Orphan-Stexpert

Kapitel 48- Unerwarteter Zwischenfall

„  Verzeihen sie die Störung, aber könnte ich jemanden vorübergehend bei ihnen im Unterricht absetzen? Er wird keinen mucks von sich geben." Allein das kam Tim schon suspekt vor. Sowas hatte er noch nie erlebt. Das andere Schüler hinten im Raum saßen und eine Klausur nach schrieben, okay das passierte. Aber das man einfach einen Schüler in einen anderen Unterricht setzte. Viele sahen genau wie er neugierig zur Tür. Ihr Lehrer nickte, woraufhin die Lehrerin zur Seite trat und jemanden herein schob. Ab da war ihm klar, warum. In der Tür stand mit gesenktem Blick und seinen Sachen Stegi. Da Tim immer noch verantwortlich für ihn war, schob er seinen Stuhl zurück und ging zu ihm. Jetzt sahen die meisten verwirrt zu ihm, aber das war egal. „ Könnte ich kurz zwei Minuten mit ihr reden? Ich glaub es gibt da Klärungsbedarf." Auch dies nickte ihr Lehrer verwirrt ab und Tim ging nach draußen, damit nicht die ganze Klasse ihr Gespräch hören konnte. „ Was ist los? Wenn dir unwohl in der Klasse ist, musst du das aushalten können Stegi. Das geht vorbei.", sprach er in leicht mahnendem Ton auf Stegi ein. Wenn sie jetzt eine Klausur geschrieben hätten, wäre das äußerst ungünstig. Die schrieb er zum Glück erst heute Nachmittag. Trotzdem wollte er Stegi klar machen, dass auch wenn er immer für ihn da war, dass er nicht wegen jeder Kleinigkeit in den Unterricht platzen konnte. Heute war es eine Ausnahme, ab morgen konnten sie das nicht mehr machen. „ Ich glaub's fast nicht. Ich war gerade kurz weg was kopieren. Als ich zurück kam, haben sie Stegi beleidigt und herum geschubst. Ich wollte ihn erstmal aus der Klasse raus haben und das mit dem Rest klären. Ich bin mir nicht sicher, ob er in der Klasse bleiben kann. Darf er erstmal bei dir bleiben? Stegi hatte gesagt, du wärst sein Adoptivbruder." Entsetzt sah Tim erst die Lehrerin, dann Stegi an. Er wusste ja, dass kleine Kinder fies sein konnten, aber das es direkt zu Mobbing am ersten Tag kam, das hatte auch Tim nicht kommen sehen. Sachte nahm er Stegi in den Arm und drückte ihn beruhigend an seine Brust. „ Das stimmt. Danke das sie ihn hergebracht haben. Er bleibt erstmal bei mir. Ich komm das klären, wenn ich eine Freistunde hab." „ Gut. Dann sorry für die Störung. Ich hoffe er kommt klar." Tim nahm Stegi an der Hand und ging mit ihm wieder nach drinnen. Auch wenn jeder ihn anstarrte, so ignorierte er es und ging zu ihrem Lehrer, um die Situation kurz zu erklären. „ Es gab einen Fall von Mobbing und er ist mein Adoptivbruder. Ich werd das nachher klären gehen." Damit wand Tim sich ab und ging hinter zu seinem Platz. Er zog einen weiteren Stuhl für Stegi heran, sodass er sich neben ihn setzen konnte. Immer nich lag so gut wie jeder Blick auf ihm und Stegi. Aber das konnte ihm herzlich egal sein. „ Ja gut okay. Dann fahren wir jetzt mit den Aufgaben fort. Could someone please summarise the last three chapters for us all?" Nachdem diese Worte erklungen waren und sich alle anderen wieder auf den Unterricht konzentrierten, wand er sich an Stegi. „ Tut mir leid, dass das passiert ist. Das ist mehr als doof und das kann ich nachvollziehen. Sowas hätte nicht passieren dürfen. Gerade an deinem ersten Tag. Ich denke, es wird auf einen Klassen Wechsel hinaus laufen. Theoretisch könnte ich fragen, ob sie dich zu Max in die Klasse versetzen können. Dann kennst du zumindest jemanden. Ansonsten wird es schwer. Aber ich glaub an dich. Du bist stark. Jetzt schaltest du mal ein paar Minuten ab und hörst ein bisschen zu. Wenn ich nämlich den Unterricht versäume, darf ich mir was anhören." Stegi nickte und schwieg von da an bis zum Ende der Stunde. Tim wusste, dass er nach dem Unterricht ausgequetscht werden würde, aber er machte sich nicht viele Gedanken darum. Ein paar verschwanden nach dem klingeln direkt, die große Masse schaute jedoch fragend zu ihm. Tim antwortete schlicht ein:„ Er ist mein Bruder.", und ließ sie damit stehen. Er hatte keine Lust auf lange Konversationen. Zumal er bis zum Physiksaal einmal quer über den ganzen Schulhof laufen musste und das die Hälfte seiner Pause kostete. Stegi folgte ihm eingeschüchtert von den ganzen Blicken er klammerte sich an seine Hand, um ihn in dem Gedränge nicht zu verlieren. Das hatte er an ihrer Schule schon immer gehasst. Auf den Hauptfluren war es so eng, dass dann so ein Gedränge entstand. Endlich auf dem Schulhof zog er Stegi abseits der Massen und lief dann gemütlich zum Physiksaal, wo ihm noch drei Minuten Pause blieben. Da ihr Lehrer schon da war, ging er nach drinnen. Das mit Stegi müsste er kurz abklären. Bevor er jedoch einen pieps von sich geben konnte, wank ihr Lehrer sie schon durch. „ Ich hab's mitbekommen. Alles in Ordnung. Setzt euch." Mit einem dankenden nicken setzte Tim sich in die erste Reihe neben Terry und zog Stegi neben sich auf den Stuhl. „ Ich wusste gar nicht, dass du jetzt noch einen Bruder hast." Die Nachricht hatte sich wohl recht schnell rum gesprochen. Sollte ihm egal sein. Er schämte sich nicht für Stegi oder seine Existenz. Stegi war Teil seines Lebens von nun an und dazu stand er. „ Es ist nach meinem Praktikum letztes Jahr passiert. Ich hab ihn kennengelernt und irgendwann gemerkt, dass er mich braucht. Ich wollte ihm einfach das Leben ermöglichen, was er verdient hat. Ist jetzt nichts großes.", wank Tim an und lächelte zu Stegi, der schüchtern zurück lächelte und ein stummes danke über die Lippen brachte. „ Ich finds cool von dir Tim. Sowas hätte wahrscheinlich niemand von uns getan. Respekt dafür. Ich bin übrigens Terry." Schüchtern griff Stegi die Hand, die ihm hingehalten wurde und gab recht klar ein:„ Stegi.", von sich. „ Hey wenn's dich beruhigt, in der Klasse von Max ist auch mein Bruder Benni. Er ist auch ein bisschen schüchtern. Ich bin sicher, ihr würdet euch gut verstehen." Jetzt lächelte Stegi leicht. Vielleicht gefiel ihm der Gedanke, dass in der anderen Klasse Leute wären, die nett waren und die er bereits kannte. Oder zumindest deren Geschwister. „ Ich geh mal schauen, was sich machen lässt nach der Stunde."