Kapitel 41 - Die Gelegenheit

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Trennung. Das war eines von vielen Dingen, die ich hasste und ignorieren versuchte aber je weniger ich damit zu tun haben wollte, desto mehr wurde ich damit konfrontriert. Je weniger ich mich von den Leuten, die für mich wichtig waren, nicht trennen wollte, desto weniger Glück hatte ich dabei.

Heute war eine dieser Tage, wo ich mich von Leuten verabschieden musste, die ich überalles liebte und ich wusste echt nicht, ob ich sie je wieder sehen würde. Als ich erfahren hatte, dass Alois und Co. fast die norwegische Grenze erreicht hatten und uns noch wenige Kilometer von ihm trennte, da kam mir nur ein Wort in den Sinn.

Krieg.

Es würde bald eine Schlacht zwischen gut und böse geben, wo sie sich die Vampire gegenseitig vernichten würden, nur um den einen Preis zu bekommen.

Mich.

Ich war der Preis, dass für jeden eine andere Bedeutung hatte. Ich war der Preis, weshalb dieses Krieg überhaupt geführt wurde. Ich war der Grund für all das hier und darum hasste ich mich so sehr.

Ich saß auf dem Bett und sah aus dem Fenster, während ich mich selber hasste.

Sie gehen wegen dir Sunny! Du bist Schuld an allem!

Wieder versprühte ich diesen einen Schmerz, die wie ein Messerstich in mein Herz hindurch ging und mich von Innen verschlang, was mir meine Luft zum Atmen wegnahm. Meine Freunde und andere tapfere, liebevolle Vampire, würden noch heute diese Hütte verlassen und gegen Alios kämpfen. Sie würden versuchen ihn auf zu halten, damit er sein Ziel nicht erreichen und mich hier nicht ausfindig machen konnte. Genau jetzt, waren die Vampire unter mir, die sich versammelt hatten und Pläne für die Schlacht vorbereiteten, während ich hier alleine auf dem Bett saß und in die Leere schaute. Ich fühlte mich für all das verantwortlich und war nicht Mal in der Lage zu helfen, geschweige den diesen Krieg zu stoppen.

Ich grinste und schüttelte fassungslos den Kopf.

Du bist so nutzlos Sunny, so nutzlos!

Auf einmal hörte ich wie die Tür hinter mir geöffnet wurde und jemand ins Zimmer kam. Es war Julien, der mir leicht zu lächelte, als er vor mir in die Knie ging und meine Hände in seine nahm.

<< Geht es dir gut? >>, wollte er wissen und sah mich besorgt an.

Ich sah auf unsere Hände, die miteinander verschränkt waren, während ich leicht meinen Kopf schüttelte. 

<< Ich weiß Sunny aber ich verspreche dir, dass alles wieder gut wird. >> Er hob mit seine Finger meinen Kinn hoch, sodass ich ihn ansehen musste.

<< Und wenn nicht? Was wenn es nicht wieder gut wird? Julien, ich habe schreckliche Angst. Angst das es nie wieder so wird, wie früher. Angst, dass euch etwas zustößst und das sogar wegen mir. >>, meine Stimme war gebrochen und plötzlich war mir so kalt, wie noch nie.

<< Sunny, ganz ruhig...schsch.. >> Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und sah mich forschend an.

<< Es ist nicht deine Schuld Sunny, nichts von dem ist deine Schuld. Vergiss das nicht. Wir werden das hier alles überstehen und unser Leben weiter leben. Wir müssen...Ich habe dich doch erst jetzt gefunden und dich zu verlieren, würde ich nicht aushalten. >> Seine Stimme klang traurig.

<< Ich will dich auch nicht verlieren...Ich will nicht das du mich verlässt und in den Krieg ziehst. Ich will helfen. Verwandel mich und ich werde Alios vernichten...>>, flüsterte ich, während ich meine Augen geschlossen hielt und meine Stirn gegen seine presste.

Der Klang der Ewigkeit ( Bd 1)Where stories live. Discover now