Akt 7, Kapitel 3

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„Das musstest du wirklich nicht...", fingst du an als du widerstrebend nahmst was Hisoka für dich mitgebracht hatte.

„Oh, das habe ich gerne getan, alles für die Person mit der ich am liebsten Arbeite." unterbrach er, drückte den abgedeckten Teller den er mitgenommen hatte noch weiter gegen deinen Körper und zwinkerte dir zu.

Die Worte und das Augenzwinkern ließen dich schaudern.

Und auch wenn Chrollo nicht anwesend war konnte man daran erkennen wie unwillkommen er den Gast einschätzte in dem sich die Luft ganz leicht veränderte.

Wortlos drehtest du sich um, um den Teller auf die Arbeitsplatte in der Küche zu stellen.

Da der Inhalt des Tellers bedeckt war konntest du nicht erkennen was es war obwohl es sich um etwas Essbares handeln musste.

Als du ins Wohnzimmer zurückkamst, saß Hisoka nicht auf dem Sofa auf dem du ihn zurückgelassen hattest.

Du wolltest gerade nach ihm rufen als du seine roten Haare im Flur zum Gäste-Bade- und Schlafzimmer verschwinden sahst.

Mit ziemlich schnellem Tempo folgtest du ihm.

„Wie wäre es, wenn du mir alles zeigst?" fragte er als wäre es für ihn in Ordnung dein Zuhause einfach so zu erkunden.

Sein Blick fiel auf eines der Gemälde, die im Flur hingen.

Sie stammten von deiner Großtante und du fandest sie hübsch genug um sie dort zu lassen.

Du wolltest gerade antworten als er noch einmal sprach.

„Das ist ein wunderschönes Gemälde!" sagte er, fast so etwas wie Aufregung in seiner Stimme.

„Ich weiß nicht, von wem es ist, ich habe sie nicht gekauft. Meine Großtante-", sagtest du wurdest aber erneut von Hisoka unterbrochen.

Wenn er so weitermachte würdest du sicherlich irgendwann den Verstand verlieren.

„Ich glaube, es ist ‚Der Tod des Sokrates' von Jaques Louis David." sagte er.

(a/n: als Referenz, das Bild oben im Kapitel)

Du merktest nicht wie dir die Kinnlade herunterfiel bis er dich unhöflich darauf hinwies.

„Ich habe einige seiner Werke in der Uni durchgesehen." fügte er hinzu nachdem er dich dazu gebracht hatte dich zu sammeln.

Du hast den Kommentar auf deiner Zunge verschluckt: 'Du bist auf eine Uni gegangen?'

„Wenn rot ist, ist sehr auffällig was in der Tat bei den meisten Arbeiten von Jaque der Fall ist. Könnte daran liegen, dass er oft Bilder zum Thema Tod malt. Wusstest du dass Rot schon immer ein Symbol für Blut und Leben und Tod in der Malerei war?

Die universelle Farbe des Blutes verbindet uns alle und gibt uns einen gemeinsamen Mitgefühlspunkt für jeden, der verletzt ist. Vielleicht wegen dieser Verbindung zum Schmerz wird die Farbe Rot auch als Warnung verwendet.

Als intensivste und am leichtesten sichtbare Farbe werden unsere Augen und unser Geist schnell darauf trainiert zu verstehen, dass Rot „Stopp" bedeutet was uns zum Nachdenken anregt bevor wir fortfahren. Und da Rot eine so intensive, heiße Farbe ist wird es oft verwendet um Leidenschaft zu zeigen. Emotionen wie Wut, Liebe oder Scham können alle zu einer steigenden inneren Temperatur und einem schnelleren Herzschlag führen und uns rot vor Wut, brennend vor Liebe oder scharlachrot vor Scham zurücklassen.

All das zusammen macht Rot zur mit Abstand emotionalsten Farbe des gesamten Farbspektrums. Es gibt keine andere Farbe, die jedes Lebewesen so emotional macht wie Rot."

Du musstest dich davon abhalten, noch einmal die Kinnlade herunterzuklappen.

Die Art und Weise wie er so leicht darüber sprach erinnerte dich an Chrollo als ihr beide über ein Buch sprach dass ihr gelesen hattet.

Hisokas Wortwahl ließ ihn fast intelligent, intellektuell und fast wie jemanden wirken mit dem man gerne mehr redet.

Aber wie immer konnte er diese Illusion nicht lange aufrechterhalten, als er mit einer Handbewegung hinzufügte: „Aber du würdest es nicht verstehen.", und dich zum Schweigen brachte bevor du überhaupt vorhattest etwas zu sagen.

Bei diesem Kerl sahst du wirklich rot und du musstest die Augen schließen und tief durchatmen um nicht das nachgemalte Gemälde zu nehmen und ihm damit auf den Kopf zu schlagen.

„Also, was ist hinter dieser Tür?" fragte er, machte aber eher eine Aussage als er die Tür zum Gästezimmer öffnete.

Du hast dir im Stillen dafür gedankt, dass du das Bett heute früh gemacht hattest denn du hättest es nicht ertragen können wenn Hisoka gefragt hätte ob du gesternAbend Besuch hattest und du warst dir sicher dass er gefragt hätte.

Er sah sich einen Moment lang ruhig im Zimmer um bevor er zum Fenster ging und nach draußen schaute.

"Eine schöne Aussicht." sagte er und bewunderte den Anblick des Waldes der dein Grundstück auf der einen Seite der Landschaft von der wilden Natur trennte.

Für einen Moment starrte er sogar fast auf eine einzelne Kante des weiß gestrichenen Holzfensterrahmens bevor er zu dir zurückging und den Raum verließ.

Als nächstes lud er sich selbst ins Badezimmer ein, der Tür gegenüber den Gästezimmers.

Über diesen Raum gab es auch nicht viel zu sagen bevor er dich beinahe anwies ihn auch oben herumzuführen.

Es war dir allerdings nicht besonders angenehm ihn herumzuführen, denn als er hinter dir die Treppe hinaufging konntest du spüren wie seine Augen sich in deinem Hinterkopf brannten.

Du ließen ihn nur schnell dein Schlafzimmer und Badezimmer sehen bevor du weiter gingst.

Zu deiner Überraschung schien er sich dafür nicht allzu sehr zu interessieren, aber umso mehr schien er sich für das Arbeitszimmer zu interessieren.

Er sah sich in den ersten beiden Bücherregalen um und las einige der Titel, genau wie du es einmal getan hattest.

Und dann, fast langsam und vorsichtig, machte er sich auf den Weg zum dritten und letzten der Regale.

„Du hast hier ein paar seltsame Bücher, ich hätte nicht erwartet dass du dich im paranormalen Bereich interessiert wenn ich das so sagen kann (y/n)." sagte er, nahm eines der Bücher oben im Regal heraus und tat so als würde er die kurze Beschreibung des Inhalts durchgehen.

Du standest im Türrahmen und schautest aus der Ferne auf das Fenster des obersten Stockwerks im Flur.

Du schautest praktisch in die gleiche Richtung in die Hisoka blickte, als er mit dem Bücherregal beschäftigt war das der Vorderwand des Hauses am nächsten war.

„Oh, sie gehören eigentlich nicht mir. Ich glaube von all den Büchern hier habe ich nur eine Handvoll gelesen.", sagtest du.

Du hattest die Bücher, die du mitgebracht hattest, zu der kleinen Bücherbibliothek hinzugefügt nachdem du sie durchgelesen hattest sodass Chrollo sie ebenfalls lesen konnte.

„Wem gehören die dann?" fragte Hisoka und legte das Buch, das er untersucht hatte, zurück an seinen Platz.

gho(st)²ories (yan./obsessive chrollo x reader)जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें