Kapitel 45 - Die Gabe

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Alle Blicke waren nun auf mich gerichtet. Der Krieg - der Kampf  - und die Schlacht hörte in dem Moment auf, so als wäre die Zeit stehen geblieben. Das Chaos, dass davor war, gab es nicht mehr. Alle Vampire hatten nur auf eine Person ihre Blicke zugewandt.

Auf Mich.

Die kalte, kühle Luft wehte kräftig aber ich spührte weder die Kälte noch zitterte ich.

Ich nahm kurz tief Luft bevor ich von dem Felsen runtersprang und wie ein elegante Tiger auf dem Boden landete. Schritt für Schritt nährte ich mich dem Vampir zu, der mein ganzes Leben durcheinander gebracht hatte, mich verfolgt hatte, getötet und töten gelassen hatte und mich, als seine Waffe, benutzen wollte um die Welt in seinen Gewalt zu nehmen. Ich fühlte Hass und Wut zugleich und wartete nur darauf Alios zu vernichten - Alios und all seine Gefährte. 

<< Ahh Sunny, wie schön dich hier zu sehen und das sogar als Vampir.Du siehst so schön aus. Die Unsterblichkeit steht dir hervorragend meine Liebe. >>, sagte Alios während ich meinen letzten Schritt gemacht hatte und nun vor ihm stand.

<< Lass Julien frei Alios! >>, sagte ich hart und sah ihn wütend an. Ich hatte keine Angst mehr vor Alios gehabt, so wie damals als ich noch ein Mensch war. Ich war damals zu schwach und zu zerbrechlich gewesen aber nun war ich das komplette

Gegenteil: ich war stark, schnell, hatte das goldene Licht in mir und nicht zu

vergessen -  ich war unsterblich.

Ich konnte sehen wie Julien immer noch gekniet auf dem Boden lag und mich erstarrt anblickte.

<< Nun meine Liebe das würde ich ja aber dein toller Julien war nicht besonders nett.>>, er sah Julien hasserfüllt an.

<< Ich. Sage. Es. Nicht. Noch. Einmal. Alios. Lass ihn frei! Diese Sache geht nur uns beide etwas an. Lass meine Freunde in ruhe. >>, betonte ich alle Worte einzeln und am liebsten hätte ich gleich ein Pfahl in sein Herz gebohrt aber das war zu riskant gewesen.

Alios grinste. << Du hast Recht meine Liebe...>>, er machte Ellen ein Handzeichen, wodurch Julien aus ihrer Macht befreit wurde und auf dem Boden sich keuchend  krömmte.

Ohne zu zögern kniete ich mich ebenfalls neben ihn und sagte sehr besorgt: <<Julien,  geht es dir gut? >>

Er versuchte sich auf zu rappeln aber er war zu schwach. <<J...ja...>>, flüsterte er und sein Atem kam stoßweise. 

<< Er wird wieder. Vampire heilen schnell, dass ist auch der Vorteilhafteste ein Vampir zu sein. >>, sagte Alios hart.

<< Also Sunny, was mich zu gerne interessieren würde, ist deine Fähigkeit. Darauf warte ich nun so viele Jahre. Zu lange. >>, wechselte er das Thema. Die letzte Worte betonte er genau und sah mich eindringlich an.

Ich sah ihn mit gerunzeltem Stirn an und schaute dann wieder zu Julien, der seine Blicke immer noch nicht von mir abwenden konnte. Alios wollte also meine Macht als vorgeschmack kosten - dann sollte er es haben.

Ich stand langsam auf, jedoch hielt mich Julien am Arm fest. <<Tu..tu das nicht bitte...>>, sagte er kraftlos aber ich lächelte ihn an.

<< Keine Angst...>>, war alles was ich sagte und ging langsam auf Alios zu, der sich darauf freute, endlich meine Macht zur Gesicht zu bekommen.

<< Wie du willst Alios.>>, sagte ich ruhig und streckte meine Hand nach ihm aus. Er sah mich erst fragend an aber dann verstand er, was zu tun war. Er rief mit einer Handbewegung nach Ellen. War ja klar, dass er nicht das Versuchskaninchen sein wollte. Klever gedacht, Alios.

Der Klang der Ewigkeit ( Bd 1)Where stories live. Discover now