Es dauerte nicht lange bis der Pastor die Kapelle betrat.
Die Schwester deines Großonkels hielt eine Rede, danach sagte der Pastor noch etwas und das Beerdigungslied wurde gespielt.
Während das Lied durch die Kapelle hallte konntest du im Augenwinkel sehen wie ihre Schultern bebten.
Stumm nahmst du ihre Hand die auf ihrem Schoß lag und drücktest sie.
Sie sah kurz zu dir und lächelte dich dankend an, Tränen in den Augen, ehe sie ebenfalls deine Hand drückte und wieder zur Urne sah.
Hand in Hand gingt ihr zur Stelle wo die Urne auf dem Friendhof begraben werden sollte, hinter dem Pastor her und hinter der Urne die von zwei Männern getragen wurde.
Angekommen wurde die Urne in die Erde gelassen, eine Frau kam an euch vorbei und gab euch jeweils eine Rose die ihr gemeinsam in das Loch auf die Urne warft.
Nach dem formellen und der bedrückenden Stille die auch dich zu tränen kommen ließ drehte sie sich zu dir, ihre Hand noch immer in deiner.
,,Komm doch mit zur Feier bei mir zuhause, dort können wir in aller ruhe reden und ich kann allen zeigen wie groß du geworden bist!" sie musste bei ihren letzen Worten lächeln und du konntest einfach nicht anders als ihre Einladung an zu nehmen.
Kurz nachdem du in dein Auto gestiegen warst und gerade ihrem Auto hinterher fuhrst konntest du nicht anders als zu seufzen.
Eigentlich hattest du vor nur zur Zeremonie zu kommen und dann wieder nach Hause zu fahren doch jetzt warst du auf den Weg zum Haus einer eigentlich Fremden die sich dennoch so vertraut anfühlte.
Die fahrt dauerte nur eine Viertelstunde und der Regen der zwischendurch wieder gefallen war hatte auch wieder aufgehört, der Nebel war mittlerweile auch so gut wie weg.
Du parktest direkt hinter ihr auf der Einfahrt, sie war schon ausgestiegen als du dein Auto parktest und wartete auf dich.
Sie kam auf dich zu nachdem du den Motor ausgemacht hattest.
,,Wozu hast du denn eine Kiste in deinem Auto?" fragte sie.
Stimmt, wegen den Sachen wolltest du noch fragen.
Kurzerhand erklärtest du ihr was es war und sie sagte sie würde die Kiste gerne nehmen.
Sie habe wohl auch einen Teil der Asche aus der Urne bekommen und sagte sie könne mit den Sachen ihres Bruders einen Gedenkschrein einrichten.
Du mochtest die idee.
Nicht nur, dass sie den Schrein an gedenken ihres Bruders machen wollte sondern auch dass die Sachen die du mitgebracht hattest einen neuen Platz gefunden hatten.
Einen guten Platz bei jemanden der sie auch wirklich wollte und ihre Zustimmung gab dir das Gefühl geholfen zu haben.
Noch während ihr euch unterhielt und du die Kiste raushohltest parkten mehrere Autos um das Haus herum, du erkanntest die Gesichter von der Zeremonie und kurze Zeit darauf saßt du auf einem Stuhl im Haus.
Immer wieder kam deine Großtante mit Leuten zu dir und an dir vorbei, stellte dich vor und viele schienen sich auch noch an dich zu erinnern.
Nur eine halbe Stunde später traf das Buffet ein was sie bestellt hatte und alle versammelten sich an den zwei zusammen gestellten Tischen um zu essen.
Von mehreren Teilen des Tisches wurdest du in Gespräche verwickelt, meistens über die Vergangenheit.
Du wurdest gefragt was du seit deiner Kindheit gemacht hattest, wie die Schulzeit so für dich war, wie es deinen Eltern erging und du erzähltest alles was irgendwie von Interesse sein konnte.
,,Wohnst du immernoch bei deinen Eltern?" fragte aufeinmal eine Frau, soweit du wusstest war sie die Tochter eines engen Freundes deines Großonkels und nur 10 Jahre älter als du.
,,Oh nein, ich bin in sein altest Haus eingezogen. Ich wohne jetzt dort." gabst du als ehrliche Antwort.
,,Und, wie gefällt es dir?" kam die nächste Frage.
,,Das Haus ist groß und wunderschön." sagtest du doch als du aufeinmal gefragt wurdest, ob es nicht einsam wäre stocktest du kurz.
Ganz am Anfang ja, da fühltest du dich einsam, aber das war auch die Zeit von der du nichts von Chrollo wusstest.
Deine Antwort kam verzögert.
,,Naja, nicht wirklich. Ich glaube ich habe mich schnell daran gewöhnt." du warst froh dass man deine überrumpelte Pause nur als eine Überlegung ansah denn wenig später sprach jeder wieder miteinander.
Du bliebst um einiges länger als du gedacht und gewollt hattest aber du hattest dich einfach lange nicht mehr so Wilkommen und sicher gefühlt.
Es fiel dir fast schon unendlich schwer dich zu verabschieden und zu gehen.
Du hinterließt deiner Großtante aber deine Telefonnummer, du hattest so viel gutes von dem Haus erzählt dass sie dich gerne mal besuchen wollte und damit hattest du alles andere als ein Problem.
Jedenfalls wenn Chrollo mitspielen würde, so wie er es bei deinen Eltern tat.
Als du schlussendlich eine Stunde später zu Hause ankamst war es 18 Uhr.
Du ließt dich auf das Sofa im Wohnzimmer fallen und seufztest wohlig.
Egal wie traurig der anlass war, der heutige Tag war gut.
Du hast nach langer Zeit mal wieder persönlich mit anderen Leuten gesprochen und dich wirklich wilkommen gefühlt.
Mit deinem Handy öffnetest du deine E-mails, es landete eine in deinem Postfach von einer dir fremden Person.
Der Betreff laß 'Stellenanzeige' und sofort setztest du dich aufrecht hin bevor du die E-mail durch laßt und erstmal nur überflogst.
Du warst eingestellt, du warst tatsächlich eingestellt!
Voller freude sprangst du auf, sprangst fast schon durchs Haus und konntest nicht anders als dich unendlich zu freuen.
Nachdem du dich etwas beruhigen konntest gingst du hoch in dein Schlafzimmer und zogst dich um, danach gingst du in die Küche um deinen neuen Job richtig zu feiern.
Du hohltest den Alkohol aus dem Schrank, kipptest dir ein Glas voll.
Weil du neben den Trinken noch mehrere Sachen tatest bemerktest du gar nicht wie viel von der benebelnden Flüssigkeit in deinem System landete.
Ein Glas nach dem anderen verschwand in deiner Kehle, die Wirkung traf dich auf einen Schlag und du konntest dich kaum noch auf den beinen halten.
Du ließt dich lachend wieder auf das Sofa fallen, schlosst die Augen damit sich die Welt nichtmehr so schnell drehte.
Die Kraft die Augen wieder zu öffnen besaßt du jedoch nicht und nur einpaar Momente später warst du eingeschlafen.
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gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)
FanfictionSo sehr hattest du dich gefreut endlich alleine Leben zu können nur um herauszufinden dass du gar nicht so alleine bist wie du gerne wärst. Nicht nur ein Haus mit Spinnen in jeder Ecke hat dir deine Verstorbene Großtante hinterlassen sondern so viel...