Kapitel 23 - Komplikationen

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Es war dunkel. Ich sah nur noch die Dunkelheit. Kein einziges Funken Licht sah ich. Egal wohin ich ging, wohin ich sah, sah ich nur noch schwarz. So musste sich Blindheit fühlen, dachte ich. Ich war eingeschlossen. Kein Eingang, kein Ausgang. Nur die Dunkelheit. Diese Dunkelheit machte mir Angst. Eine große Angst, ließ mich zittern, brachte mich zum Weinen, Trauer und Wut vermischten sich, ließ die Einsamkeit erwachen und nahm mir die Seele aus dem Leib.

Plötzlich leuchtete vor mir ein Licht. Zuerst schwach, dann mit voller Wucht verteilte sich das Licht überall, bis die Dunkelheit vollkommen verschwand. Das grelle Licht tat meine Augen weh, dennoch versuchte ich sie offen zu halten, damit ich diese Dunkelheit ein für alle Mal entkommen konnte. Ich blinzelte ein paar Mal und schaffte es doch die Augen zu öffnen und das was ich sah, zwang mich die Dunkelheit zurück zu holen. Leichen. Überall lagen Leichen. Egal wohin ich sah überall Blut, Leichen und dieser Gestank.

Der Tod.

Ich zitterte am ganzen Körper, schloss meine Augen wieder und wünschte, dass es wieder dunkel wäre, mir die Sicht nahm, mich von hier wegbrachte und mir diese Aussicht ersparte. In dem Moment wäre mir die Dunkelheit viel lieber gewesen. Ich schrie auf, damit mir jemand zu Hilfe kam und plötzlich hörte ich eine Stimme.

Sunny wach auf!

Sunny!

<< Hey Sunny, wach endlich auf. Du träumst. >>

Jemand schüttelte mich wach und rief immer wieder meinen Namen. Ich öffnete die Augen und sprang mit voller Panik hoch.

<< Hey Süße, alles okey? >>

Es war Nelly, die mich besorgt ansah.

<< N..Nelly? Was machst du hier? >>, fragte ich schläfrig und versuchte mich nebenbei zu beruhigen.

<< Ich...ich konnte nicht schlafen. Du weiß doch, wegen der Sache im Maskenball. Ich habe immer noch Angst. Kann ich denn wenigstens heute bei dir schlafen? >>

<< Klar doch. Na komm. >> , sagte ich und rückte etwas nach hinten, wobei ich meine Decke wegzog, damit Nelly reinschlüpfen konnte und deckte uns beide wieder zu.

<< Gute Nacht Sunny. >>, flüsterte Nelly zu mir.

<< Gute Nacht Nell. >>

Wir kuschelten uns gegenseitig und schliefen ein.

Der Morgen spendete Sonnenlicht ins Haus. Es war zwar kalt aber dennoch brachte uns das Licht und die Wärme der Sonne, neue Mut und Hoffnung.

Nach dem Frühstück rief Markus uns alle ins Wohnzimmer, wo wir über die letzten Ereignisse reden mussten.

<< Die Lage ist ernst geworden Markus. Erst die Sache mit Alios, dann das goldene Licht und jetzt auch noch ein Attentat auf Alasdair.  Was kommt als nächstes? Wir müssen auf der Hut sein. >>, sagte Julien energisch und betonte alle einzelne Ereignisse, die in letzter Zeit uns verfolgt hatten.

<< Ich weiß Julien. Wir müssen ab jetzt die Augen offen halten. Das mit Alios, dass werde ich noch regeln aber das was mir am meisten zu schaffen macht, sind diese Vampire, die gestern angegriffen haben. Wir wissen nicht wer oder von wem dieses Attentat geplant wurde und was er damit erreichen wollte. Wir müssen unbedingt herausfinden welcher Vampir dafür verantworlich ist und was er mit Alasdairs Tod erreichen wollte. >>

Bei der Name Alasdair flüsterte Markus und ich konnte sein Schmerz fühlen. Schließlich hatte er seinen besten Freund verloren und musste zu sehen, wie Alasdair vor ihm zur Staub zerfiel. Es war das schlimmste, was es im Leben gab, einen geliebten Menschen vor seine Augen sterben zu sehen. Ich schauerte und hatte das Bedürfnis Markus aufzumuntern. Aufeinmal fiel mir etwas von gestern ein, was uns vielleicht weiter helfen könnte.

<< Markus...gestern als wir alle auf der Tanzfläche waren und ich mit jemandem getanzt hatte...>>

Ich sah, wie mich alle ansahen und insbesonderem Juliens Blick bohrte sich, wie eine Bohrmaschien in meiner Haut und ich erinnerte mich an seinen Blicken von gestern, die ich nicht vergessen konnte.

<< Ja Sunny, was soll mit ihm sein? Kanntest du ihn? >>, fragte Markus mich.

<< Nein. Er bat mich um ein Tanz und als wir tanzten, da meinte er irgendwie, dass ich sofort von da verschwinden solle und das ich in Gefahr sei.>>

Immer noch waren die Blicke von jeden auf mir, so als hätte ich ein Verbrechen begann.

<< Hmm..seltsam. Warum sollte er dir sowas sagen und dich davor warnen? Es sei denn, er wusste etwas von dem Attentat. >>, stellte Markus als Theorie auf und runzelte seinen Stirn.

<< Denkst du, dass er dafür verantwortlich ist? >>, fragte Julien mit zerknirschte Stimme.

<< Ich weiß es nicht Julien. Wir müssen den jenigen finden, der dafür Verantwortlich ist, bevor noch viel schlimmere Sachen passieren.

<< Markus, kann denn der Vampirrat nichts tun? >>, fragte Louis.

<< Was ist den der Vampirrat? >>, fragte diesmal Nelly.

<< Der Vampirrat ist eine Gemeinschaft, wo die ältesten Vampire aus der ganzen Welt zusammen arbeiten und für Ordnung unter den Vampiren sorgen. >>, erzählte Helen.

<< Nun, die frage ist, ob der Vampirrat überhaupt von dem Attentat weißt. Deshalb habe ich mir vorgenommen einen Besuch bei denen zu gestatten. >>

<< Ich komme mit dir dann mit, Markus!>>

<< Nein Julien, du wirst hier bei den Mädchen bleiben. Du wirst hier mehr gebraucht, falls irgendetwas sein sollte. Die Mädchen müssen ab nun mehr beschützt und abgesichert werden. Die Lage ist nun ernst. Ich werde mich morgen mit Michael nach Transsilvanien begeben und den Vampirrat davon berichten lassen. Wie schon gesagt, die Lage ist gerade sehr ernst geworden. Diese maskierten Vampire haben gestern alle Menschen getötet, um alle Augenzeuge aus dem Weg zu schaffen. Es könnte sein, dass sie wissen, dass nicht alle Augenzeugen getötet wurden.>>

Markus richtete seine Blick auf Nelly und mich und versuchten etwas anzudeuten. Plötzlich wusste ich ganz genau, was Markus damit sagen wollte. Ich schluckte schwer und mein Herz zog sich zusammen.

<< Du meinst...du meinst uns damit? Nelly und mich? >>

<< Genau Sunny, sie könnten wissen das ihr noch am Leben seid und eine Gefahr darstellen könntet. >>

<< Was bedeutet das jetzt für uns? >>, fragte Nelly panisch.

<< Ich seid in Gefahr. Diese Vampire müssen wir ernst nehmen, wenn sie schon für so ein Attentat fähig sind, sind sie auch auf viel schlimmeres in stande. Deshalb werden Louis und Julien auf euch aufpassen müssen, denn man weiß nie, wo und wann der nächste Anschlag explodieren könnte. Nun entschuldigt mich bitte. Ich muss noch einige Vorbereitungen für Morgen erledigen. >>, mit dem Satz stand Markus auf und verschwand in Richtung Treppenhaus.

Der Klang der Ewigkeit ( Bd 1)Where stories live. Discover now