Kapitel 36 - Der Berliner Dom

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Wie noch nie zu vor hatte ich vor einen Tag, wie diesen hier, Angst. Man fühlte sich bedrängt, man bekam schreckliche Magenschmerzen und man wurde nur von der Angst beherrscht, die einem das Leben zur Hölle machte. Genau so fühlte ich mich gerade: ängstlich, nervös und hilflos.

Es war der Tag gekommen, wo wir Alios und seine Truppe wieder zur Gesicht bekommen würden. Die Einladung in den Berliner Dom, die wir vor ungefähr zwei Tagen von Bastien und drei weitere schreckliche Vampire erhalten hatten, ließ wieder meine kleine Wunde am Hals kurz zucken. Ich erinnerte mich zu ungern an den Tag, da fast meine Freunde kurz vor dem Ende ihres Daseins waren. Ich musste angreifen, um die Sache noch zu retten und zum Glück konnte ich es noch rechtzeitig schaffen. Das, was wir nun davon hatten, war das wir uns in das Käfig des Löwens begeben mussten. Ich hatte echt keinen blassen Schimmer, was uns da erwarten würde aber eins wusste ich ganz genau: Es gab kein zurück mehr.

Die Sache hatte sich zu lange verzögert und Alios würde auf eine weitere Verzögerung nicht akzeptieren. So wie ich die Bösewichte kannte, waren sie alle gleich und hassten die Verzögerung genauso wie, wenn sie ihre Ziele nicht erreichten. Ich wusste, dass dieser Tag komplett alles ändern würde. Es gab zwei Möglichkeiten, für die ich mich entscheiden musste:

1. Ich würde ohne mich zuwehren, Alios anschließen und mich verwandeln lassen, um seine Pläne erfüllen zu können, während meine Freunde bzw. meine Familie in Sicherheit wären.

2. Ich würde mich solange wehren, bis das ganze eskaliert und zu einem bestimmten Punkt gelangt, wo Alios uns alle kaltblütig vernichten würde, bis auf mich.

Wenn ihr mich fragen würdet, würde ich ohne zu zögern die erste Möglichkeit nehmen, da ich meine Familie/Freunde in Sicherheit haben wollte. Es war mir ehrlich gesagt egal, was Alios alles mit mir machte, die Hauptsache war, dass ich die Leute beschützen konnte, die ich überalles liebte. Ich würde für sie mein menschliches Leben aufgeben, wenn es sein musste.

<< So, wir sind da.>>, sagte Markus der am Steuer saß und auf den Berliner Dom aufblickte. Schon während der Fahrt in den Berliner Dom, hatte ich ein Stein im Magen, der zu tief saß und mir beim Luft holen wehtat.

Der Berliner Dom. Das letzte Mal als ich hier war, war ich in der Mittelstufe mit meine Klasse gewesen. Damals hatten wir in Geschichte das Thema: "Der König Friedrich Wilhem von Preußen". Seine Generation ließ den Berliner Dom in italienischen Stil entwerfen und ihn erbauen. Erst 1905 gab es den Dom schon aber seine Geschichte lag schon weit im 15. Jahrhundert zurück und war eines der bedeutesten protestantischen Kirchenbauten in Deutschland. Ich konnte mich noch daran erinnern, dass es unter dieser Kirche eine Gruft gab, wo die königlichen Familie ihre letzte Ruhestand fanden. Ich hätte dennoch nie im Leben gedacht, das dies Alios Sitz war, denn die Kirche war eine Art Museum oder doch nicht?

<< Sunny, geht es dir gut? >> Markus schaute mich besorgt an.

<< Ja. >>

<< Ich weiß das du Angst hast aber das brauchst du nicht Sunny. Es wird alles gut.>, versicherte Markus und lächelte. Ich hoffte, dass Markus Recht hatte, denn ohne Heil da wieder raus zu kommen, wäre das Schlimmste, was passieren könnte.

Ich nickte nur und schaute aus dem Fenster auf den Berliner Dom.

<< Wir sollten rein gehen. Alios lässt sich ungerne warten.>, sagte Markus und stieg aus dem Auto aus. Das taten wir alle ebenfalls und ich blieb kurz vor dem Dom stehen, während die anderen darauf zu gingen. Das Wetter war: kalt und irgendwie düster. Der Berliner Dom sah in der Nacht Recht gruselig aus, so als würden wir keine gewöhnlich Kirche betretten, sondern das Schloss von Graf Dracula höchstpersönlich. Ich schauerte und fühlte den kloß in meinen Hals.

Der Klang der Ewigkeit ( Bd 1)Where stories live. Discover now