Kapitel 2 - Hasenheide, eine Abkürzung?

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Als endlich eine stressige Schulwoche zu Ende ging, freute ich mich so sehr auf das Wochenende auch wenn diese zwei Tage letztendlich schnell vergehen würden. Am Samstag verabredete ich mich mit Nelly. Wir hatten uns diesmal entschieden einfach mal irgendwo spazieren zu gehen und einfach zu plaudern. Ich hatte nämlich das Gefühl, dass Nelly irgendetwas bedrückte. Ich wollte einfach für sie da sein und ihr einfach helfen, auch wenn ich mir nur ihre Sorgen anhören musste.

,,Weiß du Sunny, Melvin hat gestern sein WhatsApp Status geändert. Ich weiß aber nicht, ob es was mit mir zu tun hat. Es hat mich definitiv gestern total zum Nachdenken gebracht.", fing Nelly plötzlich an zu sagen und seufzte laut.

,,Deshalb hast du gestern so komisch gewirkt. Ich hatte schon so eine Ahnung, dass es dir nicht gut ging. Warum hast du mir nichts gesagt?", fragte ich sie besorgt während wir uns auf einer Sitzbank eines Parks platz nahmen.

Ich sah meine Freundin an, die grad sehr angeschlagen aussah. Ich kannte sie zu gut. Sie dachte über sehr vieles nach und wenn es etwas gab was sie bedrückte, versuchte sie diese Dinge erst einmal selber klar zu kommen aber letztendlich brauchte jeder eine Person mit dem man reden wollte.

,,Ich weiß nicht... Ich wollte dich nicht gestern noch so spät voll labern und außerdem hatte wir eine stressige Schulwoche."gab sie zu und zuckte mit ihren Schultern.

,,Nelly, du laberst mich nie voll. Denk nicht immer so und außerdem Freunde sind ja auch dafür da. Du weiß du kannst mir immer alles erzählen auch wenn du mich dafür aus meinem süßen Traum aufwecken musst." Nelly grinste ,,Hast du wieder von Heath Ledger geträumt, weil du dir wieder mal den Film "10 Dinge, die ich an dir hasse" angeschaut hast?" ,,Hey, lass mich. Ich kann es eben nicht sein lassen, er sieht einfach mit seinen langen Haaren gut aus.", rechtfertigte ich mich und grinste ebenfalls frech. ,,Danke dir, Sunny, Ich bin so froh dich als Freundin zu haben. Du bist die Beste!"

Wir saßen noch eine Weile da und quatschten über Gott und die Welt. Als die Sonne von grauen Wolken bedeckt wurde, schlug ich Nelly vor, dass wir uns auf dem Weg nach Hause machen sollten bevor es anfing zu regnen. Leider hatten wir beide die Regenschirme zu Hause vergessen und nass wollten wir nicht freiwillig werden. Also liefen wir in Richtung Ausgang des Parks. Leider fiel uns später jedoch auf, dass wir den falschen Ausgang nahmen, der unseren Heimweg verlängerte.

,,Sunny, wir müssten eigentlich denn anderen Ausgang nehmen. Wir sind total falsch hier.", gab Nelly aus der Puste von sich und klammerte sich dabei an meinem Arm fest.

,,Ich denke du hast Recht. Oh man was nun? Wir können jetzt nicht umkehren, dass würde zu lange dauern und außerdem wird es gleich anfangen zu regnen.", sagte ich ärgerlich und beschleunigte meine Schritte, sodass Nelly von mir mitgezogen wurde. Wir beiden wussten echt nicht wo wir waren. Plötzlich erkannte ich vorne eine Straße. ,,Nelly, ich kenne diese Straße. Wenn wir da gradeaus laufen, kommen wir zur Hasenheide."

,,Hasenheide? Ne oder? Ich weiß nicht, Sunny. Dieser Park ist doch gefährlich. Da sind sehr viele Dealer und auch noch gruselig. Müssen wir echt durch diesen Park laufen?", fragte mich Nelly und warf mir skeptische Blicke zu. Sie hatte Angst. Das spürte ich. Sie hatte auch ein Recht dazu Angst zu haben. Welches Mädchen würde da keine Angst haben durch die Hasenheide ohne eine männliche Begleitung zu laufen. Die Hasenheide war früher so ein schöner und friedlicher Park gewesen bis die Drogendieler die sogenannten ,,Junkies'' den Park zur ihrer Handelsort gemacht hatten. Jedenfalls findet man heutzutage da mehr Junkies als spielende Kinder.

,,Ich weiß Nell aber einen anderen Weg fällt mir grade nicht ein. Ich denke, dass dies eine Abkürzung ist, die wir nehmen können, damit wir schneller zu Hause sein können bevor es anfängt zu regnet."

Der Klang der Ewigkeit ( Bd 1)Where stories live. Discover now