Akt 6, Kapitel 4

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Du hättest wirklich heulen können denn als dubdie Tür öffnen wolltest war sie zu.

Auch mehrfaches rütteln, ziehen und drücken brachte rein gar nichts.

Wütend schnaubtest du.

Du hast dich vom Regen komplett durchnässen lassen, für gar nichts.

Frustriert ranntest du wieder zurück zu deinem Auto und setztest dich rein, die kälte die draußen Herrschte und durch den Regen nur noch schlimmer wurde ging dir bereits durch Mark und Bein.

Als du den Motor deines Wagens gerate startetest machte sich genau diese Kälte bemerkbar denn ein paar Nieser entflohen dir.

,,Kein Wunder..." murmeltest du ehe du los fuhrst.

Als du gerade das Waldstück zu deinem Haus rein fuhrst, fing im Radio eines deiner Lieblingslieder an zu spielen.

'Wenigstens hat dieser Tag noch etwas gutes' dachtest du, und drehtest die Lautstärke auf.

Laut begannst du zum Song mit zu singen und ließt dich vom Rhythmus mit ziehen.

Es kam gerade dein lieblings Part als etwas großes über die Straße genau vor deinem Auto in den Waöd huschte.

Ein Schrei entfuhr dir und im allerletzten Moment konntest du noch bremsen um nicht mit dem, was auch immer, zusammen zu krachen.

Dein Herz hämmerte wie Wild, deine Augen waren vor Schock aufgerissen und dein Fuß drückte noch immer auf das Bremspedal.

Für einpaar Augenblicke bliebst du wie fest gefrohren so sitzen ehe du dich wagtest mit deinen Augen den Weg zu verfolgen den das, was auch immer es war, gegangen sein musste.

Dein Blick führte dich demnach in den Wald.

Außer einen Felsen der aussah wie ein großer und breit gebauter Mensch konntest du jedoch nichts erkennen.

Als du dich einiger maßen gefasst hattest, hebtest dubdein Fuß wieder von der Bremse und fuhrst wieder langsam los.

Der Regen der heute Nachmittag angefangen hatte, prasselte noch immer erbarmungslos auf die Erde hinunter.

Als du die Tür zum Haus auf schlosst und hinein tratest stand Chrollo, anders als sonst, direkt an deiner Seite.

,,Was ist passiert?" fragte er besorgt, kam ein paar Schritte auf dich zu und beugte dich mit besorgten Augen.

Du warst Verwirrt über seine Frage, er hat den Vorfall doch gar nicht mitbekommen können?

Chrollo schien zu verstehen was du dachtest.

,,Du bist Blass, komplett durchnässt und siehst aus, als hättest du einen Mord miterlebt." Er kam einen weiteren Schritt auf dich zu, streckte sogar die Hände nach dir aus, doch er zögerte.

Für einen Moment verhaarten seine Hände in der Luft, als ob er sich nicht sicher wäre ob er dich überhaupt wirklich berühren konnte.

Doch schlussendlich legten sich zwei Hände auf deine Schultern, die Daumen dieser Hände fuhren in kreidenden Bewegungen beruhigen über den Stoff deiner Jacke die du noch immer trugst.

Du warst jedoch so in deinen eigenen Gedanken versunken dass du erst aus ihnen schnapptest als du das Gewicht Chrollo's Hände auf deinem Körper spürtest.

,,Ich...uhm.." versuchtest du einen Anfang zu bekommen und alles so knapp und aufschlussreich wie möglich beantworten zu können.

Doch ein Anfang fiel dir nicht ein.

Als du nichts sagtest gingen Chrollos Hände deine Arme hinunter, ganz langsam, bis sie bei deine Händen ankamen und er diese in seine nahm.

Seine Hände waren warm und fest und du stelltest dir vor wie ihr Hand in Hand im Frühling durch einen Park lieft.

Ihr würdet miteinander reden, lachen, glücklich sein.

Du schütteltest den Kopf.

Das war dumm zu denken, es würde nie so sein können.

Nicht nur, dass du lebtest und Chrollo tot war sonder auch dass er vielleicht gar nicht so von dir dachte wie du von ihm.

Außerdem war es falsch, so unendlich falsch, jemanden zu lieben den du eigentlich gar nicht kanntest und der gestorben war bevor du geboren wurdest.

Er ist in der Zeit stehen geblieben wärend sie für dich immer und immer weiter lief bis du irgendwann mit grauen Haaren einfach sterben würdest.

So oder so, mit Chrollo konntest du nichts haben.

Kein Leben, keine Familie, keine Liebe.

Dennoch konntest du seine Hände nicht einfach weg schlagen und als er dein Kopfschütteln sah wehrtest du dich nicht gegen seine Arme die deinen Oberkörper sanft umschlossen.

Dein Ohr war gegen seine Brust gepresst und du bildetest dir ein dort einen Herzschlag zu hören, zu schön wäre das gewesen.

Vorsichtig hobst du deine Arme und legtest sie um Chrollo's Taillie, griffst feste nach der Kleidung die er trug.

Als würde das ihn davor bewahren seine Kraft zu verlieren und wieder transparent zu werden, als könntest du ihn für immer bei dir behalten wenn du ihn nur fest hielst.

Du hattest schon länger das Gefühl dass du mehr für Chrollo übrig hattest als dir am Anfang lieb gewesen wäre.

Ganz am Anfang hatte er dir Angst gemacht, dich beunruhigt, dich ständig in Wut und Verzweiflung versetzt.

Sicherlich hatte er dich auch absichtlich zu einigen dieser Emotionen getrieben.

Doch jetzt war er wie ein Freund.

Er hatte sich erklärt, dir seinen Standpunkt klar gemacht und dir wurde bewusst dass er nicht der böse war, dass es so jemanden gar nicht gab.

Was du nicht wusstest, war wie falsch du lagst.

Chrollo's Hand hob sich, kam am Ansatz deines Haares zu legen und striff langsam deine Haare hinunter.

,,Es ist alles in Ordnung, du bist bei mir in Sicherheit." flüsterte er.

Dir war gar nicht aufgefallen dass du angefangen hattest zu weinen.

Stumm liefen dir die Tränen aus den Augen.

Du warst dir nicht einmal sicher ob es noch immer der Schock war der dich zum weinen brachte oder ob es der Schmerz in deinem Herzen war zu wissen, dass du niemals ein Leben mit Chrollo führen konntest.

Doch du konntest ihm das nicht sagen, du konntest ihm deine Gefühle nicht gestehen.

Du hattest Angst, und das vor mehreren Sachen.

Vorallem weil du glaubtest zu wissen was Chrollo sagen würde.

Er war ein vernünftig Denkender Mann ubd er würde dir genau das sagen, was du dir selbst schon sagtest: dass es unmöglich war.

Doch vielleicht würde er dir auch sagen, und dass war deine größere Angst, dass er nicht ähnlich empfand wie du.

Auch wenn du dir noch nicht lange über deine Gefühle im klaren warst und ihn noch nicht so lange kanntest, warst du dir sicher dass du nicht einfach ohne ihm leben könntest.

Alle die du zuvor in deinem Leben hattest wohnten weit weg von dir und in dieser Stadt kanntest du, bis auf deinen Chef und deinem nervigen Kollegen Hisoka, niemanden.

Du warst quasi alleine, nur Chrollo war bei dir und du konntest ihn nicht einfach los lassen.

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt