09

4.7K 205 22
                                    

"Ey, Lady ... Schau mal auf die Uhr, wie spät es ist ..." murmelt meine Schwester verschlafen. Ich quäle mich aus dem Schlaf und schaue auf ihr Handy. "Erst 8:30 Uhr ..." Was ist heute nochmal für ein Tag? Ach so, Montag. Warte ... Montag?! "Ich komme zu spät ins Krankenhaus!" merke ich. Ich springe blitzschnell aus Ambers Bett und renne in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Dann packe ich schnell meine Tasche und rase zum Krankenhaus. Auf dem Weg knurrt mein Magen ganz schlimm und einmal stolpere ich über einen Stein und schlage mir den Kopf an, doch ich eile trotzdem weiter. Rose wird mich umbringen! Ich stürme zu Dana, der rothaarigen Frau an dem Empfang. "Lady! Du bist viel zu spät!" sagt sie aufgebracht, als sie mich sieht. "Ach was, das weiß ich auch!" gebe ich genervt zurück und laufe in Rose's Büro. Sie sitzt gestresst am Computer und will gerade aufstehen, bis sie mich sieht. "Oh, schön, dass du auch mal vorbeischaust." sagt sie sarkastisch und lächelt auch so. "Es tut mir leid, ich hab mir wirklich den Wecker gestellt, aber dann habe ich schlecht geträumt, bin dann heulend zu meiner Schwester, die genauso geheult hat und hab dann bei ihr geschlafen. Ich habe total vergessen, dass sie ausschlafen konnte ..." bringe ich schweratmend hervor. Sie schaut mich immer noch unschlüssig an. "Bitte, Rose ... Ich sage die Wahrheit ..." keuche ich und stütze mich an ihr ab, da mir schwindelig vom Rennen ist. "Hast du heute schon was gegessen?" fragt sie nun besorgt. Ich schüttle meinen Kopf. Sie seufzt und hebt mich auf ihren Schreibtisch. "Ich drücke ausnahmsweise mal ein Auge zu, aber nur ... weil ich dich liebe." sagt sie und plötzlich spüre ich eine angenehme Wärme im Bauch. "Ich liebe dich auch, Rose." erwidere ich mit heller Stimme. Sie lächelt leicht, was meine Stimmung um einiges hebt, und kramt dann etwas, in Frischhaltefolie eingepacktes, aus ihrer Tasche. "Hier, iss das Sandwich. Ich hole mir in der Pause dann etwas vom Supermarkt." sagt sie und drückt mir das Weißbrot in die Hand. "Danke." murmele ich erleichtert und ziehe sie an mich. Sie umarmt mich und ich bin wieder viel glücklicher und nicht so deprimiert und wütend, wie gestern.
"Lady, ich muss wieder an die Arbeit." sagt Rose zaghaft, als ich sie schon länger als 5 Minuten umarme. "Stimmt ja, Tut mir leid ... Ich brauchte das irgendwie." Ich höre mich mitleidiger an, als ich es wollte. Rose löst sich aus meiner Umarmung und lächelt mich an. "Ich bin immer für dich da, Süße. Nach der Arbeit erzählst du mir, was los war, okay?" schlägt sie vor. "Ja." antworte ich glücklich darüber, sie zu haben. Ihre Hand fährt durch meine lila Haare. "Du kamst nicht mal zum Haare kämen." kichert sie. "Das ist mein neuer Look. Gefällt er dir?" frage ich und setze ein charmantes Lächeln auf. "Sieht süß aus. Wie ein verpenntes Murmeltier." lacht sie. Ich hüpfe von ihrem Schreibtisch. "Übrigens ..." murmelt sie und fährt dabei mit ihrer Hand meinen Oberschenkel entlang, worauf ich erschreckt nach Luft schnappe. "Dein Outfit mit den Katzenstrümpfen gefällt mir sehr." Sie steht hinter mir und drückt mich mit ihrem anderen Arm an sich. Ihre Hand gleitet höher zwischen meine Beine. Ich gebe ein leises Keuchen von mir. "Außerdem kann man dir perfekt zwischen die Beine fassen." flüstert sie mir erregt ins Ohr aber wendet sich dann wieder von mir ab und stolziert zur Tür. "Schade, dass ich arbeiten muss." lacht sie leicht schadenfroh und grinst mich an. "Du bist so gemein!" zicke ich, muss aber irgendwie lachen. Sie greift nach meinem zu großen Hemd, welches ich als Kleid benutze, und zieht mich zu ihr, sodass sich unsere Nasenspitzen berühren. "Gewöhn dich dran, meine Kleine. Ich bin gerne dominant." Sie drückt mir einen schnellen Kuss auf die Lippen und verschwindet dann aus der Tür. Sie ist so verdammt heiß!

Nachdem ich das Sandwich verputzt habe, gehe ich aus Rose's Büro und mache mich auf den Weg zu der alten Frau, um die ich mich hier immer kümmere. Etwas Komplizierteres darf ich nicht machen . Sie liegt schon mehrere Monate hier im Krankenhaus, hat mir Dana erzählt. Aber sie ist echt lieb und sie freut sich jedesmal, wenn sie mich 'Jungchen' sieht. "Bringst du der alten Dame mal das Essen, Lady?" fragt mich die andere Krankenschwester und ich nicke. Also schaue ich kurz in der Kantine vorbei, hole ihr Frühstück ab und bringe es in ihr Krankenzimmer. "Guten Morgen, Mrs. Wilson." begrüße ich die alte Frau, als ich die Tür rein komme. "Ach wie schön, Lady! Ist heute mal was Essbares dabei?" fragt sie lachend. Sie kann das Essen im Krankenhaus nicht leiden, was ich gut verstehen kann. "Ich hab mir die letzte Packung Marmelade für sie geschnappt." erzähle ich und stelle das Tablet auf die Ablage vom Krankenbett. "Das ist lieb von dir, Jungchen." Sie schmiert ihr Toast und ich setze mich auf die Bettkante. "Wie geht es Ihnen?" will ich wissen und schaue sie lieb an. "Naja, wie immer. Ich langweile mich hier nur, aber jetzt bist du ja da." sagt sie fröhlich und beißt dann in den Toast. "Wenn sie Schmerzen haben, sagen Sie es bitte. Ich möchte nicht, dass Sie sich quälen, nur weil Sie keine Tabletten mögen." sage ich nun etwas besorgt. "Jaja, mach ich doch. Aber gerade geht's, abends ist es viel schlimmer." erzählt sie mir gelassen. "Wer kümmert sich abends um Sie?" frage ich interessiert. Mittlerweile kenne ich fast alle Ärzte und Krankenschwestern hier. "Oh, da kommt immer eine sehr liebe Krankenschwester zu mir und erzählt mir von ihren Kindern, während sie sich um mich kümmert. Und Dr. Adams schaut oft abends vorbei, bevor sie die Arbeit verlässt. Eine recht eigenartige Frau, wie ich finde." Sie beißt wieder in ihren Toast. "Finden Sie?" kichere ich. "Also ich mag sie." füge ich hinzu mit einem breiten Lächeln. "Ja? Also ich finde sie wirkt recht arrogant. Sie sieht ihrer Mutter wirklich ähnlich." meint sie und guckt nachdenklich auf ihr Toast. "Sie kennen Dr. Adams Mutter? Ich hab sie nur einmal gesehen." Das interessiert mich jetzt wirklich. "Oh ja, ich kann mich sehr gut an sie erinnern! Weißt du, ich war damals Lehrerin und ich hatte sie drei Jahre lang in meiner Klasse. Eine ausgezeichnete Schülerin, aber sehr frech. Musste überall ihren Senf dazu geben und das Sagen haben. Und als sie älter war, kam sie mit einem viel zu jungen Mädchen zusammen. Ich glaube sie war ganze 4 Jahre jünger. Da war Dr. Adams Mutter etwas um die 20 glaube ich." Mrs. Wilson schaut grübelnd drein. Das ist ja wirklich sehr witzig, vielleicht ähnelt Rose ihrer Mutter wirklich sehr. "Finden Sie das seltsam, wenn in einer Beziehung ein großer Altersunterschied vorhanden ist?" frage ich sie. "Kommt drauf an. Wenn man jemanden wirklich liebt und der oder die Jüngere schon bereit für so etwas ist, dann ist das natürlich in Ordnung. Aber dieses Mädchen damals ... Sie war ziemlich scheu und wenn ich ehrlich bin, sah diese Beziehung zwischen den Beiden ein wenig gezwungen aus." erzählt sie mir nachdenklich. Irgendwie will ich mehr darüber wissen.

Too young for you [GxG]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt