Akt 4, Kapitel 6

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Die Angst verwandelte sich jedoch schlagartig in Wut, das gleiche passierte auch oben im Badezimmer als du die Worte auf dem Spiegel laßt.

Die Angst nahm ab und die Wut auf die unerwünschte Seele in deinem Haus nahm zu.

Pappkartons waren zusammengebaut und gestapelt worden und standen vor einem der beiden großen Fenster im Gästezimmer, verdunkelten den Raum deutlich und eine Ecke des Raumes war sogar total vom Licht abgeschottet.

In deiner Wut sahst du die Silhouette in der besagten Ecke jedoch nicht ehe du komplett von Wut eingenommen die Pappkartons einfach wegtratst.

Quer flogen diese durch den Raum, gaben das fehlende Licht frei und gemeinsam mit der dunklen Ecke verschwand die Gestalt, Chrollo, die sich zuvor darin Deckte.

Wieder und wieder tratst du auf die Kartons ein, tratst sie durch den Raum.

,,Hör auf damit!" riefst du Wütend und aus Frust bevor ein letzter Tritt eine der Kisten platt drückte.

Mit einem etwas schwereren Atem stürmtest du fast schon aus dem Zimmer, zogst die Tür so feste zu dass sie zu knallte.

Du ließt dich auf einen der Stühle am Esszimmertisch fallen, massiertest deine Schläfen mit Zeigefinger und Daumen um dich zu beruhigen.

Du seufztest einmal ehe du begannst zu Frühstücken.

Versuchte Chrollo dein Haus unter Besitz zu nehmen?

Dass er Keller und Dachboden verdunkelte verstandest du noch, er war daran gewöhnt diese zur Verfügung zu haben und ohne hin hatte Abir dir dazu geraten ihm diese wieder zu geben.

Aber jetzt versuchte er sogar das Gästezimmer einzunehmen, anscheinend wusste er dass du dich nicht in einen Dunkelen Raum trautest.

Was du alles dafür geben würdest Abir jetzt um Rat fragen zu können.

Bei dem Gedanken wurde dir etwas übel, du hattest fast vergessen wie gefährlich Chrollo sein konnte.

Abir war nicht ohne Grund geflohen, wenn du auch nur einen Moment unvorsichtig warst könnte er dich sicher töten wenn er wollte.

Du konntest nur hoffen dass, wenn du irgendwann mal unvorsichtig warst, was sicher passieren würde, die ,Liebe' die Chrollo für dich zu fühlen schien dir das Leben retten würde.

Einpaar Stunden später saßt du im Auto und warst auf dem Weg zum Supermarkt.

Dort angekommen nahmst du die Getränke die du brauchtest und ein paar Snacks ehe du dich zur Kasse begabst und Bezahltest.

Die Glasflaschen in denen sich der Alkohol befand klierrten immer wieder gegeneinander nachdem du sie in eine Tasche gepackt hattest und du fühltest dich ein wenig wie ein Alkoholiker.

Beim rausgehen hattest du ihm fast übersehen und musstest einpasr Schritte zurück laufen um ihn lesen zu können.

Ein Zettel hing an einer der Säulen kurz vorm Ausgang 'Mitarbeiter gesucht' stand drauf.

Du laßt dir den Zettel durch, risst die E-mail Adresse ab die an einer Papierfranse hing und nahmst sie mit.

Du machtest auch ein Foto der Stellenanzeige bevor du dich zurück ins Auto setztest und nach Hause fuhrst.

Zuhause angekommen sahst du schon beim Aussteigen dass dein Schlafzimmer Fenster, so wie eigentlich immer, offen war.

Du nahmst dir einen Moment um dich zu beruhigen, danach nahmst du die Einkäufe aus dem Auto und räumtest sie in der Küche ein wo sie hingehörten.

Als nur noch die Snacks in der Tasche waren drehtest du diese einfach um und entleeren sie auf der Küche Insel.

Dabei fielen auch der Kassenzettel und die E-mail Adresse aus der Tasche.

Nachdem auch die Snacks sicher verstaut waren nahmst du das Zettelchen mit der E-mail Adresse in die Hand.

Noch am selben Abend schriebst du die Bewerbung und schicktest sie ab, wenn sie dich annahmen könntest du vielleicht schon Anfang oder Ende nächster Woche beginnen.

Als es langsam spät und vorallem dunkel wurde gingst du hoch und machtest dich Bett fertig.

Vor dem Morgigen Tag hattest du Angst denn Morgen war die Beerdigung von der du geschworen hattest hin zu gehen und das würdest du auch.

Die Sachen die du morgen tragen wolltest legtest du auf dem Sessel bereit bevor du es dir im Bett gemütlich machtest.

Du hattest das Notizbuch in der Hand und saßt aufrecht im Bett mit deiner Bettdecke deine Beine bedeckend.

Du drehtest das Buch in deiner Hand, sahst dir Vorder- und Rückseite einmal genauer an.

Doch nichts war anders als beim letzten mal.

Auch als du das Buch auf schlugst und noch einmal Seite für Seite durchlaßt war alles so wie vorher, nur die Zeichnung von dir die Abir rein gezeichnet hatte war neu und den Text den sie hinterlassen hatte.

Als du die Seite erreichtest und nochmal das laßt was darin geschrieben war wurde dir die Situation noch einmal schmerzlich bewusst.

Du drücktest das Buch an deine Brust, die Seite noch immer offen.

Mit diesem Problem warst du ganz auf dich allein gestellt.

Niemand außer Abir und du wissen davon und die einzige Person außerhalb euch beiden war gestorben.

Plötzlich setzte sich ein Gedanke in deinen Kopf den du zuvor gar nicht in Betracht gezogen hattest.

Was wenn Chrollo etwas mit dem Tot deines Großonkels zu tun hatte?

Nein.

Nein, das konnte nicht.

Oder doch?

Was wenn er auch Abir etwas angetan hatte?

In einem Horrorfilm hattest du mal gesehen wie ein Geist einem Geisterjäger seinen eigenen Tod durch eben diesen Geist gezeigt hatte, hatte Chrollo vielleicht das gleiche mit Abir getan?

War sie deswegen gegangen, um sich selbst zu schützen?

Konnte er deine Eltern verletzen?

Deine Freunde, Verwandten, dich?

Du musstest schwer schlucken.

Aber das hattest du nur in einem Film gesehen, was wussten Drehbuchautoren und Produzenten schon über Geister?

Sicher wussten sie nicht, hoffentlich wussten sie nichts.

Trotz dass du aufgrund deiner Zweifel noch etwa eine Stunde wach warst war es im Haus ganz still.

Das hattest du am gleichen Abend gar nicht bemerkt, erst am nächsten Morgen fiel es dir auf.

Nicht dass es dich störte, es war nur ungewohnt.

Dieser Morgen fühlte sich komisch an, träge und traurig.

Als du aus dem Fenster sahst konntest du nur gerade eben einpaar Baumstämme ausmachen denn ein dichter Nebel hatte sich anscheinend in der Nacht niedergelegt.

Ein Blick nach oben und du sahst den grauen und dunkelen Himmel der es so aussehen ließ als sei es früh am Morgen obwohl es erst 10 Uhr war.

'Es kann jeden Moment anfangen zu regnen' sagtest du dir selbst in Gedanken und seufztest.

Wenigstens stimmte sich das Wetter auf deine Emotionen ein.

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz