Akt 7, Kapitel 2

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Der Anblick der Frau blitzte zwischen den Sekunden auf, in denen du deine Augen geöffnet hattest.

Als du sie endlich wieder offen halten konntest war sie weg.

Erst überkam dich Erleichterung und dann pure Panik.

War das jetzt gut oder schlecht?

Irgendwann warst du zu erschöpft um wach zu bleiben und auf der Hut zu sein.

Hättest du raten müssen, hättest du vermutet dass du gegen 3 Uhr morgens oder so wieder eingeschlafen bist.

Als du irgendwann gegen Mittag aufwachtest warst du dir nicht sicher ob du Chrollo von deiner Schlafparalyse erzählen solltest oder nicht.

Vorerst hast du dich jedoch dagegen entschieden, wusstest aber dass er es früher oder später erfahren würde.

Er war gut darin sich Wissen zu beschaffen und Informationen aus einem herauszuholen.

Aber die Paralyse die du erlebt hattest fühlte sich jetzt eher wie ein Traum als wie Realität an.

Es ist tatsächlich passiert, da warst du dir hundertprozentig sicher.

Aber solange es sich wie ein Traum anfühlte könntest du Chrollo vielleicht davon überzeugen dass nie etwas passiert war wenn er es rausfand.

Du verließt das Gästezimmer und gingst am Wohnzimmer vorbei direkt in die Küche.

Dein Hals tat noch immer weh also fülltest du dir ein Glas Wasser und trankst es in einem mal aus.

Als das erledigt war gingst du nach oben in dein Schlafzimmer und mit einem Stapel frischer Klamotten ins Badezimmer um zu Duschen.

Du fühltest dich besser als noch vor ein paar Tagen aber die heiße Dusche kostete dich noch so viel Kraft dass du nach dem Anziehen noch einen Moment auf der geschlossenen Toilette Platz nehmen musstest.

Du warst gerade aus dem Badezimmer getreten und hattest den Flur betreten als Chrollo plötzlich vor dir auftauchte.

„Oh mein-" riefst du überrascht aus und bevor du etwas sagen konnten fiel Chrollo dir bereits ins Wort.

"Jemand kommt." sagte er, beobachtete dich wie du verwirrt deine Augenbrauen zusammenzogst bevor du in dein Schlafzimmer tratst und aus deinem Fenster schautest.

Du wollten ihn fragen wer dich besuchen würde und warum er es bereits wusste, aber als dein Blick auf die Einfahrt gerichtet war bekamst du die Hälfte deiner Fragen beantwortet.

Gerade eben fuhr ein Auto die Einfahrt hoch und parkte neben deinem eigenen.

Auch ohne dass die Person das Fahrzeug verließ konntest du die knallrote Haarsträhne durch die Windschutzscheibe entdecken.

Hisoka besucht dich? Aber warum?

Und am wichtigsten; Woher hat er deine Adresse? Hattest du ihm gesagt wo du wohnst und es einfach vergessen?

Was auch immer richtig war, darüber konntest du dir später Sorgen machen weil der Rotschopf gerade aus seinem Auto stieg.

Du konntest dich gerade eben vom Fenster entfernen damit er dich nicht sehen konnte als er aufblickte, so wie du es immer tatest.

Für eine Sekunde hast du dich gefragt warum du so besorgt warst dass er dich besuchen kam bis dir einfiel dass er überhaupt nichts von Chrollo wusste.

„Chrollo, du musst gehen!" Sagtest du schnell und drehtest dich um, um Chrollos Gestalt mit deinem Blick zu begegnen.

Er brauchte kein Wort zu sagen, um seine pure Verwirrung über deine Dringlichkeit ihn gehen zu drängen zum Ausdruck zu bringen.

„Er weiß nichts von dir, ich habe ihm gesagt dass ich alleine lebe!" sagtest du schnell wahrheitsgemäß, es klingelte nur einen Moment später an der Tür.

Das plötzliche Geräusch ließ dich für einen Moment zusammenzucken, diese Situation war für deinen kranken Körper einfach zu stressig.

Wenn Chrollo einfach beschließen würde nicht zu 'verschwinden' dann könntest du absolut nichts dagegen tun.

Chrollos Gesicht bewegte sich jedoch keinen Zentimeter, auf seinen Zügen lag immer noch ein Ausdruck der Verwirrung.

"Bitte!" betteltest du fast während du die Treppe hinunter gingst um die Tür zu öffnen.

Du konntest auf keinen Fall so tun als wärst du nicht Zuhause wenn dein Auto so offensichtlich in der Einfahrt geparkt war.

„Wir können später darüber reden, aber bitte tu' zunächst einfach worum ich dich bitte!" fuhrst du fort und konntest nur ein kurzes und leichtes Nicken von Chrollo erkennen bevor du die Tür öffnen musstest um bei deinem Kollegen keinen Verdacht zu erregen.

„Oh, Hallo Hisoka." sagtest du, deine Worte hatten die Oktave einer Frage.

Anstatt jedoch zu antworten nickte er nur mit seinem typischen Grinsen.

"Was bringt dich hierher?" fragtest du.

Plötzlich spürtest du wie das restliche Wasser aus deinen noch nassen Haaren unangenehm und kalt deinen Nacken hinunterlief.

„Ich bin nur gekommen um zu sehen wie es dir geht. Darf ich reinkommen?" fragte er und du wolltest ihn gerade höflich abweisen indem du sagtest dass du dich nicht gut genug fühlst um einen Besuch zu bekommen.

Das hätte wahrscheinlich auch funktioniert denn deine Stimme war von heute Morgen noch immer leise und heiser.

In diesem Moment warst du das erste mal froh darüber.

Doch bevor du wirklich einen Satz bilden konntest, hatte er dir einen Teller mit ...irgendetwas fast direkt unter die Nase gehalten.

„Ich habe dir auch eine Kleinigkeit gemacht, damit es dir bald besser geht." Und mit diesen Worten begann er einen Schritt in deine Richtung zu machen, mit weiteren zwei hätte er dich fast zur Seite gestoßen und du hattest keine andere Wahl als zur Seite zu gehen und ihn hereinzulassen um nicht mit seinem Körper zusammenzustoßen.

Du konntest den Seufzer, der in deiner Kehle schwebte, nur schwer herunter schlucken.

Als du die Tür schlosst und dich umdrehtest um Hisoka ins Wohnzimmer zu führen, warfst du einen letzten Blick nach oben.

Zum Glück war Chrollo deiner Bitte wirklich nachgekommen und war nirgendwo zu sehen.

In Gedanken versprachst du ihm, dass du es wiedergutmachen würdest.

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora