Kapitel 33:

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" Irgendwelche Ideen?", fragte James in die Runde.
" Ich dachte daran, dass wir auf einen Tisch alle Geschenke und auf einen Anderen das ganze Essen machen könnten, aber...vielleicht das im Gemeinschaftsraum, da die Jungs ja nicht zu den Mädchen hoch dürfen...", erklärte James mit viel Gestik, während Mary Sirius einen genervten Blick zuwarf, als der den Kopf schüttelte.
" Eine vollkommen überflüssige Regelung", fügte er hinzu und gähnte.
" Allerdings. Also das würden wir dann im Gemeinschaftsraum verstauen und Banner aufhängen und alles und wenn Lily aufwacht, wir wecken sie zu ihrer Zeit, dann stehen wir alle um das Bett herum und bestreuen sie mit Lilienblüten!", beendete James seinen Vortrag vor Freude grinsend.
"Wer hätte gedacht, dass du so kitschig sein kannst!", meinte Sirius, klatschte dann aber zustimmend, doch Remus, Mary, Dorcas, Beth, Peter und Cadricca stimmten begeistert zu und beachteten Sirius nicht.
" Guck mal, wie enthusiastisch James ist....Wie süß!", kicherte Mary Beth ins Ohr.
" Jeder hat seine Aufgaben....Okay. Jetzt müssen wir zum Quidditchfeld, Tatze. Tatze. Tatze!" Sirius, der auf seinem Stuhl still eingenickt war, wurde von James wach gerüttelt und blinzelte heftig.
" Hab ich was verpasst?"
" Du wurdest soeben aus der Clique verstoßen", sagte Remus ernst und die halbe Gruppe lachte schallend im verlassenen Klassenzimmer im 4. Stock. Sirius blieb kaum Zeit, um mehr als ein ersticktes "Hä" hören zu lassen, bevor James ihn eilig durch die Tür zum Gryffindorturm schleifte.
" Ich glaube du bist aufgeregter über Lilys Geburtstag als sie selbst", murmelte Sirius grinsend und rieb sich erschöpft die Augen.
" Unsinn", widersprach James unwirsch. Sie bogen um die Ecke.
" Fall bitte nicht von Besen", fügte er besorgt hinzu, als Sirius erneut gähnte.
" Warst du schon wieder die halbe Nacht auf?"
" Nein", antwortete dieser leicht bissig.
" Wie geht's Avery?"
" Wenn sie Glück hat, wird sie heute vor dem Abendessen entlassen", erzählte Sirius und das Portrait der fetten Dame kam in Sicht.
" Passwort?" Heute klang sie besonders genervt und raffte die rosafarbenen Rüschen ihres faltigen Seidenkleides pausenlos.
" Peinlichkeiten", sagte James und das Bild schwang auf. Vor ihnen lag der Gryffindor-Gemeinschaftsraum.
Aufgrund des winterlichen Wetters wärmten sich die meisten Schüler drinnen auf. Sie kamen an einer Gruppe vorbei, die laut lachend Zauberschnippschnapp spielte; in der Ecke lernten ein Dutzend Schüler und erledigten die Berge an Hausaufgaben und auf den Sofas am warmen Kamin hatten sich ein paar Gryffindors breit gemacht, die sich halb dösend unterhielten.
Oben im Jungenschlafsaal war Niemand und sie griffen sich ihre Besen und Quidditchtrikote.
" Das Spiel gegen Slytherin ist in Greifweite und die beste Jägerin ist krank...", seufzte James, als sie in Richtung Quidditchfeld zogen.
" Hey!"
" Du bist ein Jäger, Sirius. Wechsel bitte nicht das Geschlecht, ohne mich vorher zu warnen", sagte James lachend und schubste seinen Freund durch das Eichenportal in den Schneeregen.
In der Mannschaftskabine saßen ein wartender Robbie Johnson, der breite Hüter der Gryffindors, und die beiden Treiber Bruce Strung und Phillip Bronze. " Hallo alle zusammen! Parenst kann heute leider nicht...Äh, wo ist Coast?"
Delila Coast, eine begnadete Jägerin und Sechstklässlerin aus Gryffindor, war nirgendwo in der Mannschaftskabine.
" 3 Uhr! Wir hatten 3 Uhr gesagt!", tobte James flehend und tigerte durch den Raum.
" Ruhig, Brauner", sagte Sirius und klopfte ihm besänftigend auf die gepolsterte Schulter.
" WISST IHR WAS PASSIERT, WENN SLYTHERIN GEGEN UNS GEWINNT?", brüllte James hysterisch.
" Die Apokalypse?", fragte Phillip Bronze gespielt ernst.
" NIEMALS ENDENDE SCHANDE." James hockte sich stolz auf die leere Bank und starrte ins Leere. Es herrschte bleischwere Stille.
" Was jetzt?", hauchte Robbie verdutzt und James' Blick fokussierte sich wieder auf seine Kameraden.
" AUF'S FELD MIT EUCH!", pustete James und alle machten sich daran, drei Mal so schnell wie normalerweise ihre Umhänge zu wechseln und die Schuhe zu schnüren.
" Wir holen uns noch alle 'ne Erkältung, James", murmelte Bruce bedrückt und schwang sich mit seinem schweren Holzschläger auf den Besen.
James schien ihn nicht gehört zu haben.
" OKAY. DA WIR OFFIZIELL NUR ZU FÜNFT SIND, TRAINIEREN WIR EINZELN. SIRIUS UND ROBBIE: TORE. Hier ist der Quaffel. NICHT TRÖDELN. OKAY, IHR BEIDE, BRUCE, PHILLIP, ICH HAB HIER..." James zückte seinen Zauberstab und aus der Umkleidekabine schossen aus Stoff und Holz fabrizierte Trainingspuppen, auf sehr wackelnden Besen.
" ... TRAININGSPUPPEN. ICH WERDE ALLE FÜNF GLEICHZEITIG SO VERZAUBERN, DASS SIE HIER HERUMFLIEGEN. BESCHÜTZT SIE VOR DEN KLATSCHERN!", brüllte James krächzend über das Feld hinweg. Trotz des lauten Wirbeln des vielen Schnees verstand man ihn einigermaßen.

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" Beth? Beth! Beth!?!?" Lily schritt ihre Freundin suchend durch die Korridore, vorbei an den vereisten Fenstern und den tuschelnden Schülern, die in dicke Schals und Mützen gehüllt waren. Neben der nächsten Tür standen Mary, Dorcas, und Cadricca und Lily hastete hinter eine Steinfackel, als sie ihren Namen hörte.

" ... Lily weiß, dass wir etwas für sie planen, aber sie weiß nicht was!", wisperte Mary eindringlich.

" Für mich macht ihr nie so einen Aufstand...- ", sagte Cadricca mürrisch. Lily linste durch die Flammen und sah, dass Mary den Arm um ihre Freundin legte. " Ach Cathy! Du bist uns schlussendlich doch unentbehrlich. So treu wie du bist." Cathy errötete und Dorcas lehnte sich an die Steinwand.

" Nicht so wie manche Andere."

" Dorcas....", sagte Mary und warf ihr einen warnenden Blick zu. " Es tut ihr leid!"

" So etwas passiert immer, Maccy. Das weißt du. Sie mischt sich ohne jegliches Wissen überall ein....Mir fehlt sie gerade nicht, dir etwa?", murrte Dorcas und starrte auf ihre Füße. Mary stellte sich etwas gerader hin. " Dorc, ich mag sie trotzdem. Jeder hat doch seine Fehler. Du bist auch nicht perfekt und ich auch nicht. Beth ist eben eine Klatschtante. Werde erwachsen", sagte sie und beobachtete den Schein der Fackel. Lily duckte sich und knabberte an ihren Fingernägeln. Als sie realisierte, was sie tat, hörte sie angewidert damit auf. Sie reden über Beth, dachte Lily. Dorcas ist Beth immer noch böse wegen dem Ausrutscher im Schlafsaal. Wo ist Beth?

" Ich bin erwachsen, Maccy. Beth ist es nicht", erwiderte Dorcas leicht bissig. " Kommt schon, zofft euch nicht", redete Cathy dazwischen und hakte ihren molligen Arm bei Dorcas ein. Offenbar wollte sie sich auf keine bestimmte Seite schlagen. " Geht schon mal in den Gemeinschaftsraum. Ich muss noch in die Bibliothek", sagte Mary und lief, ihre blonden Haare zu einem Pferdeschwanz bindend, direkt auf Lily zu. Diese presste sich an die Wand und versuchte, möglichst unauffällig zu sein, doch Mary schrie bei ihrem Anblick auf und hüpfte drei Meter rückwärts.

" AARGH! Lily! Meine Güte, ich...Warst du die ganze Zeit da?", fragte sie plötzlich forsch, als sie sich ans Herz fasste.

тне мaurauders ~ eine erinnerung {fanficтion}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt