Akt 3, Kapitel 1

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"Do you believe in the afterlife?(Glaubst du an das Leben nach dem Tod?)"
-Chrollo zu Neon


Er schien überrascht dass du ihn erneut besuchtest.

An der Rezeption hatte man dich nicht direkt zu ihm durch gelassen, erst wurdest du gefragt ob bei dir alles in Ordnung sei.

Du bejahtest nur und lächeltest, du wusstest dass deine Haare zerzaust und deine Augen rot und geschwollen waren weshalb du die Frage auch nicht übel nehmen konntest.

Aber du wolltest das alles nur so schnell hinter dich bringen wie du konntest.

,,Möchtest du Tee?" hatte er gefragt als du dich auf den gleichen Platz wie beim letzten mal setztest.

,,Gerne." hattest du erwiderte und kurz darauf hattet ihr beide eine Tasse Tee in den Händen, das Notizbuch hattest du auf deinen Schoß gelegt.

In ihm waren auch die Bilder die noch immer auf deinem Beifahrersitz lagen als du aus deinem Haus geflüchtet warst.

Erst nach ein paar Stillen Minuten in denen ihr beide euren Tee genosst war dir sein Blick auf deinem Schoß aufgefallen.

Du wusstest was dort war aber dennoch sahst du runter um dich zu vergewissern dass es noch immer da war.

,,Ich glaube du erinnerst dich an das Haus, an das Buch und was du rein geschrieben hast.." sagtest du während du das Buch mit der freien Hand hoch hobst und ihm überreichtest.

Darauf hatte er nicht wirklich reagiert aber als du leise sagtest, das du Hilfe bräuchtest wurde sein Blick traurig und fast schon bemitleidend.

Er blätterte nur durch die Seiten, las sie sich nicht durch als wenn er nur eine kleine Auffrischung seiner Erinnerung bräuchte.

,,Was ist passiert?" fragte er und die Tränen die sich in deinen Augen bildeten konntest du nicht zurück halten während du ihm erklärtest dass du Chrollo frei gelassen hattest.

Er bat dich Schritt für Schritt zu erklären was passiert war seit du in das Haus eingezogen warst, was du auch machtest.

Auf den Fakt, dass dir keine Teller durch das Haus geflogen sind und dass du dich nicht einmal von Chrollo bedroht gefühlt hattest so wie er in seinem Notizbuch schrieb wiest du selbst hin.

Ein Ausdruck von Schock legte sich über die Züge deines Großonkels bevor sich dieser Ausdruck wieder legte, er seine Brieftasche herauskramte und dir einen Zettel daraus überreichte.

Darauf stand eine Nummer.

,,Es ist Abirs," beantwortete er die Frage die du noch gar nicht gestellt hattest ,,sie kann dir helfen. Wir sind auch nach dem Notizbuch in Kontakt geblieben. Sie hat mich sogar besucht als ein Priester der Kirche mich anonym hat einweisen lassen. Ich war ein Idiot auf die Wahrheit bestanden zu haben.."

Du bedanktest dich endlos bei ihm doch er wies dich nur an Frau Abriyah anzurufen um Chrollo endlich los zu werden, und das endgültig.

Du standst gerade in der Tür als er nochmal deine Aufmerksamkeit erbat.

,,Ach (Y/N)" - ,,Ja?" - ,,Bitte komm mich nicht mehr besuchen."

Du wolltest Protestierten doch er blieb stur, sagte dir nur ein letztes Lebewohl bevor er dir noch einmal sagte du sollest Abir so schnell wie möglich anrufen.

Dieser Abschied schmeckte bitter, ziemlich bitter und noch nie hatte sich ein 'Lebewohl' so schmerzhaft und falsch angefühlt.

Mit deinem letzten Kleingeld hattest du die Nummer auf dem Zettel mit einer Telefonzelle angerufen.

Zuvor hattest du in einem Café nach einem Stift gefragt und die Nummer in das Notizbuch übertragen damit du sie, falls nötig, auch in deinem Handy speichern konntest welches du Zuhause gelassen hattest.

In der eile und dem Druck so schnell wie möglich wieder zu verschwinden hattest du es vergessen.

Aber dein Großonkel hatte recht, du solltest Frau Abriyah so schnell wie möglich kontaktieren.

Es klingelte lange und du wolltest gerade auflegen und es erneut versuchen als eine weibliche Stimme ein ,,Hallo?" heraus krächzte.

,,H-hallo" war deine Antwort, auf einmal warst du nervös.

Dir wurde klar dass dieses Telefonat davon abhängig war ob sie dir helfen würde oder nicht, wenn sie im Alter deiner Großmutter war musste sie in ihren späten Siebzigern sein und es war gut möglich dass sie das ganze Medium da sein hinter sich gelassen hatte.

Du konntest dich nur mit vollen Namen vorstellen bevor sie dazwischen redete, sie wiederholte deinen Nachnamen.

,,Kommt mir bekannt vor.." hatte sie noch hinzugefügt.

,,J-ja, sie kennen meine Großmutter. Ich habe ein Problem...ich weiß Sie kennen mich nicht und dass es sicher viel verlangt ist, aber ich brauche Ihre Hilfe.." zum Ende hin wurde deine Stimme immer leiser.

Selten warst du so hilflos gewesen und musstest dich so pur auf andere verlassen.

,,Sag mir erstmal was passiert ist." wies sie dich an.

,,Ich habe nicht viel Zeit deshalb muss ich mich so kurz wie möglich halten ; mein Großonkel hat mir Ihre Nummer gegeben, der Geist den Sie vor mehr als fünfzig Jahren aus seinem Haus versucht haben zu vertreiben, Chrollo," du sprachst seinen Namen vorsichtig aus ,,ist wieder da, wegen mir.."

Es war Stille auf der anderen Seite und es erdrückte dich nahezu.

,,Ich kann noch heute Abend vorbei kommen, 19 Uhr am Bahnhof. Hol mich dort bitte ab." Ihre Stimme war flach.

,,Vielen dank" konntest du noch sagen bevor sie aufgelegte.

19 Uhr war noch eine Weile hin aber das nahmst du nur allzu gerne in Kauf wenn dafür bald alles besser sein würde.

Schon eine halbe Stunde zu früh standst du am Bahnhof, liefst draußen auf und ab während du auf Frau Abriyah wartetest.

Als der Zug endlich einfuhr hieltst du Ausschau obwohl du nichts über Frau Abriyah's aussehen wusstest, außer dass sie alt war.

Auf dich zu lief sie im Endeffekt selbst, du hattest sie komplett übersehen.

,,Du siehst schrecklich aus." war das erste was sie sagte als sie dein Gesicht erblickte.

Sie war klein, ihre Haut war Braun und ihre Augen schwarz.

Ihre Haare waren lang und schwarz, graue Haare zeigten sich hier und da in dem geflochtenen Zopf den sie trug und der über ihrer Schulter lag.

Ihre kleinen Augen waren mit blau-grünen Kayal umrandet und schwarze Mascara machte ihre Wimpern noch dunkler als sie es eh schon waren.

Mit einem verschmitzten Lächeln antwortetest du auf ihre Bemerkung, du wusstest dass sie recht hatte.

,,Ich habe kaum geschlafen seit ich vor einer fast einer Woche eingezogen bin." gabst du zu und sie nickte.

Du führtest sie zu deinem Auto und ihr setztet euch rein, den Koffer den sie dabei hatte legtest du auf die Rückbank.

Du wolltest den Motor starten doch ihre Hand legte sich auf deine.

,,Erzähl mir lieber erstmal was passiert ist. Jedes Detail, alles."

Und du fingst and zu erzählen.
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Hab einfach erst jetzt bemerkt dass ich für die Anfänge der letzten beiden Akte das Zitat am Anfang vergessen habe :/

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)Where stories live. Discover now