Kapitel 32 - Das lange Warten

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Am nächsten Morgen wachte ich ganz früh auf, weil ich irgendwie nicht mehr schlafen konnte. Es war kurz vor sieben und ging deshalb kurz duschen. Rasch zog ich mir warm Sachen an, da das Wetter hier Recht kalt war und machte kurz mein Make up zurecht. Später ging ich nach Unten und merkte, dass Julien nirgends zu sehen war. Vielleicht schlief er noch, obwohl Vampire nicht viel Schlaf brauchten, deshalb machte ich mir ein Müsli voll und aß es mit viel Milch. Nach dem kurzen Frühstück überlegte ich mir die Sicht aus dem oberen Balkon zu betrachten, also zog ich mir meine Jacke an und ging auf das Balkon. Die kalte kühle Luft prallte wie ein Sturm auf mich und ich tankte die frische Luft in meine Lungen. Von hier hatte man eine wunderschöne Sicht auf die Ostsee, die halb gefroren war. Menschen liefen am Strand des Sees entlang, da die Kälte ihnen wohl nichts aus machte.

<< Sunny? >>, ertönte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah Juliens Lächeln, die meine Schmetterling im Bauch, wieder zum Flattern brachte.

<< Guten Morgen. >>, sagte ich gutgelaunt, während Julien auf mich zu kam. Als er bei mir war, hauchte er mir einen Kuss auf die Stirn und umarmte mich. << Guten Morgen mon amour, bist du schon lange wach? >>

<< Schon seit 7 Uhr. Ich habe dich gesucht, wo warst du? >>

Er löste sich aus der Umarmung, um mich anzusehen. << Ich habe Holz aus der Garage geholt, damit wir die nächsten Tagen ohne Probleme den Kamin benutzen können. >> Er lächelte mich an. << Hast du schon gefrühstückt?  >> Ich nickte und schaute wieder auf den See. << Die Sicht ist hier hervorragend.  Ich wünschte nur, es wäre wärmer. >>

<< Wenn du willst, kommen wir nochmal hierher, wenn es Wärmer wird. >>

Ich sah ihn an und lächelte. << Das würdest du tun?>>

<< Ich würde für dich alles tun Sunny. >>, sagte er ernst. << Na komm, ich habe eine kleine Überraschung für dich. >> Meine Augen wurden größer.  << Eine Überraschung? >>, fragte ich neugierig.  Juliens Grinsen wurde breiter. << Oui mademoiselle.  Na komm, lass dich einfach Mal überraschen. >>

Wir stiegen ins Auto ein und fuhren Richtung, wer weiß wohin. Während der Fahrt bombardierte ich Julien immer mit der selben Frage: "Wohin fahren wir?" Juliens Antwort war auch immer der Selbe: "Lass dich überraschen." und fügte neben seine Antwort, noch ein amüsierendes Grinsen hinzu. Nach einer Weile hörte ich deshalb auf zu Fragen, weil es keinen Sinn hatte.

<< So wir sind da. >>, sagte Julien, parkte das Auto neben ein Baum und löste seine Sicherheitsgurt. Ich analysierte die Gegend, doch was ich nur sah war ein kleiner See, dessen Oberfläche ganz zu Eis gefroren war. Mein Verstand setzte aus und sah Julien fragend an. << Was sollen wir hier? >> Julien lächelte und stieg ohne mir eine Antwort zu geben aus, holte irgendetwas aus dem Kofferraum und anschließend öffnete er mir die Beifahrertür,  wobei er gleichzeitig je zwei paar Schlittschuhe in seine andere Hand hielt. Ich runzelte meine Stirn.

<< Schlittschuhe? Jetzt sag mir nicht, dass wir...>> Ich kam nicht mehr weiter dazu, meinen Satz zu Ende zu sprechen, da Julien mich aus dem Auto zog, meine Hand mit seine verschränkte und mich Richtung Eisfläche führte.

<< Genau, wir werden jetzt Schlittschuh fahren. >>, beendete er meinen vorherigen Satz komplett und zog sich die Schlittschuhe an. Ich glaubte nicht, was ich da gerade gehört hatte. << Julien...ich...ich kann nicht Schlittschuh fahren...>>, sagte ich während Julien den letzten Schnürsenkel seiner Schlittschuhe zu bindete.

<< Ach komm Sunny, ich werde dich festhalten. Dir wird nichts passieren. Also zieh bitte die Schlittschuhe an. >> Flehend sah er mich an und ich seufzte laut. << Na gut Julien Cavalier aber lass dir eins gesagt sein, wenn ich mir meine Knochen brechen sollte, dann ist es deine Schuld.>>, sagte ich und zog mir die Schuhe an, während Julien triumphierend girnste.

Der Klang der Ewigkeit ( Bd 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt