Kapitel 39 - Mensch oder doch Vampir?

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Nach dem Markus Freunde gegangen waren, war immer noch ein wenig die Spannung gebogen. Zwar hatten wir uns auf den bevorstehenden Kampf mit Alios entschieden, jedoch hatte ich immer noch diese Verzweiflung, was den Sieg anging. Ich konnte und wollte diese Vorstellung erst gar nicht denken aber mein Gehirn zwang mich daran.

Alios war stark und gefährlich. Dazu kamen noch seine Truppe: Bastien, Chelsea, Demitri und Ellen. Ich konnte eine Test Probe von ihren Kräfte bekommen und hatte selbst mit gesehen, welche Fähigkeiten sie besaßen. Wer weiß, welche Vampire Alios noch in seine Gewalt hatte, die ebenfalls Fähigkeiten hatte. Wenn er wirklich eine Armee davon aufstellen würde, wäre das Schlimmste erreicht und wir hätten keine Chancen, Alios zur vernichten. Ich hatte Angst. Angst, dass sich in dem Kampf meine Freunde verlieren würde, nur weil sie mich beschützen wollten und mich aus Alios tyrannischen Plänen, die er mit mir vor hatte, zu entkommen. Das war nicht das einzige, woran ich mir Gedanken machte. Nun verfolgte mein Verstand auch noch mein Leben, die sich entscheiden musste, wie und als was, er leben wollte.

Wollte ich ein Mensch bleiben, der seine Freunde aufs Spiel setzen wollte, damit sie mich beschützen mussten?  Wenn man es so richtig bedenken würde, wäre mein Leben als Vampir noch leichter gewesen, als jetzt. Ich wäre stärker, schneller, hätte eine besondere Fähigkeit ( das goldene Licht) und wäre somit unsterblich. Ich könnte meine Kraft gegen Alios einsetzen und ihn ein für alle Mal vernichten und was dann? Was würde ich dann machen? Ich wäre dann immer noch unsterblich und das für immer. Ich könnte nicht einfach so mit den Fingern schnippen und wieder zu Mensch werden. Nein, ich wäre dann für immer ein Vampir. Ein Geschöpf der Nacht, die sich nur von Blut ernähre würde. Wenn ich schon nur daran dachte, überkam mich die Übelkeit wie ein Orkan und versetzte meinen Magen in Chaos.

Ich lag zu gedeckt auf dem Bett und ließ diese Gedanke immer wieder wie ein Aufnahmegerät abspielen.

<< Was denkst du gerade? >>, fragte mich mein Freund, der neben mir lag und mit meine Hände sanft spielte.

Ich sah ihn kurz an, während er meine Blicke mit etwas Sorge aufnahm.

<< Ich dachte darüber nach, welche Kräfte sich hinter dem goldene Licht verbirgt. Jeder behauptet, dass es eine große Macht sei. >> Ich sah auf unsere Hände und bemerkte das unsere Blässe sich kaum unterschieden. Vielleicht war Juliens Haut nur ein Ton heller als meine aber man erkannte kaum den Unterschied.

<< Das stimmt schon. Es ist eine große Macht, die man sehr selten findet aber ich weiß auch sehr wenig über seine Fähigkeit >>, sagte er etwas frustriert.

<< Ich hätte nie gedacht, dass ich sie besitze. Manchmal kommt mir das einfach so unrealistisch vor. >>

Julien grinste. << Und ich hätte nie gedacht, dass ich wieder lieben würde. >>, scherzte er.

Ich sah ihn an und sein Grinsen wurde breiter. << Warum ich?>>, flüsterte ich.

Er sah mich fragend an und zog eine Braue. << Was meinst du? >>

<< Warum liebst du mich? Ich meine, es gibt so viele Mädchen auf der Welt, die besser sind als ich und besser Aussehen. Von so vielen tollen Mädchen suchst du dir mich aus. Warum? Warum ich? >>

Plötzlich änderte Julien seine Miene und stand aus dem Bett auf. Ich schluckte schwer. Hatte ich etwas falsches gesagt? Panik stieg in mir auf und ich bereute meine Worte zutiefst. Julien stand nun vor dem Fenster und Schatten fiel auf sein Gesicht, sodass ich nur seine Augen leuchten sah.

<< Ju..Julien? >>, flüsterte ich ganz langsam und fing an zu zittern.

Sekunden vergingen, die mir wie die Ewigkeit vor kamen aber er bewegte sich nicht und antwortete auch nicht.

Der Klang der Ewigkeit ( Bd 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt