Akt 1, Kapitel 8

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Du hattest schon von Ouija boards gehört, obwohl sich dein Glaube an Geistern eher in Grenzen hielt.

Du hattest nie an welche geglaubt, ein Ouija board war also nichts anderes als ein Spielzeug was einen höchstens Überreagieren ließ.

In der Kiste befand sich nur das Board, die Manschette fehlte also.

Doch wo war sie?

Deine Verwunderung warum deine Großtante so etwas besaß war klein, es musste ja nicht unbedingt ihres sein.

Vor ihr gab es auch schon Leute die mal in diesem Haus wohnten und Ouija Bretts machten ihre Runde schon seit einem guten Jahrhundert, die Wahrscheinlichkeit war also hoch dass es einem früheren Besitzer des Hauses gehörte.

Die Kiste stelltest du auf Seite und auf die Bilder die du aus ihr gefischt hattest stelltest du das Ouija board damit sie nicht wegflogen während du dich bewegtest.

Dir stach eine Kiste ins Auge die eng an einer hinteren Wand stand, ihr edles und altes Design hob sie von den Papier und Pappkisten, die sich sonst so hier befanden, ab.

Du warst neugierig, abgelenkt von deinem eigentlichen Ziel die Manschette zu finden, also zogst die sie etwas hervor damit du sie öffnen konntest.

Die Kiste war recht schwer, du musstest dich trotz ihrer mittleren Größe richtig bemühen sie hervorzuziehen.

Du hobst den Deckel auf, auch er wog definitiv etwas und du musstest beide Händen verwenden um ihn aufzustemmen.

Das innere der Kiste war mit dunkel Lila samt verkleidet und als du die Finger darüber fahren ließt fühlte es sich so an als würdest du Wolken streicheln, ein 'Wow' entfloh dir.

Trotz der langen Zeit die die Kiste hier rumgestanden haben musste war der Samt noch immer unglaublich weich, er musste unglaublich hochwertig sein und hatte wahrscheinlich mit der Kiste die ihn umgab ein kleines Vermögen gekostet.

Als du mit dem Bewundern der Kiste fertig warst sahst du dir ihren Inhalt genauer an, auch wenn deine Fingerspitzen sich immer wieder nach dem feinen Stoff sehnten.

Ganz oben lagen blaue Perlen Ohrringe, ein Buch mit einem Händedruck darauf sowie ein blauer Stoff fetzen.

Ein Schal vielleicht? Oder ein Stirntuch?

Du legtest es zusammen mit dem Buch und den Ohrringen beiseite und holtes den Mantel heraus.

Er war sorgfältig gefaltet und in die Kiste gelegt worden, es tat dir fast schon leid ihn daraus zu hohlen aber du warst neugierig.

Du nahmst ihn an beiden Schulter Ecken und hobst ihn so weit hoch wie es deine Arme erlaubten bevor du ihn etwas mehr in deine Richtung zogst.

Zwischen den Mantel war etwas gefaltet gewesen was nun heraus und auf den Boden fiel.

Es war die Manschette des Ouija brettes doch du warfst ihr vorerst nur einen flüchtigen Blick zu.

Der Mantel war in einem dunklen Lila, der Stoff war sogar so dunkel Lila dass er in einem anderen Licht schwarz erschien.

Um den Kragen herum war in einem recht großen Umfang weißes Fell angebracht, auch an der Öffnung für die Hände an den Ärmeln schmückte das Fell den Mantel.

Goldene Knöpfe gingen an der Außenseite des Mantels entlang und als du den Mantel umdrehtest sprang dir ein ebenfalls goldenes Peterskreuz entgegen, die innen Seite des Mantels war aus einem Roten Stoff.

Es war ein...extravaganter Mantel aber keines falls hässlich, nur nicht dein Geschmack.

In der Kiste befand sich noch eine Hose und ein Oberteil die zusammen passten, sie waren schwarz-gräulich und mit weißen Stoff verziert.

Auch ein Anzug befand sich in der Kiste doch dieser war völlig normal, fast schon langweilig im Gegensatz zu den anderen Kleidungsstücken.

Du faltetest alles wieder zusammen und legtest es zurück in die Kiste, auch die Ohrringe, das Buch und der blaue Stoff fanden ihren Weg in die Kiste in der du sie gefunden hattest.

Nur die Manschette landete nicht wieder zurück an dem Platz wo du sie gefunden hattest

Als du die Kiste wieder geschlossen hattest ließt du sie dort stehe wo du sie zuvor mühsam hingezogen hattest und standst mit der Manschette in der Hand auf.

Du legtest sie einfach auf das Ouija board welches du mit der Vorderseite nach oben wieder in die 'Foto' Kiste gelegt hattest da du sonst nicht wusstest wohin damit.

Du hattest dir gerade die Fotos der Hochzeit deiner Großtante geschnappt als auf einmal ein lauter Knall ertönte und das Haus gefühlt unter der Wucht bebte.

Du warst heftig zusammengefahren und hattest vor schreck fast die Bilder losgelassen.

Schwer atmend legtest du deine Hand auf deine Brust um dein rasendes Herz zu beruhigen und sahst durch die Öffnung die die offene Luke des Dachboden bot zum Flur der Oberen Etage hinunter.

Deine Zimmertür war zu geknallt, ein Windstoß muss sie zu geschlagen haben und das nicht gerade sanft.

Du brauchtest noch einen kurzen Moment um dich von deinem Schreck zu erholen bevor du dich auf den Weg nach unten machtest.

Mit beiden Händen an die Treppe geklammert gingst du sie vorsichtig runter.

Mit festen Boden unter den Füßen machtest du dich auf den Weg in dein Schlafzimmer um das Fenster wieder zu schließen.

Als dein Blick auf das Fenster traf hieltst du kurz inne.

Du hattest fast vergessen dass du letzte Nacht ein Gummiband um die Henkel des Fensters gesponnen hattest damit es nicht mehr einfach aufschwang, besagtes Gummiband lag nun in mehreren kleinen Teilen auf dem Boden vor dem Fenster.

Du gingst auf das Fenster zu und schlosst es bevor du dich auf den Boden knietest und die einzelnen Teile des Gummibandes in die Hand nahmst um es besser betrachten zu können.

'Komisch..' dachtest du.

Natürlich hätte das Gummiband reißen können, immerhin hattest du es so oft um die Henkel beider Fenster Seiten gedreht wie es zuließ ohne zu reißen.

Ein starker Windstoß hätte das Gummi also überdehnen lassen können was zur Folge hätte dass das Gummiband reißt.

Aber es war nicht nur an einer Stelle gerissen, es war in mehrere Einzelteile verfallen.

Wäre es gerissen gäbe es nur eine Bruchstelle aber mit den vielen Einzelteilen die sich in deiner Hand befanden sah es eher so aus als hätte jemand das Band, so wie es um die Henkel gewickelt war, mit einer Schere durchgeschnitten oder aus trotz in seinen jetzigen Zustand zerrissen.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen warfst du das gerissene Gummiband in den Mülleimer im Badezimmer, alle dreizehn Teile landeten dort.

Seufzend sahst du auf die Uhr, es war bereits Abend und dunkel draußen.

Du legtest die Bilder auf den bei stell Tisch neben dem Sessel in deinem Zimmer und gingst danach runter um Abend zu essen.

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)Where stories live. Discover now