlosst deine Augen um einen tiefen durchzuatmen und als du das getan hattest und die Augen wieder öffnetest waren die Augen von Chrollos nicht mehr so auf dich fokussiert sondern eher auf den Wald draußen.

Der Blick auf seinem Gesicht war unlesbar.

Seine Gesicht schienen gelassen wie immer, in dem gleichen neutralen Ausdruck wie du gewohnt warst.

Aber es gab noch etwas anderes in seinem Gesicht.

Etwas was sich so vertraut fühlte und dennoch zugleich so fremd als hörtest du es noch nie gesehen oder erlebt.

War es... Wut? Nein, nein. Bestimmt nicht.

Du warst kaum in der Lage einen Blick auf seinen seltsamen Ausdruck zu bekommen um es wirklich beschreiben zu können.

"(y/n), was ist los?", fragte er noch einmal und unterbrach damit deinen Gedankenfluss.

Dieses Mal klang seine Stimme viel befehlerischer als besorgt, es erschreckte dich fast etwas.

Du schrecktest etwas zurück.

Dein Verstand war so überstimuliert von deiner Erkältung ,den Fieber und dem nicht in der Lage sein zu benennen was das Pinke etwas im Wald war.

Als Chrollo bemerkte dass du etwas von ihm weggezuckt warst, wurde sein Ausdruck weich.

Es gab keine Wut, keine Sorge oder irgendetwas anderes; nur reine Weichheit.

"Es tut mir leid", sagte er schnell, zog dich näher und in eine Umarmung.

Du warst so überrascht und verwirrt, dass du es einfach zuließt und vergaßt was du dort draußen im Wald gesehen hattest.

Aber die Hitze von Chrollos Körper wurde zu viel sodass du deinen Kopf nach hinten legtest und ihn darum batest dich bitte los zu lassen.

Und dann hast du es einmal mehr gesehen; diesen Warnenden und gefährlichen Ausdruck in seinem Gesicht.

Aber er war nicht an dich gerichtet sondern an etwas hinter dir.

Aus irgendeinem Grund wolltest du nicht dass Chrollo wusste dass du seinen Gesichtsausdruck gesehen hattest sodass du schnell auf seine Brust starrtest und dich nach hinten lehntest um dich selbst aus seinen Armen zu befreien.

Und wieder einmal waren seine Augen, fast sein ganzes Gesicht, so viel anders als das was du vor einen Augenblick erst gesehen hattest.

Ein Schauer lief durch deine Wirbelsäule und die Haare an deinem Nacken stellten sich fast schon schmerzhaft auf.

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)Where stories live. Discover now