Akt 6, Kapitel 9

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Du wolltest Chrollo nicht mehr erzählen was du draußen im Wald gesehen hattest aber er drängte dich immer wieder dazu.

Du hattest das Gefühl dass er dich sogar absichtlich wach gehalten hat um dich dazu zu drängen es ihm endlich zu sagen.

Und das Schlimmste war, dass du nicht einmal wusstest warum er so darauf bestand es zu wissen.

Aber du wurdest immer müder und nach einer halben Stunde, die sich eher wie drei anfühlte, gabst du nach.

„Ich habe gerade etwas etwas Seltsames im Wald gesehen. Wahrscheinlich liegt es nur an meinem Fieber...", sagtest du und hofftest, dass es ausreichen würde damit er dich in Ruhe ließ.

Anstatt zu antworten oder zu fragen, wie du gehofft hattest dass er es nicht tun würde, legte er einfach seine Hand auf deine Stirn um deine Temperatur zu 'messen' wie er es seit gestern schon ein paar Mal getan hatte.

Aber anders als am Tag zuvor waren seine Hände warm.

Eine fast unerträgliche Wärme, die dich dazu brachte den Instinkt zu unterdrücken vor seiner Berührung zurückzuschrecken.

Aber du warst viel zu erschöpf um beinahe noch einmal mit Chrollo zu diskutieren also bliebst du still und wartetest darauf, dass er endlich etwas anderes tat wie zum Beispiel seine Hand wieder zurück zu nehmen.

Warum war er gerade jetzt so seltsam? Ist es wirklich nur dein Fieber das ihn als so erfasst?

Liegt es an der Erkältung die dich empfindlich macht?

Was auch immer es war, du konntest dich später damit befassen aber jetzt wolltest du so lange wie möglich schlafen gehen und dich ausruhen.

„Ich bin müde.", sagtest du also, Chrollos Hand ruhte immer noch auf deiner Stirn und du konntest spüren wie sich Schweiß bildete dort wo seine Hand ruhte.

„Das dachte ich mir... deine Temperatur ist seit dem Nachmittag gestiegen und du hast seitdem fast durchgeschlafen..."

Sanft zog er seine Hand von deiner Stirn weg und legte sie stattdessen auf deinen oberen Rücken, während sein anderer Arm um deine Taille ruhte.

Mit einer Berührung, die sich anfühlte als ob sie aufgrund ihrer Weichheit gar nicht da wäre, führte er dich zurück zum Bett.

Du warst so erschöpft, dass du dich praktisch auf die Matratze fallen ließest und dabei deinen Kopf fast schon hart auf das Kissen fallen ließest was deine Kopfschmerzen nur verschlimmerte.

Du wolltest deine Decke nicht benutzen, aber Chrollo wollte dass du es tatest also gab es keinen Weg daran vorbei.

Zumindest machte er einen Kompromiss und öffnete das Fenster damit sich wenigstens dein Gesicht durch die sanfte Brise, die diese Jahreszeit mit sich brachte, abkühlen konnte.

Du bist in der Nacht ein paar Mal aufgewacht, hast aber schnell die Augen wieder geschlossen um ein Gespräch mit Chrollo zu vermeiden und das Fieber schneller zu überwinden.

Du hattest einfach nicht das Gefühl mit Chrollo ein Gespräch führen zu können.

Aber jedes Mal, wenn du aufwachtest, warfst du einen Blick in Chrollos Richtung und jedes Mal saß er auf dem Fensterrahmen wodurch sein Seitenprofil für dich sichtbar war.

Du warst dir nicht sicher ob du es dir nur eingebildet hattest, aber du meintest Chrollos Lippen dabei zu beobachten wie sie sich bewegten als ob er sprechen würde obwohl kein Ton seine Lippen zu verlassen schien.

Beim Versuch wieder einzuschlafen versuchtest du den Wind zu ignorieren der durch die Flure strich durch die Zimmer schlich und heulende Geräusche machte.

Da du aber schon Schlimmeres mit Chrollo durchgemacht hattest, hat es nur kurze Zeit gedauert bis du dich an den Lärm gewöhnt hattest und wieder einschlafen konntest.

Und mit Chrollo fühltest du sich sowieso viel sicherer.

Als du am nächsten Morgen wach wurdet ging es dir nicht besser als gestern.

Es war schon eine Weile her dass es dir so schlecht ging und du vermisstest deine freie Nase die gerade völlig verstopft war.

Chrollo kam manchmal vorbei um nach dir zu sehen, ließ dich etwas Wasser trinken und erinnerte dich daran wenigstens einen Snack zu essen.

Er gestand dass er gerne für dich kochen würde, aber er könne nicht da er einfach nicht in der Lage war lange genug in seiner materialisierten Form zu bleiben.

Aber er kam einmal mit einer Tablette gegen deine Kopfschmerzen in dein Zimmer.

Seit heute Morgen hatte dein Zustand sich immer weiter verschlechtert, es war so schlimm dass es dich manchmal aus dem Schlaf weckte und dich vor Schmerzen fast weinen ließ.

Das Medikament war eine Erleichterung und du schliefst bis zum späten Nachmittag bevor du genug Energie hattest um mindestens eine einzige Mahlzeit für den Tag zu dir zu nehmen.

Du brauchtest fast eine halbe Stunde um überhaupt eine einfache Mahlzeit auszuwählen und weitere zehn Minuten um sie zuzubereiten.

Du hast dir das Essen fast schon in den Rachen gedrängt, das Einzige was dich ermutigt hatte etwas zu essen war Chrollo der glücklich zu sein schien dass du essen wolltest.

Du hast versucht nach deinem eher dürftigen Abendessen wach zu bleiben.

Es hat dir irgendwie ein schlechtes Gewissen gemacht dass du fast den ganzen Tag gefehlt hattest und Chrollo sich praktisch um dich kümmerte.

Aber du schafftest nur eine halbe Stunde des Films bevor dir deine Augen das Gefühl gaben das gesamte Gewicht des Sonnensystems zu tragen.

'Ich werde sie nur einen Moment ausruhen..' hattest du dir selbst in Gedanken versprochen aber bevor du etwas dagegen tun konntest schliefst du schon neben Chrollo auf dem Sofa ein.

Chrollo hatte dich geweckt um dich in dein Schlafzimmer zu begleiten, zumindest war es das was er tun wollte.

Aber du hast gejammert, hast seine Hände weggeschlagen als er versucht hatte dich hochzuziehen und hast ihm gesagt dass du nicht nach oben gehen wolltest.

Du warst einfach zu müde um die Treppe hinaufzugehen und hattest Angst oben angekommen zu wach zu sein um wieder einzuschlafen.

Du warst okay damit auf der Couch zu schlafen, Chrollo jedoch nicht.

„Dann schlaf wenigstens im Gästezimmer", sagte er fast flehend.

Du wolltest nicht aber inzwischen solltest du zu der Erkenntnis gekommen sein dass Chrollo immer bekommen würde was er will auf die eine oder die andere Weise.

Das einzige was du tun konntest war den Kompromiss anzunehmen.

Am Ende hat er dich genervt im Gästezimmer zu schlafen bis er es schließlich geschafft hatte dich zum nachgeben zu bringen.

Er hat dort sogar das Fenster geöffnet um dir die frische Luft zu verschaffen nach der du dich seit gestern Abend so verzweifelt gesehnt hattest.

Und wenn das Bett nicht so bequem gewesen wäre hättest du Chrollo getreten weil er dir schon wieder auf die Nerven gegangen ist.

Doch trotz des bequemen Bettes blieb auch diese Nacht nicht ungestört.

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)Where stories live. Discover now