Akt 3, Kapitel 5

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Als du wieder vernünftig Atmen konntest und genug mentale Kraft aufgebaut hattest deine Finger wieder auf den Rand der Manschette zu legen räusperte sich Abir.

,,Chrollo, wenn du es wirklich bist, dann Schreibe meinen Vornamen mit der Manschette auf dem Brett. Er lautet-" bevor sie ihren Namen sagen oder Buchstabieren konnte landete die Manschette auf 'A' doch dort stoppte sie auch.

Dein Herz schlug noch immer so stark in deiner Brust dass du das Gefühl hattest nicht jedes Wort verstehen zu können.

Kalter Schweiß bildete sich auf deiner Stirn bevor kleine Perlen von ihr runter rollten, lange würdest du Chrollos Präsenz nicht mehr aushalten können.

Es war ein bedrückendes, einsperrendes Gefühl Chrollo so klar mit im Raum zu haben.

Es fühlte sich so an als würde er direkt hinter dir stehen, seine Finger über deine Legen und dir in den Nacken atmen.

Dein Atem war flach und deine Hände zitterten ein wenig.

Du konntest nur hoffen dass Chrollo nach all dem wirklich weg war wenn die Séance vorbei war.

Abir stockte für einen Moment und als du das bemerktest sahst du zu ihr.

Eine Locke ihres Haares welche aus ihrem Zopf entkommen war in der Luft schwebte bevor sie ruckartig wieder auf ihre Schulter fiel als du diese ansahst.

Du zogst scharf die Luft ein und Abirs schwarze Augen legten sich eindringlich auf dich, baten dich dazu nicht noch einmal die Finger von der Manschette zu nehmen.

Die Kerze Flackerte ein wenig und bei dem Anblick wurde Abir bleich.

,,(Y/N), wir werden uns jetzt verabschieden." bist jetzt hatte sie noch nie so streng mit dir Gesprochen.

Es war mehr ein Befehl als eine bitte als sie das sagte und für einen Moment konntest du nur Stock steif da sitzen.

Wo war ihr netter Ton hin verschwunden?

Als du dich Mental dazu einigen konntest dass es auch für sie trotz allem eine Stressige Situation war nicktest du.

,,Chrollo" ihr Ton war noch immer streng als sie zu ihm Sprach ,,Du bist nicht in diesem Haus Wilkommen."

Als du spürtest wie sie die Manschette Richtung 'Goodbye' schob, folgtest du ihrer Bewegungen einfach.

Als sie die Finger von der Manschette nahm tatst du es ihr gleich und nur wenige Millisekunden später flog das Brett mitsamt der Manschette quer durch den Raum, als hätte er gewartet dass deine Hände es nicht mehr Berührten.

Du schriest vor schreck kurz auf und schlugst die Hände vor den Mund um dich davor zu hindern weiter zu Schreien.

Dein Blick glitt von der Richtung in die das Brett geflogen war zu Abir die an der neben liegenden Kante des Tisches saß.

Deine Hände waren noch immer auf deinen Mund gepresst und dämpften den Schrei der jetzt deine Kehle verließ.

Abirs Augen waren geschlossen, ihr ganzer Körper zitterte und mit der Linken Hand kritzelte in das Notizbuch was du von deinem Großonkel hattest mit dem Stift den sie sich mit diesem zurechtgelegt hatte.

Etwas Blut fing an aus ihrer Nase zu laufen.

Du wusstest nicht was du machen solltest und aus Verzweiflung packtest du sie an den Schultern und schütteltest sie.

,,Abir! Abir bitte wach auf!" schriest du ihr fast schon ins Gesicht während du sie weiter und weiter rütteltest.

Tränen stiegen dir in die Augen und fielen zusammen mit dem Angstschweiß von deinem Gesicht.

Erst als du eine Ladung Tränen wegblinzeltest sahst du es.

Eine Gestalt war in die Ecke gepresst, nur das Licht der Kerze schien genug Licht darauf dass man ihre Umrisse erkennen konnte doch auch diese verschmolzen zur Oberen Hälfte mit der Dunkelheit.

Wie Hypnotisiert starrtest du in die Obere Ecke denn die Gestalt schien in der Luft zu schweben, den Rücken in die Ecke gedrückt und die Hände so positioniert als ob sie sich mit diesen dort oben halten würde.

In deiner Schockstarre gefangen rütteltest du noch immer wie in Trance an Abir, sagtest ihren Namen immer wieder doch er war nur noch ein Flüstern.

Auf einmal ergriff eine Hand dein Handgelenk und ruckartig sahst du zu Abir, es war ihre Hand.

Sie war wieder zu sich gekommen.

Du warfst einen Blick zurück zur Zimmer Decke doch die Gestalt war verschwunden.

Dein Gesicht verzog sich und die Tränen flossen wie in einem Fluss aus deinen Augen.

Noch nie in deinem Leben hattest du so etwas erlebt, wolltest es erleben oder hast dir je vorgestellt so etwas zu erleben.

Abir klappte das Notizbuch mit dem Stift zwischen der Seite in der sie gezeichnet hatte zu, das Geräusch ließ dich aufschrecken.

Abir stand auf und machte das Licht an, pustete die Kerze aus.

,,Ich muss telefonieren.." sagte sie und ging in Richtung deines Festnetz Telefons.

Das Gespräch war nicht lang aber was sie sagte konntest du auch nicht ausmachen da sie sich fürs Telefonieren ins Gästezimmer verschanzt hatte.

Das einzige was dir Komfort und ein Gefühl von Sicherheit gab war das Licht was Abir angemacht hatte, die Tränen hörten nicht auf zu laufen.

Als Abir wieder zurück ins Wohnzimmer kam saßt du noch immer auf deinen Platz am Esstisch, immer noch still am weinen.

Du versuchtest Abirs Gesichtsausdruck zu lesen doch er war blank, verrat dir nichts.

Still nahm sie das Notizbuch, setzte sich auf die Couch und schrieb auf einer neuen Seite etwas rein.

Das Notizbuch ließ sie liegen als sie aufstand.

Sie verschwand kurz wieder im Gästezimmer bevor sie mit ihrem Koffer wieder herauskam.

Sie nahm ohne Worte die Kerze vom Tisch und ihre Jacke von dem Haken an der Wand bevor Scheinwerfer die Küche und das Wohnzimmer kurzzeitig erleuchteten und sie die Haustür öffnete.

Du sprangst auf.

,,Abir!" riefst du ihr nach doch sie war bereits aus der Tür verschwunden.

Du liefst ihr nach, risst die Mittlerweile ins Schloss gefallene Haustür wieder auf und gingst Barfuß dem Taxi entgegen was bereits auf deiner Auffahrt gewendet war und in das Abri gerade einstieg.

,,Hat es geklappt?!" fragtest du, gingst weitere Schritte dem Taxi entgegen und ignoriertest die Kieselsteine die sich mit jedem Schritt in deine Füße Gruben.

Du ignoriertest den anfangenden Regen der Eiskalt vom Himmel fiel.

Du konntest sehen wie sie zu dir sah bevor sich ihr Blick Richtung Taxifahrer wand und du ihr das Wort 'Bahnhof' von den Lippen lesen konntest.

Danach fuhr das Taxi einfach los, ohne dass Abir dir eine Antwort gab.

Du ranntest dem Taxi ein paar Meter nach, schriest dem fahrenden Fahrzeug noch einmal fragend entgegen ob es geklappt hätte.

Doch es blieb nicht stehen.

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)Where stories live. Discover now